...bis nach Compostela!?

Vor einem Jahr mussten wir unsere Tour in Saint-Chely-d´Aubrac leider abbrechen.

Sandra ist Tage vorher umgeknickt und tapfer weiter gewandert.

Aber hier, auf der schönen, alten Pilgerbrücke über der Boralde war dann Schluss.

Auf einer recht abenteuerlichen Reise ging es zurück nach Witten und schon auf der Rückreise hatten wir einen Plan.

Das nächste Mal soll es weiter gehen, viel weiter, bis nach Compostela!

 

Unseren Arbeitgebern wurde dieser Wunsch vorgetragen, es wurde verhandelt, es wurde beschlossen.

Ein Sabbatjahr brauchen wir nicht, aber drei Monate sind auch schon eine lange Zeit.

Jawohl, DREI MONATE!

Wir werden drei Monate nicht mit den Händen arbeiten, sondern mit unseren Füssen.

Im Januar ging es dann in die Reiseplanung.

Zugfahrpläne wurden studiert und Busverbindungen rausgesucht.

Wir buchten Sachen und stornierten Sie.

Suchten eine andere Strecke, schnell & günstig sollte der Weg vom Ruhrgebiet bis in das Dêpartement Lozêre in der Region Languedoc-Roussillo sein.

Und nun ist es fast soweit, Karfreitag geht es los.

Zunächst erstmal bis Köln, dort übernachten wir bei einem Kollegen.

Karsamstag morgens, früh morgens fahren wir mit dem Eurostar nach Paris.

Wenn man den ehemaligen Thalys frühzeitig bucht, kostet die so 3 stündige Fahrt nur 42€ pro Person.

In Paris müssen wir dann quer durch die Stadt, den Bahnhof wechseln.

Sollte in gut drei Stunden aber kein Problem sein.

Dann geht es weiter mit einem IC, der uns nach Clermont-Ferrand bringt.

Dort steigen wir dann um kurz vor 17 Uhr in einen Bus und es geht weiter nach Aumont-Aubrac.

Dann wird es leicht spannend.*g*

Ein Taxiunternehmen gibt es dort, laut Homepage 24h 7T.

Auf ne Mail Reservierung wurde aber nicht oder noch nicht geantwortet.

Da rufen wir dann mal von Unterwegs an, bestellen ein Taxi und fahren die letzten 40km mit dem selbigen.

Nein, keine Ahnung was das kostet.

Die Übernachtung in Saint-Chely ist auf jeden Fall gebucht und bestätigt.

 

Mal schauen ob das alles so klappt.

Ostersonntag geht es dann auf die erste Etappe.

Die erste von vielen.

Der erste Tag von vielen Tagen, vielen Wochen, von drei Monaten.

Ein bisken Aufgeregt sind wir schon.

Aber wer wäre das nicht.

Ein kurzer Rückblick

2019 ging unsere Fahrradtour, Wanderung, Pilgerreise oder wie auch immer man es nennen möchte los.

Wo wir hin wollten war ja klar, ob wir ankommen, wann und wie noch lange nicht.

 

Für die ersten Kilometer wurden auf jeden Fall die Pferde gesattelt, bzw. die Fahrradtaschen gepackt.

Erstmal raus aus den Pott, über Köln nach Aachen.

Vier Tage, jeden Tag so 50 Kilometer bis nach Kornelimünster.

Das war im Mai.

Ende Juni blieben die Räder im Keller und die Wanderschuhe wurden geschnürt.

Nicht direkt auf einen der vielen Jakobswege, aber zumindest die Richtung stimmt.

Es ging über der Eifelsteig bis nach Trier.

Fünfzehn Etappen und so 320 Kilometer durch die schöne Eifel.

Noch heute haben wir losen Kontakt zu einem Pärchen, mit denen wir ein paar Kilometer zusammen gelaufen sind oder nette Abende in Unterkünften verbracht haben.

Und nach der diesjährigen Tour müssen wir uns endlich mal wieder treffen!

Versprochen@ Verena & Sebastian (wenn ihr das hier lest*g*)

 

2020, Corona hat uns fest im Griff und alle Pläne wurden über den Haufen geschmissen, aber weiter ging es für uns trotzdem.

Zunächst wieder mit dem Rad ein kurzes Stück an der Mosel entlang und dann weiter an der Saar. 

Vier Tage, 185 Kilometer bis Rodalben.

Im Juni 2020, die Grenzen sind noch geschlossen, sind wir schon wieder unterwegs.

Nun wieder zu Fuß.

Vier Tage brauchen wir bis Wissembourg, das wir am Tag der Grenzöffnung erreichen.

Jetzt sind wir in Frankreich.

Zwei Wochen auf dem Jakobsweg, über Strasbourg bis Turckheim.

260 Kilometer waren es diesmal.

 

2021 war dann erstmal Pause.

Also, für unseren Weg nach Compostela, nicht für unsere Füße!*g*

Drei Wochen La Gomera, mit einer 6-Tage-Tour einmal um die Insel rum, ist ja jetzt nicht direkt Pause.

 

2022 machten wir uns aber wieder auf den Weg.

Laut dem Komoot Eintrag 28 Tage, 598 Kilometer, 9.870 Höhenmeter, 121 Stunden und 53 Minuten.

Bis nach Lentigny, ein kleiner Ort in der Nähe von Roanne.

 

Letztes Jahr ging es dann bis Saint-Chêly-d´Aubrac.

 

Wenn alle Aufzeichnungen so stimmen haben wir jetzt so 1.900 Kilometer gemacht so viel gesehen, erlebt und tolle Menschen getroffen.

Wir sind klatsche Nass geworden und haben geschwitzt, haben im Zelt geschlafen, im Kloster übernachtet, bei alten, freundlichen Franzosen  Privat genächtigt und uns mit Händen & Füßen unterhalten.

Haben uns gestritten und lachend steile Anstiege überwunden.

Wir haben so viel tolles Erlebt und so wenig schlechtes.

 

In 5 Tagen beginnt ein neue Reise, eine lange Reise und keiner weis was wir erleben werden.

Trotz Handy & Karten ist und bleibt es ein großes Abenteuer und wenn alles klappt werden wir Ende Juni am Ziel sein.

Oder früher

Oder später

So 600 Kilometer geht es noch durch Frankreich und dann 800 Kilometer durch den Norden von Spanien.

 

Damit ihr immer auf dem laufenden seid, werde ich wieder versuchen jeden Abend etwas zu schreiben.

Ob ich das drei Monate durchhalte, wer weis?

Lasst euch überraschen, erzählt es weiter, schreibt hier rein, seid dabei.

Buen camino 


LINK ZUR TOUR

www.komoot.com/de-de/collection/2644478/-jakobsweg-2024

Kommentare: 25
  • #25

    Katja (HH) (Donnerstag, 25 April 2024 21:38)

    Es ist so toll, Euch folgen zu können! Super informativ und bei manchen Fotos werde ich neidisch!
    Extrem schade, dass Sandras Fuß nicht mitmacht. Ich drücke die Daumen, dass es nach 5 Tagen Ruhe eindeutig und langfristig besser wird!

  • #24

    Tobi Bochum (Donnerstag, 25 April 2024 00:20)

    Die Stories mit den hilfsbereiten Leuten sind immer so toll und machen Hoffnung, dass die Menschheit vielleicht doch kein Komplettschrott ist. Wirklich toll. Danke, dass Du das immer so ausführlich erzählst, denn es ist echt schön zu lesen.

    Hoffentlich bringt die Pause was für Sandras Fuß. Das ist wirklich gemein, dass Ihr das so einen Strich durch die Rechnung macht und Du so oft allein wandern musst. Daumen sind weiter gedrückt!

  • #23

    Mario (Sonntag, 21 April 2024 21:18)

    Danke für deine Tips und gute Worte.
    Habe schon neue, leichte Schuhe gekauft.
    Leider wurde es aber nicht besser.
    Morgen geht Sandra zum Arzt.
    Mal sehen was der so meint.
    Schön das dir meine Berichte und Fotos gefallen.
    Aber die Landschaft tut echt alles um gut aussehen*gg*

  • #22

    Georg (Sonntag, 21 April 2024 10:49)

    Hallo Sandra, hallo Mario,
    jetzt muss ich mich mal melden, lesen tue ich aber immer.
    Eure Berichte sind spannend wie immer, die Bilder wunderschön.
    Das ist ja echt schade mit Sandras Problemen, hoffentlich wird das
    nochmal besser, habt ihr schon mal ganz leichte Joggingschuhe probiert?
    Ihr müsst ja nicht gerade Bergsteigen, aber auf die Idee seit ihr wahrscheinlich auch schon gekommen.
    Also Hoffnung nicht aufgeben und immer stark bleiben :-)
    Viele Grüße aus Heven, Georg

  • #21

    Mario (Dienstag, 16 April 2024 08:05)

    Danke, Doris

  • #20

    Doris Böhnke (Dienstag, 16 April 2024 06:56)

    Wie schön, das Sandra wieder mit laufen kann. Wir hoffen alle das es so bleibt und noch besser wird.
    Wie immer herrlich am frühen morgen die schönen Fotos zu sehen und Deine Berichte /Kommentare zu lesen. Weiter so GLG aus Heven

  • #19

    Mario (Samstag, 13 April 2024 20:51)

    Dankeschön für deine Worte.
    Dat is aber auch schen hier!!!

  • #18

    Barbara (Samstag, 13 April 2024 19:00)

    Genau diese Gastfreundschaft hat mich auf der Via Podiensis auch so begeistert. Ich freue mich, daß Ihr diese Erfahrungen machen könnt. Alles Gute für Sandra und euren weiteren gemeinsamen Weg. Bon chemin Barbara (ziemlich genau vor 10 Jahren war ich dort � und es ist toll Eure Bilder anzuschauen)

  • #17

    Tobi Bochum (Dienstag, 09 April 2024 18:08)

    Ganz viele gedrückte Daumen, dass es Sandra bald wieder besser geht und es wie geplant dann weitergehen kann. Sie soll den Kopf nicht hängen lassen! Liebe Grüße von Steffi

  • #16

    Steffi (Bochum) (Samstag, 06 April 2024 17:45)

    Jetzt habe endlich mal alles nachgelesen. Sehr interessant und schön, euch ein bisschen zu begleiten. Wunderschöne Gegend, und ich freue mich besonders über jeden Esel, den ich auf euren Bildern entdecke. ♡
    Habt auch weiterhin eine gute Reise! :-)

  • #15

    Mella (Samstag, 06 April 2024 11:31)

    Sooo, der Claudio hat mir gerade erst mal die Seite genannt (hatte sie schon wieder vergessen). Muss ich jetzt alles mal nachholen und lesen! LG von Sakiz & Ates und Wohnungsbewohnerin � Euch eine gute Reise ohne Unfälle und mit vielen tollen Erlebnissen und gutem Wetter!

  • #14

    Tobi (Bochum) (Samstag, 06 April 2024 11:23)

    Alles nachgelesen, sehr sehr toll.
    Das mit den Klohäuschen ist echt faszinierend, das wäre hier auch echt hilfreich manchmal. In Finnland gab es das teilweise auch.
    Weiterhin alles Gute und viel Spass!

  • #13

    Mario (Freitag, 05 April 2024 21:26)

    Danke für euer Interesse
    Wir freuen uns das es euch gefällt, was ich so schreibe und knipse.

  • #12

    Holger (Freitag, 05 April 2024 19:57)

    Hi Ihr zwei
    War bis hierhin richtig interessant Eure Erlebnisse quasi miterleben zu dürfen.
    Die Gegend ist auch großartig. (bis auf die Wege,nichts für mich)
    Weiter soooo

  • #11

    Doris Böhnke (Freitag, 05 April 2024 19:29)

    Immer wieder herrlich Euch -per Bericht / Fotos zu begleiten . Herrliche Landschaften und „Esel „ Lieblingstier von Georg . Weiter so und bleibt fit. GLG aus Heven

  • #10

    Mario (Donnerstag, 04 April 2024 22:02)

    Cool, das du hier mitliest.
    Das eine oder andere wird dir bestimmt bekannt vorkommen.
    Viel Spaß bei deiner Zeitreise

  • #9

    Ronald (Donnerstag, 04 April 2024 21:03)

    Schön, dass ihr wieder unterwegs seid. Letztes Jahr haben wir ja auf dem Weg nicht zusammen gefunden, obwohl ich in Le Puy-en-Velay ein paar Tage gewartet habe - wenn wir nicht explizit auf euch �

    Zeitreise für mich, das bei euch jetzt mitverfolgen u zu können. Bis Roncesvalles zumindest. Ab dort bin ich ja anderen Wegen gefolgt als ihr plant.

    Bleibt gesund und kommt in den Flow. Alles Gute!

  • #8

    Mario (Montag, 01 April 2024 20:13)

    Hallo Herr Nachbar
    Hier sind doch so viele schöne Bilder.
    Reicht das nicht*gg*

  • #7

    Günter dein Nachbar (Montag, 01 April 2024 13:05)

    Viel Erfolg.
    Hoffe ich bekomme Bilder.
    Bleibt gesund und kommt gut an und gesund wieder zurück.
    Viel Spaß

  • #6

    Doris Böhnke (Sonntag, 31 März 2024 18:07)

    Wieder wunderschön � herrliche Bilder, einsame Gegend und ein echt wahrer Spruch auf der Baumwurzel. (Brauchte aber Übersetzungs Hilfe �). Euch einen schönen Ostersonntag Abend - freue mich auf den nächsten Bericht. GLG aus Witten

  • #5

    Seb (Donnerstag, 28 März 2024 07:06)

    Yeah…. Wir freuen uns auf die Berichte!

    Bis bald!!

  • #4

    Mario (Montag, 25 März 2024 19:28)

    Danke für eure positiven Antworten.
    Snoopy sitzt schon im Flur und wartet*gg*

  • #3

    Doktor Klaus (Sonntag, 24 März 2024 13:45)

    Ja, ihr seid irre ,-). Und großartig. Was für ein Erlebnis. Ich selbst habe davon nur ein Leben lang geträumt. Ich bin, voller Respekt, in Gedanken ständig dabei. Vergesst Snoopy nicht.

  • #2

    Doris Böhnke (Sonntag, 24 März 2024 13:05)

    Ich freue mich auf die Frühstückslektüre !! Werde alles wieder verfolgen .

  • #1

    Katja (Sonntag, 24 März 2024 13:01)

    Ich finde das so unglaublich toll, spannend und aufregend! Am Ostersonntag bin ich selbst um 4 Uhr wach, weil ich Dienst habe. Und ich werde sehr an Euch denken �

Die Anreise

Samstag Morgen

5 Uhr

Der Wecker weckt

Das Taxi kommt pünktlich um 6 Uhr und bringt uns in knapp 20 Minuten zum Köln HBF.

Und die ersten 38€ sind futsch*g*

Die zwei großen Kaffe gibt es für 9€.

Eine freundliche Dame, im Eurostar-Outfit fragt uns ob wir nach Paris wollen, im welchen Waggon wir sitzen und sagt wo wir stehen müssen.

Der Zug fährt ein, wir stehen Richtig.

Pünktlich verlässt der Zug Köln.

Über Aachen und Lüttich weiter nach Brüssel.

Dann ist Schluß!

Ein technischer Fehler hat den Zug befallen.

Doch Hilfe naht.

Der Ersatzzug fährt 45 Minuten später ein.

Das reicht für Kaffee, Kippchen & Kroissant.

(kein Schreibfehler, sieht cooler aus*gg*)

Der Zug wird noch kurz durchgefeudelt und verlässt Brüssel um kurz vor Zehn.

Ihr seid jetzt quasi Live dabei, den es ist 10.06 Uhr und ich schreibe diese Zeilen.


Inzwischen haben wir 14.20 Uhr  und wir sitzen im IC5959 nach Clermont-Ferrand.

Das wir hier sitzen war zwischenzeitlich nicht wirklich klar.

Also nochmal zurück nach Brüssel.

Der Eurostar fuhr wie gesagt 45 Minuten später ein, aber das putzen und einsteigen brauch natürlich seine Zeit.

Als ich den Kontrolleur nach der Ankunft in Paris fragte, sagte er 11.15 Uhr.

Das reicht locker, der Anschluss Zug fährt um 12.56 erst ab.

Wohl an einem anderen Bahnhof, aber der ist mit Metro & Bus in 30 Minuten zu erreichen.

Leider fährt heute keine Metro in diese Richtung.

Also, schauen wir mal wie es nur mit Bussen geht.

Geht, dauert aber etwas länger.

Um 11.40 steigen wir aus dem Zug.

Der nächste Bus fährt in 6 Minuten ab und das drei Straßen weiter.

An der Haltestelle wird uns schnell klar das der 2024 nicht hier hält.

Aber wo er 2024 abfährt, steht dort nicht.

Ungefähr 127 Taxis fahren an uns vorbei.

Alle besetzt.

Dann sehe ich eins mit grünen "Taxi" Schild auf dem Dach, fährt wohl auf der anderen Straßenseite und in die andere Richtung, aber das soll kein Hinderniss sein.

Ich springe über die Straße ( hat da einer gehupt??) und stoppe winkend das Gefährt.

Wir nennen unsere Ziel und das Taxi quält sich durch den Verkehr.

Also, ich meine PariserSamstagMittagOstersamstag Verkehr.

Das ist so wenn man kurz vor Weihnachten alles schließen würde im Pott, außer den Ruhrpark.

(Einkaufszentrum zwischen Bochum und Dortmund)

Aber unser Fahrer weiß wie man kämpft.

Für die ca. 7 Kilometer brauchen wir nur 35 Minuten.

Um 12.35 Uhr stehen wir auf dem richtigen Gleis, im richtigen Bahnhof.

Unser Zug wartet schon.


Es ist 20 Uhr und wir sind am Gite angekommen.

Um 5 aufgestanden und jetzt endlich da wo es morgen losgeht.

Da Zug, Bus und Taxi fahren mindestens genauso anstrengend ist, wie zwanzig Kilometer auf dem Jakobsweg nur eine kurze Zusammenfassung vom Rest des Tages.


Der IC fährt mit 5 Minuten Verspätung ab und kommt 3 Minuten früher in Clermont-Ferrand an.

Raus aus dem Bahnhof und zum Bussteig, wo unser Bus schon steht.

Sandra ruft noch schnell ein Taxiunternehmen in Aubrac an und macht es klar.

Ist natürlich nicht billig, aber die einzige Chance zum heutigen Ziel zu kommen.

Da die fast 2 stündige Busfahrt NUR 2 EURO PRO PERSON KOSTET und es sowieso eingeplant ist...was sind schon 120€ für 40 Kilometer.


Der Bus hält pünktlich um 18.45 Uhr, das Taxi ist für 19 Uhr bestellt.

Zeit um im örtlichen Spezialitäenshop noch schnell 2 Bier und ne Flasche Wein zu kaufen.

Dann ist das Taxi auch schon da.

Der Fahrer kennt die Strecke, die Kurven, den Straßenbelag und bringt uns zügig ans Ziel.


Das Gite ist schon voll, so 20 Pilger die gerade zum Abendessen zusammen gekommen sind.

Wir grüßen und gehen direkt aufs Zimmer.

Ein Vier-Bett-Zimmer.

Erste Nacht mit Fremden.

Das Pilgerleben kann beginnen!


Wein & 2Bier 14.50€

ÜF 60€

(die Anreise zähl ich vielleicht mal später zusammen)

Tag1 Saint-Chèly-d'Aubrac nach Saint-Côme-d'Olt

Frühstück gibt es von 7 Uhr bis 7.45 Uhr.

Das ist früh, aber wir wollen ja auch noch was haben vom Tag.

Warmes Brot, selbstgemachte Marmelade, Müslie, OSaft.

So kann man starten.

Wir haben gut geschlafen, trotz der zwei jungen, schnarchenden Franzosen.

Um 8.20 Uhr geht es dann auf die erste Etappe.

Wolkig und so 10 Grad, sind toll wenn Dauerregen und 7 Grad angesagt worden sind.

Einige Pilger sind schon weg, die meisten noch am packen.

Mit drei Herren gehen wir runter ins Dorf.

Da sie aber noch beim Bäcker shoppen wollen gehen wir alleine weiter.

Aus dem Dorf raus, über die schöne,alte Brücke an der wir letztes Jahr abgebrochen haben, eine kurze, steile Straße rauf und dann über einen Pfad oberhalb von Saint-Chèly-d'Aubrac weiter.

Kurz nach dem Friedhof geht es weiter hoch, eine Landstraße wird überquert und dann über einen steinigen Pfad immer weiter hoch.

An Weiden vorbei, hier und da ein kleines Haus.

Meist aber nur Gegend und noch mehr Gegend.

Und mitten in dieser Gegend, direkt am Wegesrad steht plötzlich eine kleine Hütte.

Die hat ne Tür und die kann man abschließen.

das ist nämlich ein Klo.

Ohne Wasser und ohne Strom.

Aber man kann auf einem Klo sitzen und z.b. kacken.

Alles was dann runter fällt, wird zu dünger und verwertet.

So einfach und doch genial.

Haben wir ja schon des öfteren auf unseren Weg gesehen und sind immer wieder überrascht was alles so geht, wenn man will.

Gruß an alle bisher gemachten Steige in NRW.

Da wäre so etwas auch mal ganz toll.


Wir wandern weiter durch Wald, über einen steinigen Pfad der uns immer weiter hoch bringt.

Ein paar Pilger aus unsere Unterkunft überholen uns und wir überholen andere.

Man Grüßt freundlich und zieht weiter.

Jeder hat sein Tempo, jeder macht seinen Weg, alle haben ein Ziel.

Nun kommen wir an einer kleinen Ansiedlung vorbei.

Nur ein paar Häuser, teilweise verfallen, teilweise bewohnt.

Ein schmaler, verwachsener Pfad bringt uns raus aus dem Nest, zunächst hanghaltend, dann ansteigend.

Immer wieder queren kleine Bäche unseren Weg.

Weiter durch einen schönen Kastanienwald.

Der Weg ist breit und weich und die Sonne lässt sich auch Blicken.

Im nächsten "Ort", ca.6 Häuser ist ein kleiner Überdachter Rastplatz für Pilger gebaut worden.

Obwohl die ziemlich alte offene Hütte, hat früher bestimmt einen anderen Zweck gehabt.

Ein Tisch, zwei Bänke, eine Wasserstelle und ganz viel altes Zeug zieren den Unterschlupf.


Eine kleine, Asphaltpiste bringt uns weiter und wieder in den Wald.

Über einen optisch ziemlich coolen Hohlweg geht es in einigen Kurven steil runter in ein Tal.

Sieht echt super aus, zum laufen aber schwierig.

Im Talgrund angelangt bringt uns eine kleine Steinbrücke über einen rauschenden Bach.

Kurz steil rauf, über eine Betonpiste weiter und dann wieder über einen Waldweg mit Blick auf den gurgelten Bach, der sich einige Meter unter uns seinen Weg bahnt.


Eine weitere schöne, alte Brücke bringt uns über das Gewässer.

Danach steigt der Weg wieder an und Endet auf einer Straße.

Der folgen wir ein paar hundert Meter und knicken scharf rechts ab.

Steil rauf geht es jetzt und noch etwas weiter rauf, eine kleine Kurve und noch etwas höher, dann noch weiter rauf und wir sind oben.

Dieses Oben ist sehr schön, den wir stehen in einem kleinen Weiler, der nur aus alten und sehr alten und wunderschönen kleinen Häusern besteht.

Wenn es die zwei, drei Autos und die Stromversorgung nicht gebe,sieht es hier aus wie vor 1000 Jahren.


Ab jetzt geht es nur noch runter bis Saint-Côme-d'Olt.

Also fast.

Zunächst führt uns ein sehr schmaler Pfad in ein weiteres grünes Tal mit Bach & Brücke.

Dann geht es über einen steil und steinigen Weg wieder raus und durch Felder&Weiden weiter um über eine Asphaltpiste runter zum Ziel der heutigen Etappe zu kommen.


Da es erst 14.30 Uhr ist und unsere Unterkunft erst um 16 Uhr aufmacht, bleiben wir im Ort und gönnen uns ein Bierchen.

Nach dem Bestellen, Lieferung und Bezahlung sagt der Wirt, das er jetzt zumacht, wir aber in Ruhe austrinken sollen und später die Gläser in die kleine Nische neben der Eingangstür stellen sollen.

Dann verschwinden er.

Wir gehen weiter durch den echt schönen Ort, runter an die Lot.

Der Fluß der dem Tal hier seinen Namen gibt.

Immer noch zufrüh.

Gegenüber des Chambre d'hotes ist eine Bank, auf der wir warten.

Ein Chambre d'hotes ist so ne Art  B&B.

Zweibettzimmer, eigene Dusche.

Luxus halt*g*

Um kurz vor Vier kommt der Besitzer, sieht uns und lässt uns rein.

Unser Zimmer hat sogar ein Balkon, mit Blick auf Lot und dessen Brücke.

Da geht es morgen weiter.


2 Bier 10€

ÜHP 140€ 

Tag2 Saint-Côme-d'Olt - Estaing

Die Nacht in der "Luxus-Unterkunft" war sehr bequem.

Nach einem typischen französischen Frühstück geht es auf die nächste Etappe.

Achso, zum Abendessen gab es eine große Schüssel Salat und Brot, dann selbstgebaute Pasta mit Pilzen & Broccoli, zwei Hähnchenteile und zum Dessert Schokokuchen.

Alles sehr lecker.


Wir gehen über die alte Brücke über die Lot und dann ein Stück an ihr entlang.

Dann knickt der Weg rechts ab und führt uns durch Wiesen.

Die Sonne scheint, ein paar lockere Wolken und die kühle Morgenluft vermischt sich mit dem Geruch der Planzenwelt um uns rum.

Wir folgen den Pfad noch ein Stück und biegen auf eine kleine Nebenstraße ab, die uns im leichten auf und ab Richtung Espailon bringt.

Hier treffen wir auf ein älteres Pilgerpaar, die mit uns in Saint-Chèly-d'Aubrac überrachtet haben.

Der Mann bemerkt das nur Snoopy den Rucksack so schwer macht( Snoopy sitzt immer oben auf dem Rucksack) und die Frau zeigt uns die Blumenwelt am Wegesrand.

Da wir aber schneller gehen, lassen wir die beiden hinter uns und wandern wieder alleine zu zweit durch den wunderschönen Morgen.


Nach ein paar Kilometern verlassen wir die Straße und gelangen über einen Pfad, leicht ansteigend zur alten Perserkirche.

Hübsch anzusehen, draußen wie drinnen.

Nun wieder zurück zur Lot und am ziemlich schnell fließenden Gewässer entlang nach Espailon.


Ostermontag haben wir ja und so sind die meisten Geschäfte zu und viel los ist auch nicht.

Dafür kann die kleine Stadt optisch so einiges.

Schöne alte Häuser, schöne alte Brücke, schöne alte Stadt.

Zum Glück hat ein Bäcker auf, der uns mit lecker heißen Kaffee versorgt und die halbe Stadt mit Brot und Kuchen.

Echt voll in dem kleinen Laden.


Weiter am Fluss entlang und raus aus Espailon.

Zunächst über kleine Straßen, dann über schöne, breite Schotterwege weiter.

Die Lot ist jetzt ein ganzes Stück unter uns und wieder wandern durch Wald, dann durch Wiesen und Felder und weg vom Fluss.


Nun kommen wir durch einen winzigen Ort, der sich in ein kleines Tal schmiegt.

Es gibt aber ein Rathaus, eine öffentliche Toilette und ne Bar.

Rathaus zu, Klo supersauber, Bar offen.

Nach einem kleinen Bier geht es weiter.


Kurz nach dem Dorf beginnt die einzige Nennenswerte Steigung des Tages und die hat es in sich.

Sehr steil rauf geht der oft schmale Pfad und das auf losen Gestein.

Er führt uns hoch, durch alten Wald, mit schönen Ausblick in die Ferne, in grüne Täler und waldige Gipfel.

Hier treffen wir auf noch ein paar Pilger die man schon gesehen hat und auf ein paar Neue.

Ganz schön was los hier auf der Strecke.


Oben angekommen geht es über ein herrlich grünes Plateau weiter.

Wiesen, Felder, Bauernhöfe und ein paar vereinzelte Häuser.

Die Aussicht ist großartig.

Wer rauf muss, muss auch wieder runter.

Zunächst recht angenehm, dann über wurzeligen, steinigen Boden.

Nach ein paar hundert Meter gesellen sich noch feuchte Blätter dazu.

Zum Glück ist der Abschnitt nur kurz und der Waldweg wird breiter und läuft mit mäßigen Gefälle weiter um kurz danach wieder schmal, sehr schmal zu werden.

Plötzlich haben wir das Gefühl mitten durch einen Bach zu waten.

Was hier zuerst war, der kleine Bach oder der schmale Weg, wer weiß das schon.

Zum Glück ist es nicht wirklich tief und so kommen wieder trockenes Fusses aus dem Wald.


An einer kleinen Kirche machen wir ne kurze Pause und weiter geht es.

Nun wieder bunte Wiesen und gelb leuchtene Felder.


Weiter über eine Asphaltpiste die uns in einen kleinen  sehr kleinen Weiler bringt, das nur aus wunderschönen alten Häusern besteht.

Dazu ein Bächchen und ne alte Steinbrücke.

Hässlich geht echt anders.

Traumhaft hier.


Dann wieder ein Stück auf oder neben einer kleinen Landstraße, nochmal knackig kurz aber steil über viele lose Steine einen Hügel rauf, durch schönen Wald weiter, runter und zurück auf die Straße, über eine sehr schön alte Brücke nochmal über die Lot und wir sind in Estaing, das heutige Ziel.

Ein Gite, Vierbettzimmer, Dusche und Klo auf dem Gang.

Zurück im normalen Pilgeralltag. *gg*


2 Kaffee 4€

2 Bier 7€

2 Bier 8€

1 Flasche Wein, 2 Bier, Postkarte 16€

ÜHP 84€.

Tag3 Estaing- Le Soulie

Abends gab es Kartoffeln-Mais-Suppe, Chillie con Carne mit Reis und Mousse au chocolate.

Die Runde war fröhlich, auch wenn wir wenig bis garnix verstanden haben.

Die meisten Pilger kannten wir schon, der Mann aus Genf spricht deutsch und unterhilt sich mit uns.

Ein anders Pärchen spricht englisch und war sehr interessiert wo wir herkommen und hinwollen.

Die beiden sind vor vier Tagen ne ganze Tour im Tiefschnee gewandert.

Und nicht in Sibirien, sondern 30 Kilometer von hier.

Sehr coole Bilder wurden gezeigt, tauschen wollen wir nicht.

Der Rest ist stets bemüht, schließlich können wir die Sprache nicht und nicht anders herum.


Um 7.40 Uhr geht es auf die nächste Etappe.

Im Nebel sieht Estaing fast noch schöner aus.

Die Hügel um uns herum sind kaum zu erkennen.

Wir gehen fast 4 Kilometer über eine kleine Asphaltstraße in Sichtweite der Lot.

Mal direkt daneben, dann wieder oberhalb. 

Der erwähnte Nebel hält sich zäh in den Gipfel.


Dann verlassen wir die Lot und wandern weiter durch alten Wald.

Der Forstweg bringt uns in ein kleines Tal, aus das es über einen kurzen, steilen, feuchten, steinigen Pfad wieder raus geht.

Über eine Asphaltpiste gewinnen wir weiter an Höhe, welches wieder auf einen holprigen Bergpfad, weiter rauf und über eine Straße immer weiter hoch.

Der Nebel verzieht sich so langsam und macht Platz für Sonne und einzelnen Wolken.

Einige Wanderer überholen uns, aber was macht das schon.

An einem Klo Häuschen machen wir Rast.

Echt ne tolle Erfindung, noch drei weitere Folgen, auf einer Strecke von 20 Kilometer.

Bei uns kenn ich keins, außer das am Kemnader Stausee.

Und das ist ein Naherholungsgebiet wo Sonntags so 10.000 Leute rum rennen.


Noch etwas weiter geht es hoch, aber moderat, allerdings wieder auf Asphalt.

Heute gibt es davon echt viel.

Nicht schön, aber ist ja auch kein Kindergeburstag so ein Jakobsweg.

Das ist wohl auch der größte Unterschied zwischen "normalen" Weitwanderwegen und den Jakobswegen.

Man geht recht häufig über kleine Straßen, auf Landstraßen und anderen geteerten Wegen.

Ich denke früher, also ganz viel früher war das alles Wald und Wiese.

Kein Haus, kein Mensch.

Nur der Pilger, sein Stock, sein Beutel.


Wir befinden uns jetzt auf einem Plateau und wandern meist höhehaltend durch Wiesen & Felder.

Mit herrlicher Aussicht.

In der Ferne sieht man sogar Gipfel mit Schnee, zum Glück weit weg und nicht in unserer Richtung.

Dann geht es wieder in den Wald, endlich weicher Boden.

Mal rauf, mal runter.

Der weiche Boden weicht und über große und kleine Steine geht es wieder etwas steiler rauf.

Die Bäume sind alt und knochig, mit Moos bewachsen.


Wir verlassen den Wald und gelangen über einen schönen Feldweg, zwischen urigen alten Mauern nach Golinac.

Ein kleiner Ort mit unfassbarer Fernsicht und einer Auberge, ein Restaurant.

Zwei herrlich erfrischene große Biere werden bestellt.


Über einen kurzen, steilen Anstieg geht es wieder raus und zunächst durch Felder weiter.

Dann wieder Wald, auch sehr alt, auch sehr schön.

Rauf, runter, rauf, runter, links, rechts, links, rechts.

Kurz vor dem Ziel machen wir nochmal kurz Pause.

Bank, Tisch, Klo, kleiner Bach und große Steine.

Ein toller Platz.


Wieder Straße, wieder rauf.

In Serpentinen kommen wir wieder runter, passieren kleine Bauernhöfe und lassen ein kleines Dorf links liegen.

Dann sind wir am Ziel.


Ein Grundstück am Waldrand, eigentlich ein großer Garten.

Drei kleine einzelnt stehende Häuser, ein etwas größeres Haupthaus. 

Dazwischen ein paar Baracken, mit Holz und Dingen vollgestopft.

In einem Haus ist ne Kappele, kleiner Altar, hundert Heiligenbilder, Plastikblumen, Gedöhns.

Aus einem Lautsprecher sakrale Gesänge.

In unserem "Haus", besteht aus einem Zimmer.

Ein großes Bett, zwei Stühle, ein Bücherregal.

Im Haupthaus, eine große Küche.

Von der Küche geht man in das Bad, Dusche, Klo, Waschbecken, 2 × 2 m.


Es sind noch 6 andere Pilger hier.

Obwohl ich glaube das die vier die gerade angekommen sind, ein eigenes Bad haben.

Sind zumindest nicht mit Duschsachen durch die Küche gelatscht*g*.


Ein ältere Herr hat uns freundlich begrüßt und bereitet gerade das Essen vor.

Seine Frau(?) kam gerade dazu, auch sehr freundlich.


Gibt sogar WLan, sonst könnte ich ja nicht online gehen und hier schreiben.

Aber wenn ihr gleich die Bilder seht, stellt euch das in dunklen, leichter Nieselregen, vielleicht etwas stürmisch vor.....

Ich habe so viele Filme gesehen...*gg*

Aber ihr wisst ja jetzt ungefähr wo wir sind


2 Bier 16€

Ü HP 80€

Tag3 Le Soulie - Conques

Wir leben noch und irgendwie so vielleicht eventuell bestimmt besser als gestern.

Die beiden Gastgeber waren super nett und freundlich.

Er war Techniker in einem Atomkraftwerk und hat dann irgendwann gemerkt das das nicht alles ist und er mehr aus seinem Leben machen muss.

Seid 17 Jahren hat er diese Unterkunft und unterstützt damit Pilger auf ihrem Weg.

Ja, er hat einen starken Glauben und das ist sein Weg.

Zwingt den aber niemand auf, diskutiert, hört zu und akzeptiert.

Jetzt nicht gerade stundenlang mit uns, aber mit allen anderen.

Nach dem echt tollen Abendessen, Reis Gemüse Sardellen Salat, Kartoffelauflauf mit Aligot( Käse vom Aubrac Rind ) Zwiebeln und Brennnesseln danach Obstsalat. Alles selbst angebaut oder regional.

Alles frisch gemacht und alles super lecker, danach sollten alle Anwesend erzählen wer sie sind und warum sie den Jakobswegen machen.

Seine Frau( weiß ich immer noch nicht so wirklich) übersetzt mir vieles auf englisch.

Sie spricht leider sehr leise und meine Englischkenntnisse sind einfach.

Sandra hat dann noch etwas auf französisch mitbekommen, was aber auch schwierig war.

Mit uns sprechen Sie langsam, wenn sie aber in der Runde reden, furchtbar schnell.

Egal.

Jeder hat auf jeden Fall von sich erzählt und alles hier wieder zugeben würde den Rahmen sprengen.

Alle haben andere Gründe, die meisten sind nicht in erster Linie religiös.

Ich habe unsere Geschichte durch den Google Übersetzer gejagt und alle fanden es super.


Es war ein echt interessanter und anstrengender Abend.

Das Frühstück war wie immer.

In dieser Unterkunft gibt es keinen festen Betrag den man zahlen muss, alles läuft auf Spenden Basis.

Da wir ein Einzelbett hatten, was super bequem war, ein regionales, frisches Essen und einen sehr informativen und tollen Abend und wir alles völlig cool, etwas spuki, aber halt positiv gab es eine großzügig Spende.

Ich hoffe die Unterkunft wird oft gebucht und die beiden machen das noch lange so weiter.


Morgens sah es schon nach Regen aus, drum wurden die Rucksäcke mit dem Regenschutz versehen.

Umsonst, es blieb trocken.

Über die Straße die uns gestern hier hin brachte, ging es weiter.

Leicht bergab und kurvig.

Dann ab im den Wald.

Ein super schöner Wanderweg brachte uns weiter vorran und runter zu einem kleinen, aber wilden Bachlauf.

Über eine kleine Brücke querten wir den Bach.

Wieder raus aus dem grünen, saftigen Tal und in ein kleines Dorf.

Einen Kaffee und ne Banane gab es im Dorfladen.

Der Weg führt uns einmal rum durch den Ort und dann rauf aus dem Ort.

Über Feldwege wanderten wir weiter durch die schöne Landschaft.

Wiesen, Felder,  Äcker und Weiden.

Sonst nix.

Ok.

Hier und da ein Bauerhof und in der Ferne ein paar Häuser, aber eigentlich ist hier nix.

Doch Straßen gibt es und auf solch einer ging es dann auch weiter.

Ein ganzes Stück, bis zum nächsten Dorf.

Kirche, Rathaus, 3 Klos(!!!!!) und ein schöner alter Turm.

Und natürlich ein paar Häuser.


Nach dem Ort geht es rauf, kurz aber steil über einen Waldpfad.

Dann wieder das alte Bild.

Wiesen, Äcker, Äcker und Wiese.

Noch etwas höher bringt uns der Pfad, ist aber nun zum Feldweg geworden und gewinnt noch etwas mehr an Höhe um uns dann auf einer Straßekreuzung aus zuspucken.

Wir nehmen die Rechte Straße und folgen der ganz schön lange und das über ein Plateau wo ganz schön der Wind pfeift.


Dann geht es über eine Asphaltpiste in ein MiniMini kleines Nest.

5 Häuser, eine Kirche und alles gefühlt 1000 Jahre alt.

Aber es gibt auch noch einen Esel, der sich laut stark beschwert, über was auch immer.

Und es gibt, ich wage es kaum schon wieder zu schreiben....ein KLOHAUS.


Noch ein Stück über die Asphaltpiste, dann scharf links und über einen steilen, schmalen Waldpfad gut 1,5 Kilometer runter.

Sah auf der Karte sehr krass aus, ging aber super gut.

War allerdings auch trocken.

Ich glaube wenn das hier regnet, wären einige Abschnitte saugefährlich.


Dann sind wir schon unten, kurz über die Straße und auf der anderen Seite erwartet uns Conques .

Eine sehr mittelalterliches Dorf mit fetter Kirche und Kloster.

Und in diesem Kloster liege ich jetzt, in einem 14 Bettenzimmer und schreibe diese Zeilen.

Gleich gibt es Abendessen und danach Orgelklänge und Mönchengesang.

Drum ist Schluß.

Fotos kommen später, kein WLan


2 Kaffee/Bananen 3.50€

1 Bier 1 Cidre (je 0,5l) 16€

2 Bier/ 2 Galettes 42€

Ü HP  70€

Tag5 Conque - Livinhac le Haut

Beim Abendessen wurden wir von den Mönchen gefragt wo man herkomme und da der Mönch mich direkt ansah antwortet ich aus Alemannia.

Und Zack musste ich bei der abendliche Messe/Mönchgebeten nach vorn und mich bei der Lesung beteiligen.

Vier Sätze auf deutsch, ein französischer Mitpilger das selbe auf französisch.

Was man nicht alles machen muss!*g*

Leider hatte ich kein passendes HeavyMetalShirt dabei, sondern nur Wanderklamotten.

Wäre bestimmt lustig geworden.


Die Nacht im 14 Bettzimmer war ruhig, waren auch nur vier weitere Pilger mit uns im Raum.

Wecker ging um 6.15 Uhr, Frühstück gab es um 7Uhr.

Um 8.40 Uhr machen wir uns auf die erste längere Etappe.

Nachdem wir den wirklichen sehr schönen alten Ort über eine enge Kopfsteinpflaster Straße verlassen hatten, überquerten wir einen kleinen Bach und stiegen sofort auf.

Nebel sammelte sich im Tal und es war angenehm kühl.

Über einen echt steilen und steinigen Pfad ließen wir Tal&Nebel hinter uns.

Fast 2 km ging es steil bergauf, immer wieder mit Blicken aus Conques und den dichten Nebel.

Was für ein Anblick!!

Der Pfad wurde dann etwas flacher und durch Wald und Wiesen ging es noch ein Stück weiter rauf.

Dann wählten wir den alten und ursprünglichen Jakobsweg.

Ist etwas kürzer, geht aber oft an und auf Straßen entlang.

Dafür gab es unfassbar Fernsicht.

Die Bilder werden die Eindrücke kaum wieder geben.

In Noaihalc gab es erstmal eine Cappuccino und dann ging es auch schon weiter.

Das auf der Straße gehen ging eigentlich, meist ging es über einen Schotterweg oder etwas Wiese leicht oberhalb des Fahrstreifen.

Aber wie schon erwähnt, die Aussichten war so toll, daß ich kaum Zeit hatten mir über die Straße Gedanken zu machen.


Weiter ging es nun durch saftige Wiesen, Felder und Äcker.

Ein Feldweg war nun unser Begleiter.

Dem folgen wir ein ganzes Stück und näherten uns Decazelli.

Eine recht große Stadt die anfangs des 20. Jahrhundert im recht großen Stil Kohle förderten und tonnenweise Gußeisen produzierten.

Wir gelangen über kleine Straßen runter am Rand der Stadt und über eine unfassbar steile Straße wieder raus.

Schöne Häuser begleiten unseren schweißtreibenden Anstieg.

Nach 2 Kilometer ist auch der geschafft und wird zum Schluss auch etwas flacher.

Wir erreichen Chapelle Saint-Roch, eine wunderschöne Kapelle von 1785.

Hier gibt es sogar einen Stempel für unseren Pilgerpass.


Nun geht es fast nur noch runter, zunächst wieder auf Asphalt dann über einen kurvigen Pfad durch Wald.


Dann sind wir am Ziel.

Über die Lotbrücke kommen wir nach Livinhac-le-Haut.

Nochmal etwas ansteigend in die kleine Gemeinde und wir erreichen unser Gitè, das genau auf unserern Weg liegt.

Ein Bio-Gite geführt von einem Italiener.

Urige Butze mitten am Dorfplatz.

Leider ohne WLan, drum gib es immer noch keine Fotos.

Sorry

Und da es jetzt schon wieder kurz vor 22 Uhr ist, haben wir auch schon gegessen.

Es gab leckeren Nudelauflauf mit schmackhafter Soße, Salat mit einem undefinierbaren Dressing, das aber super lecker war, Käse&Brot, Schokopudding mit Obstspielereien.


Waren heute fast 24 Kilometer mit ordentlich Höhenmeter.



2 Cappuccino 4€

2 Bier 6€

ÜHP 100€

2 Bier 10€

Hier noch die Bilder vom vierten Tag.

Und die von der Nacht...

Tag6 Livinhac le Haut -Figeac

Um 8.20 Uhr sind wir gestartet und um 17 Uhr sind wir angekommen.

Dazwischen gab es mal wieder sehr, sehr viel zu sehen.

Felder, Äcker, Wiesen, kleine Waldstücke, Bauernhöfe, kleine Orte, Kirchen und Kappelen und zum Schluss eine recht große, quirlige Stadt.

Dazu auch wieder unfassbare Fernblicke.


Das alles auf Teerwegen, Feldwege, auf Straßen und daneben, durch matschige Treckerspuren, auf trockenen Kiesflächen oder rutschigen Steinen, mitten durch die Felder oder über Wiesen eingerahmt von uralten Steinmauern.


In einem Nebenraum einer Kirche gab es Kuchen, Kaffee und kühles Wasser.

Einfach so.

In zwei Kappelen konnten wir zwei neue Stempel ergattern.


Immer wieder überholten und Bekannte Gesichter oder wir gingen an Ihnen vorbei.

Es wird gegrüßt, es wir kurz gesprochen, man kennt uns und spricht langsam oder englisch oder ein, zwei Worte deutsch.


Heute schlafen wir in einem Hotel**

Die drei Gitè waren schon voll.

Das lustige ist das wir letztes Jahr hier auch schon waren und dann zum Bahnhof gehumpelt sind und nach Hause gefahren sind.

Habe ich aber erst bemerkt, als wir davor standen.


Was soll ich sagen

Ein toller Tag.


2 Cola/ 2 Croque ( überbackener Toast) 13€

Ü F 63€

Wir waren Essen... 90€

Tag7 Figeac - Cajarc

Um sechs aufgestanden, aber erst um 8.00 Uhr los gekommen.

Weil die Frühstücks-Fee verschlafene hatte, gab es erst um kurz nach 7 Kaffee,Wurst, Käse,Müslie und Co.

Also, um 6 Uhr aufgestanden um 8 Uhr losgewandert und um 19 Uhr angekommen.

30 Kilometer

NEIN

30,4 Kilometer 

Und das nicht ne Promenade entlang, sondern über Asphaltpisten und steinigen Wege.

Nach dem morgendlichen steilen Anstieg ging es den ganzen Tag schön rauf und runter.

Nie besonders extrem, aber immer rauf und runter.

Zum Schluss dann wieder steil abwärts und wir waren am Ziel.

Eine kommunale Gitè mit einem super freundlichen Angestellten, Gastgeber wie auch immer.

Ich bin noch schnell zum Supermarche gehüpft, hier macht alles um 19.30 Uhr zu.

Brot, Wurst, Käse, Wein

Dann macht uns der gute Mensch auch noch einen Kaffee.

Bett, Dusche, Essen, Kaffee

Das muss das Paradies sein!*gg*

Mehr gibt es heute nich, ich muss ins Bett.

Aber hier gibt es WLAN und Ihr bekommt alle Fotos der langen Tour.


Das war schon(oder erst) der siebte Tag und wir haben 150 Kilometer geschafft.


2 Cappuccino 6.50 €

Abendessen 35 €

Ü F 50€

Morgen ruhen wir uns erstmal aus...nur 18 Kilometer.

Tag8 Cajarc-Limogne en Quercy

Heute sollte ein entspannter und ruhiger Tag werden.

Nach einem guten Frühstück in der Gitè ging es erstmal zum Tabakladen um neue Rauchwaren einzukaufen. 

Das erstmal dieses Jahr hier in Frankreich.

Wer denkt in Deutschland sind Kippen teuer, der sollte dieses Land meiden.

Alter Schwede!


Dann durch die kleine, aber schöne alte Stadt an die Lot, auf der netten Promenade ein Stück am Ufer entlang und dann über Betonplatte den Hang rauf.

Ich schätze die kurze Steigerung auf 40%.

Oben angekommen über eine kleine Anwohnerstrasse, mit schicken und unschicken villenartigen Häuser raus aus der Stadt.


Schnell gingen die Häuser in Felder über, der Asphalt blieb.

Ein kurzes Stück an einer Hauptstraße entlang, über eine Lotbrücke und unterhalb eines recht imposante Felsen weiter.

Einen kurzen, steilen Hang rauf und über eine Asphaltpiste in die Felder.


Ein Schotterweg über nimmt den Asphalt und wir kommen in einen sehr schönes Waldgebiet.

Eichen, Buchsbäume und Strauchwerk sind ab jetzt unsere Begleiter.

Oft Moos überwachsen, alt, knochig und gedrungen ist hier alles.

Der Pfad gewinmt an Höhe und aus Schotter werden lose Steine oder blanker Fels.


Dann fängt Sandras Bein und ein Fuß an rum zuzicken.

Das Knie hält, aber das andere ist auch nicht besser.

Wir machen viele kleine Pausen und schlagen uns durch die schöne Landschaft.

Doch das ewige auf und ab auf oft losen Untergrund ist natürlich nicht die beste Option.


Es geht wieder über eine Asphaltpiste weiter und weite Grasebenen gesellen sich zu Baum&Strauch.

An einem schönen Rastplatz mit kleinem Teich, Schützhütte und so eine Art Mini-Grotte mit Wasserbecken essen wir die Reste vom Abendessen.

Brot und Käse.

Auf einmal kommt ein Auto die Schotterpiste runter gefahren und hält an dem Wasserbecken.

Eine ältere Frau steigt aus, grüßt Freundlich, holt einen Eimer aus dem Kofferraum und fängt an das Auto zu waschen.

Jetzt nicht mit Schaum oder so.

Einfach Wasser aus dem Becken, Lampen rein und los geputzt.

Wir gehen weiter.


Fuß und Bein wollen nicht mehr wirklich mit spielen und so geht es weiter auf die letzten 6 Kilometer.

Jedes Stück Asphalt wird begrüßt, jeder Schotterweg aus gebuht.

Wir haben beides, ungefähr zu gleichen Teilen.

Zum Glück aber auch recht weiche Feldwege und keine steile Anstiege mehr.

Jetzt geht es fast nur noch durch Wiesen und Felder, aber auch hier und da einzelne kleine Waldstücke.

Dann sind wir da, es ist Sonntag so 18 Uhr und alles hat zu.

Für Frankreich schon etwas ungewöhnlich.

Die Gitè Tür können wir mit einem Code öffnen, den wir per SMS bekommen haben.

Drei Pilger sind schon drin, zwei davon kennen wir vom Frühstück.


Laut GoogleMap ist am Ortseingang ne Pizzabude die auf hat.

Sind nur so 400m.

Die Bude ist ein umgebauter Transport und steht hier bis 21Uhr.

Als wir auf unsere Pizza warten, bekomme ich ne SMS vom Mitarbeiter der Gitè( wieder eine kommunale), er wäre jetzt da, würde gern abrechnen und unsere Pässe stempeln.

Sandra schreibt zurück, das wir gerade Pizza bestellen und ob wir um einen Tag verlängern könnten, weil Sie morgen bestimmt nicht weiter kann.

5 Sekunden später schreibt er zurück.

Alles kein Problem, machen wir alles morgen, Gute Nacht und Gute Besserung.


Die Pizza ist lecker und wir ruhen uns morgen hier aus.

Da laut Wanderführer die Betreiber der Gitè alles soweit es möglich für das Wohlbefinden ihrer Pilgergste zutun haben wir sogar ein Doppelzimmer mit Bad bekommen.

Sehr cool.

Aber WLAN haben die leider nicht.

Tag9 Limogne en Quercy - Mas de Vers

In diesem netten Zweibettzimmer haben wir zwei mal gepennt.

Sandra musste erstmal die Beine ausruhen.

Doch viel hat der Tag Pause nicht gebracht und so ist Sie mit dem Taxi zur nächsten Unterkuft, ein super schönes Gîte mitten auf dem Lande und mitten im Nix gefahren.

Ich bin dann alleine los und alleine zweimal Nass geworden.


Landschaftlich war es wieder ähnlich wie die letzten Tage.

Aber deutlich weniger Asphalt und Höhenmeter.

Schotterpisten waren gewohnt holprig und nach den zwei kräftigen Schauern matschig und rutschig.


Nach knapp 14 Kilometer ging es durch das Dorf Bach.

Hier gibt es 150 Einwohner und keinen Bach, dafür ein uriges Lokal wo ich ein leckeres Bierchen bekam.

Der Name leitet sich aus dem Okzitanischen ab und bedeutet "schattiger Punkt".

Bei so 14 Grad und Regen, war das heute aber nicht nötig*g*


Dann ging es auf die Cami Ferrat, eine alte Römerstraße die damals Caylus und Cahors Verband.


Ich blieb knapp 9 Kilometer drauf.

Fast schnurgerade im leichten auf und ab.

Leider ist Sie heutzutage natürlich nicht mehr schön gepflastert.

Holprig und steinig, so sieht es aus.

Dann biege ich ab und gelange nach so 500m zur Gîte.

Morgen geht es zurück auf den Römerweg, bis kurz vor Cahors.


Ein großes, altes Gebäude erwartet mich, mit vielen Anbauten und einem Pool und Sandra die mich schon mit einer kühlen Hopfelkaltschale erwartet.

Hier gibt es glaube ich so 10 verschiedene Zimmer, mit zwei oder mehr Betten.

In unserem stehen vier.

Man kann regionales Kaufen und sogar T Shirts.

Wenn das Abendessen und Frühstück so gut sind wie der Rest, dann wird es super.

www.poudally.com


Vom Essen wieder zurück.

Zunächst wurde eine Kräutercremesuppe serviert, dann gab es Gemüse, Kartoffeln und für jeden einen Mini-Hackbraten gefüllt mit einem Ei und umwickelt mit Speck, dann für jeden ein Einmachglas mit Tiramisu und Kaffee.

Alles selbstgemacht und sehr lecker.

Die Fleischlieferanten sind auf einer Tafel einzeln aufgelistet.

Einer für Rind, einer für Schwein und einen Geflügelhof gibt es auch.

Alle im Umkreis von so 20 Kilometer.

Für die Halbpension und 0,5l Wein, 6 Bier (auch regionale) und 2 belegte Baguette für morgen als Pausensnack haben wir 116€ bezahlt. 

Ein sehr guter Preis, würde ich meinen.

Tag10 Mas de Vers-Cahors

Zum Frühstück konnte man sich frische Eier, von den Hühnern, die draußen rumlaufen nehmen und sie selber zubereiten.

Also, nicht direkt den Hühnern klauen.

Die Eier waren schon geflückt und standen in der Küche.

Ich machte uns Spiegeleier, dazu frisches Baguette oder Brioche, selbstgemachtem Joghurt, Müslie und natürlich auch Marmelade die nicht gekauft war.

Draußen goss es aus Kübeln, aber pünktlich zum Tourbeginn hörte es auf.


Sandras Rucksack hatten wir gestern Abend noch schnell zum abholen aufgegeben.

Ja, ich weiß.

Letztes Jahr habe ich mich darüber aufgeregt, das hier viele rumlaufen nur mit Mini-Gepäck und dann Abends aus ihren Koffern leben.

Aber das ist ein Nofall und gut das es so ein Service gibt.

So ging es mit langsamen Schritten los, ohne extra Gewicht auf den Schultern.


Zunächst über nasse Feldwege zurück zum GR65 (Jakobsweg).

Dann ein Stück über eine kleine Asphaltstraße (wenn das die Römer sehen könnten*g*) und weiter über Schotter.

Zum Glück gab es nur wenige steile Stellen, die Piste verlief meist im leichten auf und ab.

Der recht böhige Wind schob die dunklen Wolken beiseite und die Sonne gewann die Oberhand.


Oft wurden wir von anderen Pilger überholt und alle erkundigen sich wie es Sandra geht.

Die meisten kannten wir ja schon, aber auch neue Gesichter waren dabei.

Sie sehen das jemand "unrund" läuft und fragen ob alles gut ist oder ob sie helfen können.

Das ist alles so viel toller, als die tolle Landschaft durch die wir wandern dürfen.


An einem kleinen Anwesen stand ein Imbisswagen. Mit Eseln!

Crepes, Galettes, Kaffee und kalte Getränke.

Wir wählen Kaffee. Sandra krault den Esel.


Weiter geht es über mal sandigen Boden oder etwas Wiese, aber der steinige Untergrund war mal wieder der Gewinner.

Die Landschaft ist wie gestern und vorgestern, wird aber nicht langweilig.


Als wir nochmal Pause machen und unsere Baguettes essen quatschen wir kurz mit einem Kanadier der in Genf lebt.

Leider ist das heute seine letzten Etappe, scheint ein cooler Typ zu sein.

Der französische Papa am neben Tisch schenkt uns seine Schokokekse zum Nachtisch.


Nun kommen wir in ein wunderschönes grünes Tal und wandern ne ganze Zeit hier unten weiter, mit dem Wissen das es auch wieder raus und rauf geht.

Das tut es auch, aber langsam und nicht wirklich steil.

Plötzlich winkt ein Mann hinter einem Zaun uns zu.

"Bier,Café"

Es ist ein bekanntes Gesicht, ein Pilgerpaar das wir schon des öfteren gesehen haben.

Die haben hier ihr Ziel erreicht, haben uns gesehen und wollen ein Getränk ausgeben.

Da kann man doch nicht ablehnen!


Nach einem englisch-französichen-deutschen Gespräch und einem kühlen Bier geht es für uns weiter.

Wir kommen auf eine Hochebene mit toller Aussicht und Steppenartigen Bewuchs.

Ganz schön windig hier oben.


Der Schotterweg mündet auf einer Asphaltpiste und die geht zunächst sanft, später steil und steiler nach unten, bis runter zur Lot und vor die Tore von Cahors.


Heute geht es in ein Hotel, weil man da ankommen kann wann man will und die meisten Gîtes auch schon voll waren.

Morgen gehen wir erstmal zur Post um Sachen zurück zu schicken.

Wir haben beschlossen es wird nicht mehr kalt!


2 Kaffee 2€

Einkauf Abendessen 40€

ÜF 90€

Cahors

Genau, nur eine Stadt nicht zwei.

Wir sind hier geblieben um Sandras Beine zu schonen.

Wer wir den Wahnsinn zusammen angefangen haben, müssen wir auch alles tun den Wahnsinn zusammen zu beenden.

Auch wenn das bis August dauert*g*

War nur ein Scherz, Chefin & Chef!!


Nach einem echt tollen Frühstück für ein 2 Sterne Hotel, ging es erstmal zur Post.


2 Hosen, 2 Pullis, 1 Paar Ersatzschuhe 

Wech damit.

Dann weiter in die City, Apotheken abgeklappert und Einlagen und Creme gekauft.

In der Touristeninfo einen Stempel und einen Busfahrplan geholt und weiter in die coole Altstadt.

Enge Gassen, alte Häuser, Cafés, Restaurants und ein beeindruckender Dom.

In einem kleinen Laden gab es erstmal ein lecker Bier und Ruhe für die Beine.

Auf der Mittagskarte erspähten wir Alligot.

Das aßen wir schon letztes Jahr in Aubrac.

Kartoffelbrei mit Käse vom Aubracrind.

Das klingt nicht nur lecker, das schmeckt noch viel besser.

Also her damit.

Dazu gab es grobe Bratwurst und ein paar Salatblätter.

LECKER!!!

Nachdem Sandra die Einlagen eingelegt hatte, ging es sofort besser mit dem Laufen.

Also wagten wir noch ein paar Schritte mehr, zunächst an die Lot und über weitere Gassen und Gäschen zurück zum Hotel.

Aber wir wollten mehr.

Mit dem Bus, der hier im Stadtgebiet wohl nix kostet fuhren wir die zwei Kilometer zur Einkaufpark.


In einem großen Sportgeschäft wurden Wanderschuhe getestet.

Unsere sind wohl neu, also vor dem Abenteuer so 100 Km eingelaufen und 100% dieselben wie die letzten, aber Sandra meinte vielleicht liegt es doch am Schuhwerk.

Kaum hatte sie andere an, ging es schon wieder etwas besser.

Noch ein paar durchprobiert und dann für die bequemsten entschieden.

Ich sach mal so, es hätten auch welche für 250€ seinen können.

Aber die 90€ Latschen waren am besten.


Mit dem Bus wieder zurück und diesmal sogar mit kleiner Stadtrundfahrt, kost ja nix und zurück zum Hotel.

Ich ging dann nochmal los und holte Pizza und Wein.

Da wir das Glück nicht herausfordern wollen, fährt Sandra morgen mit dem Bus, der direkt vor dem Hotel/ Bahnhof abfährt eine Etappe weiter.

Ich laufe das kleine Stück*ggggg* und Abends treffen wir uns am Gîte.

Dann geht es zusammen weiter, so weit die Schuhe tragen.

Achso, das Stück ist 32 Kilometer lang, der Bus fährt so 50 Minuten( natürlich nicht auf dem Jakobsweg) und kostet 2€

 

Keine Ahnung warum das hier so billig ist und in Witten ich ne Bank ausrauben muss um nach Bochum zu kommen.


Mittagessen 45€ mit Getränke 

Abendessen 32€ mit Getränke 

ÜF 90€

Schuhe und Co sind Spesen*g*


Tag11 Cahors - Montcuq

8Uhr gestartet

2 Bier unterwegs 

Strahlend blauer Himmel 

25 Grad 

16.30 Uhr angekommen 

30,8 Kilometer 

630 hm rauf 

550 hm runter

ÜHP 75€

Tag12 Montcuq- Lauzerte

Es ist alles so unglaublich und ich meine jetzt nicht diese tolle Landschaft die wir schon seid Tagen genießen dürfen.

Ich meine die Menschen, ja die Franzonen!!

Und alle anderen die hier rumlaufen

Schweizer, Italiener, Kanadier, Australier, Deutsche....

ALLE erkundigen sich immer bei mir, wenn ich alleine unterwegs bin, nach Sandra.

.

Eine Frau haben wir nur 5 Minuten getroffen, als uns ein anderes Pilgerpaar ein Bier ausgegeben hat.

Einen Tag später mitten im Nix machte Sie Pause, ich grüßte und wollte schon vorbei marschieren.

Da rief Sie mit hinterher wo meine Frau sei und wie es ihr geht.

Auf englisch erklärtw ich, in meiner eigenen Sprache( Sandra hat sie marioanisch getauft) der Französin wie es ihr geht und das sie mit dem Bus diese Etappe überbrückt.

Sie antwortet auf englisch( viel besser als meins, was aber auch nicht schwer ist*g*) und wünschte gute Besserung.


Aber die Krönung des unfassbar kam dann gestern Abend.

Die Gite Betreiber kümmerten sich so toll um Sandra, das mir fast die Worte fehlen.

Fußbad, Eiswickel, ne Krücke gab es auch noch.

Ja, richtig

Es ist noch nicht besser.

Dann riefen Sie bei zwei Ärzten an, aber alle waren ausgebucht.

Danach buchten Sie uns noch ne Unterkunft, direkt am Weg und sehr schön.

Heute morgen wurden wieder die Ärzte kontaktiert und einer hatte noch einen Termin frei und sogar direkt in Montcuq.

Dann brachte man uns mit dem Auto zum Arzt.

Es sind wohl entzündet und/oder überdehnte Außenbänder.

In der Apotheke gab es einen Sack voll Meduzin und eine Orthese.

Dann holte der Mann Sandra wieder ab und brachte Sie zur nächsten Gite.

Ich lief die 14 Kilometer, die anstrengender waren als die 32 km von gestern

Morgen geht es für Sandra nochmal mit dem Taxi weiter, das man sich mit dem Australier teilt der auch etwas Pause braucht.

Ich wander einfach immer weiter.


Was Marie-Noëlle und Jean-Francois, die beiden super freundlichen und mega entspannten Gite Betreiber da gemacht haben ist unbezahlbar.

Und, Nein die müssen das nicht tun.

DIE HABEN ES EINFACH GEMACHT

Und auch alle anderen die Fragen müssen das nicht tun, die machen das einfach.

Egal welche Sprache man spricht, egal wer man ist und wie man aussieht( seid zwei Wochen nicht mehr rasiert, mal sehen wie ich am Ziel aussehe*ggg*) man kümmert sich um den anderen hier auf dem Weg.

Vielleicht sollten alle mal ein paar Wochen diese Erfahrung machen, vielleicht wird dann einiges anders.

Vielleicht treffen wir ja auch mal einen unfreundlich Franzonen und dann denke ich an alle die nett waren.


ÜHP 98€ Einzelzimmer mit Bad & 4Gang Menü

Tag13 Lauzerte- Moissac

Heute um 11.23 Uhr wurde ich zum Weg!

Bin einfach nur noch gewandert, nicht fotografiert, nicht gedacht, nur gelaufen.


Alles was davor war, existiert auch nur noch Schemenhaft.

An der Hauptstraße kurz vor dem Ziel war ich wieder "wach".

Autos, Krach, Gestank.

Darum nahm ich nicht den direkten Weg an der Hauptstraße entlang, sondern ging über Nebenstraßen und Trampelpfaden noch auf den Hausberg von Moissac.


Nun zum Tag

...durch die menschenleer Altstadt von Lauzerte

...über Stufen runter ins Tal

...ein schmaler, steiler Waldpfad rauf

....rauf,rauf,rauf

....Wald, Asphaltpisten, Wald, eine kleine Kappelle 

...Piste höhehaltend, Wald, ein Teich, Wald

...Felder, rauf, rauf, runter, runter


In einer kleinen Bar gönnte ich mir ein erfrischenes Panache ( Radler)


...weiter, heiß, Piste, Asphaltpiste, runter, runter

....kleiner Ort, Asphalt, Pilgergruppe fragt nach Sandra, antwortet, weiter, weiter

...kleine Kirche, Friedhof, Wasserhahn 

...Wiese, Felder, matschiger Waldpfad, rauf, rauf, rauf, rauf

.... Schotterpisten höhehaltend, heiß, heiß 

... Wald, Schatten, Matsch, rauf, runter, Wald, runter

...kleine Straße, höhehaltend, rauf,runter,rauf,runter,heiß 

... Kirche,Friedhof,Wasserhahn

...runter,runter,Hauptstraße 


Nach einen kurzen Rundgang durch die große Kirche und einen großen Bier mit Blick auf die selbige, geht es zur Gite.


Ein Haus mitten in der Stadt, könnte auch in der Winkelgasse stehen.

Rechts und links auch ältere Häuser, aber nicht direkt Harry Potter tauglich.

Sandra macht mir auf und bringt mich in den Hinterhof.

Da hier Worte nix sagen, gibt es einige Fotos vom Hof und Zimmer.

Es ist spannend und toll und crazy und gemütlich und verrückt und schön und...


1 Panache 4€

1 Bier 5,50€

Döner/Pommes/Cola 6€

ÜHP 80€

Tag14 Moissac-Auvillar

Heute startet Sandra, nach ein paar Tagen Pause wieder ein in den Jakobsweg.

Der Zeitpunkt ist gut gewählt.

Es geht ohne Höhenmeter auf die 19 Kilometer lange Etappe.

Wir haben keine Unterkunft gebucht und gehen langsam los.

Zunächst raus aus der Stadt um am kleinen Flüsschen Tarn weiter zu gehen.

Über einen schönen Promenadenweg geht es nun endgültig raus aus Moissac.

Wir gelangen zum Carnal de Garonne und bleiben die nächsten 8 Kilometer auf der Asphaltpiste neben dem Kanal.

Es ist bewölkt und nicht mehr so warm wie die letzten Tage.

Sandra hält sich tapfer.

Mit Aua Fuss und Kniebandage würde ich bestimmt nicht so weit laufen.

Aber sie gibt nicht auf.

Irgendwann wird klar, wir schaffen die Etappe und buchen ein Hotel am Zielort.


Dann verlassen wir den Kanal, gehen kurz durch Pommevic, was an der Hauptstraße nicht wirklich einladend aussieht.

Über eine große Brücke überqueren wir den Kanal, der uns den ganzen Tag begleitet hatte und gehen nun durch Felder und an Wiesen vorbei Richtung Auvillar.

Als wir durch Espalais kommen, kurz vor dem Ziel und kurz vor dem ersten Anstieg des Tages, kommen wir an einer Gite vorbei.

Auf einem Schild sind alle Wanderer eingeladen kurz Rast zu machen.

Im Garten stehen Getränke und ein Klo gibt es auch.

Wir nehmen uns zwei Kaffee und wollen uns gerade setzten.

Da kommt ein Mann aus dem Haus, begrüßt uns und fragt ob alles gut sei.

Sandra sagt es sie Fussprobleme hat.

Er fragt wo wir herkommen und fängt dann an deutsch zu sprechen.

Dann bietet er uns an, uns bis zum Hotel zu bringen.

Er weiß wie das ist, mit Schmerzen zu laufen.

Vor drei Wochen war er noch in Portugal, auf dem Weg nach Compostela und nach drei Tagen ist er umgeknickt, gestürzt und musste seine Reise abbrechen.

Er ist nicht davon abzuhalten zu helfen und bringt Sandra zum Hotel.

Das ist allerdings zu.

Er findet zwei Telefonnummern auf der Eingangstür und ruft sofort an.

Die Tür sei offen, einfach rein gehen, Zimmer 6.

Es gibt drei Eingangstüren und eine ist wirklich offen.

Dann bringt er auch noch Sandras Rucksack bis ins Zimmer!!!


Ich erfahre erst im Hotel von der Geschichte, bin gelaufen.


Direkt gegenüber vom Hotel ist ein kleines Geschäft und wir kaufen erstmal Abendessen und Getränke ein.

Hotelrestaurant hat zu und ein anders Restaurant zu suchen haben wir auch keine Lust mehr.


SuperSandra hat die 19 Kilometer geschafft und morgen geht es weiter.

Dann mit mehr Höhenunterschied.


Supermarkteinkauf 37€

Ü 76€


Tag15 Auvillar- Saint Antoine

Ein doofer Tag

Wetter doof

Stimmung doof

Sandras Fuss doof

Alles doof

Nach knapp 9 Kilometer haben wir einfach aufgehört und uns eine sehr schöne Unterkunft gebucht, direkt am Weg.

War jetzt nicht günstig, aber das war egal.

Eigenes Zimmer mit riesen Bad mit Badewanne.

Im Restaurant gegenüber gab es ein leckeres Pilger Menü.

Der Tag wird einfach abgehackt und fertig.


Bäcker Frühstück und Snack 18€

ÜF 68€

Pilgermenü mit viel Bier 68€

Tag16 Saint Antoine - Lectoure

Leider muss ich mich wieder alleine auf den Weg machen.

Sandras Fuss wird einfach nicht besser.

Ob es ein Fersenspor ist,wissen wir nicht.

Aber die Symptome sprechen dafür.

Sie nimmt einen Bus, der auch Gepäck befördert.

Ich mache mich um kurz vor neuen auf dem Weg.

Zunächst über kleine Asphaltpisten, dann viel über gemähte Streifen an Straßen oder an Feldern.

Oft ist es matschig und rutschig, letzte Nacht hat es ordentlich geregnet.

Aber da es wenig Höhenmeter zu bewältigen gibt komm ich gut voran.

In Miradoux gönnen ich mir einen Cafe und packe noch ein Käse-Schinken-Croissant für später ein.

Weiter über trockene, kleine Straßen oder durch feuchte Felder und Wiesen.

Ab und zu geht es auch mal durch einen kleinen Wald, auch hier regiert der Matsch.

In einem kleinen Dorf wird das Croissant gefuttert.

Ab jetzt bleibe ich ausschließlich auf gemähten Feldwegen.

Das Landschaftsbild wird geprägt von gepflügten Äckern, großen Wiesen und endlosen Weiden.

Dann komme ich in ein kleines grünes Tal.

Obwohl eigentlich ist der ganze Tag schon grün, aber hier vielleicht ein bisken grüner.

Der teils sehr matschige Pfad schlängelt sich mitten durch, an einem Bach vorbei.

Über einen kurzen, aber steilen Pfad verlassen ich das Tal und gehe durch einen lichtdurchfluteten Wald.

Dann über eine Asphaltstraße rauf und raus aus dem Wald.

Steil hoch bis zu einer Bundesstraße, die ich aber nur kurz zu Gesicht bekomme.

In der Ferne kann ich schon das Ziel erkennen.

Aber erstmal geht es wieder runter.

Wieder durch Felder, dann über Asphalt wieder rauf um durch weitere Felder wieder runter zugehen.

Eine sehr steile Piste bringt mich wieder rauf und ich bin in Lectoure.

Durch kleine Gassen, erst rechts, dann links, dann rauf und ich stehe vor der großen Kirche des Ortes.

Sandra wartet schon.

Nach einem kühlen Bier geht es in ein ehemaliges Kloster, wo wir heute schlafen werden.

6 Betten im Schlafsaal, alle belegt.

Gleich gibt es Abendessen.

Sandra fährt morgen noch mal Bus und dann schauen wir weiter.

Aufgeben ist keine Option, nur Pausen Tage.


3 Kaffee 9€

4 Bier 21€

1 Wein und Gäseleberpastete 15€ ( für unterwegs*g*)

ÜHP 60€

Tag17 Lauzerte - Condome

Sandra nimmt den Bus nach Agen und dann weiter mit den Bus nach Condom.

Eine Fahrt kostet 2€, gilt für 2 Stunden und in einer Richtung.

Da der zweite Bus quasi immer noch in Richtung geht und die zwei Stunden auch noch nicht erreicht sind (es fehlen 6 Minuten), kostet der zweite Bus nix, und sind auch noch pünktlich!

NIMM DAS BOGESTRA!!!


Ich mache mich um 8 auf den Weg und eigentlich ist alles wie gestern, nur noch einsamer und weniger Matsch.

Landschaft wie gehabt ländlich und mit toller Fernsicht.

Asphaltpisten, kleine Straßen und viele Feldwege.

Ich komme durch zwei Dörfer, in einem gibt's Kaffee.

Ich komme an einem See vorbei und bleibe 10 Minuten sitzen und gucke mir das Wasser an.


Lustigerweise kommen wir zeitgleich an der Gite an.

Beim Bäcker gegenüber gibt es einen Snack.

Um Punkt 15 Uhr klingeln wir und werden auf die Terrasse geführt.

Dort gibt es erstmal Kaffee, dann Stempel, dann bezahlen, dann ein großes Zimmer nur für uns.

Überall liegen Bücher hoch gestapelt herum, viele bunte Plakate von Ausstellungen und Kunstdrucken an den Wänden.

Mehr Kontrast zu gestern geht kaum.

Frühstück morgen früh ist ab immer, der Raum ist immer auf, im Kühlschrank steht Marmelade, Joghurt und Saft.

Eier zum selber zubereiten gibt es auch.

Tee & Kaffeeautomaten stehen bereit.


ÜF 57€

Heute Abend ging es noch kurz in die Stadt.

Die imposante Kirche, Kathedrale, Dom, keine Ahnung.

Imposant auf jeden Fall!

Genau so wie das Essen was wir uns gegönnt haben.

Tag18 Condom - Montreal du Gers

Eigentlich wollte ich heute nur drei Sätze schreiben.


1. Sandra läuft wieder und das auch recht gut.

2. Um 10.27 Uhr sehen wir zum ersten Mal die Pyrenäen .

Strahlend blauer Himmel, wir gucken über ein grünes Tal, Wiesen, ein paar kleine Wälder, hier und da ein Haus oder ein Bauerhof.

Dahinter, weit in der Ferne, schneebedeckte Gipfel im Sonnenschein.

Ein wunderbarer Anblick!!

3. Kurze Zeit später kommen wir über eine Brücke. Die Pont d'Artigues.

Im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut, im romaschinen Stil und seit dem Mittelalter von Pilgern genutzt wird.

Von hier aus sind es noch 1000 Kilometer bis Compostella.


Aber dann kam noch die Unterkunftsreservierung

Sandra ruft an, eine alte Dame meldet sich.

Wir fragen nach zwei Plätzen für heute Abend.

Sie bestätigt und fragt noch irgendwas nach.

Sandra sagt, das Sie es nicht verstanden hat

die Dame legt auf.

???

Wir kommen an, an der Gîte hängt ein Zettel(auf englisch), das niemand da sei, erst ab 19 Uhr.

Tür ist auf, man soll rein gehen, Schuhe ausziehen, Zimmer sind oben.

Wir tun wie verlangt.

Dann gehen wir erstmal was trinken.

Zurück in der Gîte wird erstmal geduscht.

Es ist so 18.30 Uhr und eine alte Frau ( so 75-80 Jahre vielleicht) kommt rein.

Fragt wer wir sind, weiß nix von einem Telefonat, meint aber das es kein Problem sei, müsse nur bisschen umplanen weil es kommen noch zwei vierer Gruppen und die hatten "Einzelzimmer" gebucht.

Die Gîte hat zwei Zimmer mit jeweils 6 Betten.

Aber im Nebenhaus sind wohl auch noch Zimmer, müsste sie nur kurz herrichten.

Sie wirkt etwas verwirrt.

Da alle Restaurants zu sind, geht es in den Supermarkt.

Salat, Sandwich und Wein.

Zurück an der Gite sitzt Maria, die Herbergs Omi in der Küche und wartet immer noch auf ihre Gäste.

Sandra entschuldigt sich nochmal das es mit unsere Buchung wohl Schwierigkeiten gab und bedankt sich das wir trotzdem bleiben dürfen.

Da fängt sie fast an zu weinen und sagt vieles, was Sandra leider nicht alles versteht.

Dann ruft sie eine der Gruppen an, die ja immer noch nicht hier sind.

Der Typ am Telefon sagt Sinngemäß

"Ach so, ne hat nicht geklappt, wir könnten aber im einen Tag im Juli und einen im September kommen."

WAS SIND DAS BLOSS FÜR PENNER!!

Buchen einfach, bestehen auf Einzelunterbringung, haben dann doch keinen Bock und sagen nicht mal ab!!!

Die Omi war echt am Ende.

Für die Übernachtung will sie 41,70€ haben.

Wir geben 50€.

Für das Frühstück müsste Sie dann 5 Kilometer von Ihrem Wohnort zurück kommen.

Wir lehnen ab.

Sandra wird dann noch gedrückt und geknutscht

und darf so lange bleiben bis ihr Fuss wieder heile ist, für umsonst.

Dann kriegen wir noch vier Eier, die sollen wir dann morgen früh kochen oder braten.

Sie setzt sich in ihr Auto und wir haben das ganze Haus für uns.

Tag19 Montreal du Gers - Éuze

Sandras Fuss will einfach nicht mitspielen.

Jeder Schritt tut weh.

Scheiße, wieder Taxi.

Ich mach mich alleine auf die knapp 18 Kilometer.

Und weil es schon wieder kurz nach 22 Uhr ist, gibt es nur einen kurzen Bericht.

Sorry!

Die Tour hat heute zwei Gesichter.

Die erste Hälfte ging es über kleine Straßen und einige Schotterweg meist durch Wald und Wiese.

Aber hauptsächlich wanderte ich durch Weinplantagen.

Mitten durch, nicht gemähte Wiesen oder Treckerspuren waren mein Untergrund.

Um mich rum Wein, Wein, Wein.

Dann ging es über eine ehemalige Bahnstrecke weiter.

Genau wie zu Hause.

Teerweg unter den Füßen und links und rechts Wald und Weiden.

Immer geradeaus.

Über eine breite Straße ging es dann in das 3800 Seelendorf Eauze ( was hier aber als Stadt gilt) und auf dem Platz an der Kathedrale erwartet mich schon Sandra.

Heute haben wir WiFi.

Dann haue ich mal ein paar Fotos der letzten Tage raus.

Tag20 Eauze-Nogaro

Um kurz vor 9 Uhr musste ich Sandra leider wieder verlassen.

Morgen geht sie zum Arzt.

Hoffentlich kann der helfen!!!


Über eine Hauptstraße verlasse ich die Stadt, biege links ab und komme über einen Feldweg wieder zurück in die Natur.

Dann durch einen Wald und auch sofort wieder leicht ansteigend.

Der Pfad ist wurzelig, aber zum Glück trocken.

Noch weiter rauf und dann wieder durch die Weinreben.

Durch Kniehohes Gras oder durch Treckerspuren.

Mal rauf, mal runter und wieder darf ich die Pyrenäen erblicken.


Weiter, diesmal über eine Schotterpiste und durch Wiesen und Felder.

Viele Pilger überhole ich und die bekannten erkundigen sich wieder nach Sandra und wünschen schnelle Besserung.

Nun geht es über eine Teerpiste durch weitere Weinhügel, meist höhehaltend.

Dann wieder Wald und ruping runter in ein Tal, in ene Fischzucht,die in vielen kleinen und großen Teichen betrieben wird und auf der anderen Seite lang und mäßig wieder hoch.

Eine kleine Asphaltstraße bringt mich nach Mancient.

Ein kleiner Ort, aber er hat einen Mini-Markt.

Kaffee, eine Tüte Nüsse und ein kalt Getränke.

Über eine frisch gestriche grüne Brücke komme ich über die Hauptstraße und weiter ins Dorf.

An der Kirche vorbei und einigen schönen, alten Häusern und schon ist man wieder raus.


Ein kurzes Stück an der gut benutzten Durchgangsstraße entlang, rechts auf eine ruhige Nebenstraße und ein paar Kilometer weiter wieder in den Wald.

Der wird schnell durch Weinplantagen abgelöst.

Mitten durch die Reben, dann über Wiese weiter.

Durch ein kleines Waldstück, an einer kleinen Kappelle vorbei und über einen schönen Pfad weiter durch den kühlen Baumbestand.

Steil runter, über einen kleinen Bach und zügig wieder rauf.

Das gleiche dann nochmal.

Ein Feldweg bringt mich weiter, wieder runter, wieder rauf.

An einen Weidezaun hängen 30 Bilder, die ein Fotokünstler hier aufgehangen hat.

Er hat drei Jahre lang auf dem Jakobsweg Pilger fotografiert und seine besten Fotos hier aufgehängt.

Es folgt ne Teerpiste, die mitten durch den nächsten Wald führt.

Nochmal kurz runter und lang, zum Glück nicht steil wieder rauf.


Die Piste endet und ein ruppeliger Pfad durch Wiese beginnt.

Ich umrunde ein kleinen Wald, gelange an die Hauptstraße und gehe über einen Trampelpfad nach Nogaro.

Ein kurzer Blick in die Stierkampf Arena.

Heute gibt es aber keinen Kampf, sondern einen kleinen Töpfermarkt.

Sonst fließt hier aber auch kein Blut.

Die Stierkampf enden hier friedlich.


Einen kleinen Salat und ein Bier gegenüber im Restaurant und dann zur Gîte.

Sechs ältere Franzosen warten schon auf Einlass.

Kurze Zeit später kommt die Besitzerin und Dank des Google Übersetzers finde ich auch das richtige Zimmer.


20 Kilometer näher am Ziel.

In Frankreich sind es jetzt noch so 180 Kilometer.

Nogaro

Richtig, nur ein Name und keine zwei.

Beim Frühstück fragt Sandra die Herbergs-Mutti ob sie einen Arzt wüsste, wo man hingehen kann.

Sie sagt, das Sie um acht, wenn die aufmachen anrufen wird.

Um 8.05 Uhr kommt sie mit der Nachricht das es erst einen Termin um 14.30 Uhr gibt.

Wir nehmen den und können auch so lange unten im Garten sitzen, den Rest muss Sie sauber machen.

Um kurz nach 14 Uhr würde sie uns dann abholen und dort hinbringen, ist wohl nicht weit, aber besser als laufen.

Kurz vor halb Neun kommt auf einmal ein älterer Herr, der auch hier geschlafen hat, aber nicht wirklich wie ein Pilger aussieht und bietet sich an uns zum Krankenhaus nach Codom zu fahren.

Die hätten eine Notaufnahme und das wäre bestimmt besser und schneller als der "Landarzt" hier.

Zurück könne er uns aber leider nicht bringen, er müsste weiter zu seinen Freunden.

Aber es fährt dreimal am Tag ein Bus direkt nach Nogaro.

Wir entscheiden uns schnell, verlängern um einen Tag hier in der Gite, zum Glück ist noch was frei.

Die Rucksäcke wieder zurück ins Zimmer geschlörrt und um kurz vor Neun sitzen wir im Auto.

Bei der Fahrt erfahren wir dann, daß er doch ein Pilger ist, aber nicht weiter laufen kann.

Irgendwas am Knie.

Aber er fährt seinen Pilgerfreunden immer hinterher und trifft sie dann Abends immer.

Nach Condom sind es übrigens so 55 Kilometer und später erfahre ich, das es nicht seine Richtung ist.

EIN WILDFREMDEN MANN FÄHRT UNS 60 KILOMETER ZU EINER NOTAUFNAHME UND DANN 60 KILOMETER WIEDER ZURÜCK.


Am Krankenhaus angekommen kommt er mit rein und erklärt an der Anmeldung was Sandras Problem ist.

Dann warte wir.

UND ER WARTET MIT

So nach 20 Minuten nehme ich den Google Übersetzer um mich ordentlich zu bedanken und sagte das er uns sehr geholfen hat, aber jetzt ruhig fahren könnte.

Lächeln winkt er ab und meint er hätte nachgefragt, das dauert hier nicht so lange.

Das nicht so lange ist so knapp 2 Stunden.

Sandra wurde untersucht und geröngt.

Nix kaputt, aber der Verdacht auf einen Fersenspor wird quasi bestätigt.

Nix laufen und Drogen essen.


Dann müssen wir noch eine Tür weiter zum bezahlen.

Es geht nur bar.

Ich sagte das ich nicht mit Karte zahlen kann.

Es geht nur bar.

Dann bricht plötzlich eine Diskussion zwischen dem Kassenwart, der Sekretärin und unserem Begleiter los.

Keine Ahnung, ich glaube das sich unser Pilgerfreund darüber aufregt, daß man nicht mit Karte zahlen kann und die arme Sandra jetzt zum Geldautomaten humpeln muss oder so was ähnliches.

So nach 5 Minuten frage ich irgendwie dazwischen was wir überhaupt zahlen müssen.

94,73€

VIERUNDNEUZIGDREIUNDZIEBZIG Euro für Behandlung und röntgen.

Das habe ich natürlich dabei.


Dann fahren wir wieder zurück.

An einer Tankstelle muss noch getankt werden und wir nutzen die Gelegenheit schnell unsere letzten 15 Euro im Auto zu platzieren, so das der gute Mann sie sieht, aber vielleicht nicht sofort.

Wir glauben das er kein Geld von uns nehmen wird.


An der Gîte angekommen hält Er an und wir bedanken uns nochmal hundertmal und verlassen das Auto.

In dem Moment wo wir die Türen zu machen entdeckt er das Geld und ruft uns nach.

Dann springt er aus dem Auto und gibt mir 5 € zurück.

Das wäre doch viel zu viel und nicht nötig gewesen und fährt weiter zu seinen Freunden.

Ich schwöre.

Das ist alles genau so passiert und immer noch nicht zu begreifen.


Morgen wander ich weiter, Sandra fährt Bus und dann wird endgültig entschieden wie es weiter geht.

Tag21 Nogaro - Aire sur l'Adour

Um kurz vor Neun verließ ich Nogaro über die Hauptstraße.

Mit mäßiger Steigung immer weiter raus aus der Stadt, dann nach rechts und durch ein Wäldchen weiter.

Mal rauf, mal runter, zunächst weiter durch den Wald, dann an trostlos, braune Äcker vorbei.


Eine knochentrockene Treckerspur führt mich hangaufwärst weiter und durch einige Weinhügel.

Zum Glück wechselt der Bodenbelag und ich kann über weiche Wiesen weiter.

Mal links, mal rechts, mal rauf, mal runter.

Aus den Wiesenweg wird eine Schotterpiste und an Erbsen- oder Bohnenpflanzen geht es weiter.

Dann wieder kurz durch einen Wald und steil rauf und über einen holprigen Pfad rauf zur Straße.

Eine breite Straße, eine volle Straße und nur so einen halben Meter davon entfernt führt der schmale Wanderweg an ihr entlang.

Nein, das ist nicht wirklich schön.

Nach gut einen Kilometer hat der Spuk ein Ende und es geht wieder in den Wald.

Zunächst über eine Schotterpiste, dann über einen Waldpfad.

Das ist schon besser.


An einem kleinen Hof mit Gite und Picknickplatz mache ich Rast.

Hier gibt es nämlich Kaffee, kalte Getränke für ne Spende.

Ich treffe 4 deutsche Mädels und quatsche kurz mit ihnen.

Haben wohl hier und da Probleme gehabt eine Unterkunft zu finden.

Wir langsam voller auf dem Jakobsweg.


Weiter geht es über eine kleine Teerpiste, die schnell zum Schotterpfad wird und mich weiter an Wiesen, Felder und Äcker vorbei bringt.

Dann komme ich an eine Stelle wo der offizielle Weg nach link Abknick und eine nicht wirklich ausgeschilderte Variante nach links.


Ich wähle links, weil es etwas kürzer ist und die nächsten Tage die Kilometer immer an oder über die 30 liegen werden.


Dafür geht es aber nur noch auf kleinen Asphaltpiste oder Straßen weiter.

Da mir das aber eigentlich nix ausmacht und die Landschaft auch hier nicht anders aussieht als auf der um so 3 Kilometer weiteren Hauptroute soll der Asphalt ruhig kommen.


Die Straße geht im fröhlichen auf und ab meist gerade durch Felder,Felder und Felder.

Ab und zu durch Wald und einmal sogar durch ein Dorf.

Es besteht aus vielleicht 20 Häuser und ein Rathaus und ist schneller durchlaufen als es dauert diesen Satz zu schreiben.*g*


Am Rand einer weiten Ebene führt mich die nächste Asphaltpiste weiter, dahinter Wald, dahinter die Pyrenäen.

Glaube ich zumindest.

Heute ist es recht stark bewölkt und in die wirklich weite Ferne kann an nicht sehen.


Durch das nächste Dorf, sogar eine Stadt könnte man meinen.

Großes Rathaus, großer Platz, großer Brunnen.

Kein Mensch, keine Geschäfte.

Also weiter.


Nochmal kurz über eine bunt blühende Wiese und direkt weiter zur Hauptstraße die mich ans Ziel bringt.

An KFZ Werkstätten vorbei, verrammelte Geschäfte, Plakatwänden mit Autowerbung, nicht ganz so schöne Häuser.

So eine stadteinwärtsführende Hauptstraße sieht glaube ich immer so aus und am liebsten würde man wieder umdrehen.

Dann über eine Brücke, unter mir die Adour.

Plötzlich klingelt mein Handy.

Sandra sagt guck doch mal etwas weiter nach rechts, in das Kaffee und winkt mir zu.


Sandra fährt morgen mit dem Bus nach Pau.

Dann weiter mir dem Zug und einmal umsteigen weiter nach Saint-Jean-Pied-de-Port.

Dort wird sie 5 Tage den Fuß hegen & pflegen.


Ich habe noch so 160 Kilometer vor mir.


Tag22 Aire sur l'Adour- Arzacq

Für die nächsten Tage gibt es leider nur marioanisch für euch.

Sandra sitz schon im Zug nach Saint-Jean-Pied-de-Port.

Ich liege im Bett des 5-Bett-Zimmers, draußen geht gerade die Welt unter, mein Handtuch, meine Hose und das TShirt sind klätsche nass und hängen jetzt drinnen zum abtropfen.


Heute morgen bin ich um kurz vor acht auf die 30 Kilometer Etappe gestartet.

Genau gesagt waren es 31,7 Kilometer.


Natürlich ging es zunächst über eine große Straße aus dem Ort und natürlich ging es rauf.

Dann weiter über kleine Straßen durch einen Vorort, über eine Schotterpiste runter und dann über einen schönen Waldpfad an einem recht großen See vorbei.


Durch eine Unterführung, rechts auf einen Schotterweg der mich wieder hoch brachte und weiter durch einen kleinen Wald.

Es folge eine Asphaltpiste, die mich auf eine riesige Ebene brachte.

Auf der blieb ich Stunden.

Immer auf schmale Asphaltstraße, an endlosen Äckern vorbei.

Einige waren grün und erntereif, andere waren gepflügt, einige lagen brach.

Geradeaus, vielleicht 2 Kilometer, links Geradeaus, vielleicht 1 Kilometer, rechts

Geradeaus, vielleicht 45 Minuten, rechts

Geradeaus, keine Ahnung, lange, links

Kein Mensch 

Kein Auto

Garnix 

Der Himmel ist Wolkenverhangen, es ist windig und eventuell sogar Kalt.

Kann ich nicht sagen, aber ich habe ne Jacke an.*ggg*


In einem kleinen Ort trinke ich einen Kaffee und kaufe mir ein opulentes, riesen Brötchen mit Thunfisch und Ei.

Für später.

Dann geht es eine kleine Straße runter, kurvig in ein grünes Tal.

Über eine Piste komme ich wieder rauf und über einen Feldweg noch etwas höher.


Weiter über eine andere Straße, die mich in den nächsten, kleinen Ort bringt.

Also, für Asphalt-Hasser ist so eine Pilgerreise echt nix.

An der alten Kirche gibt es einen netten Picknickplatz, der perfekt zu meinen Snack passt.


Eine kurvig, steile Asphaltpiste bringt mich wieder runter.

Über einen Feldweg geht es weiter.

Der wird aber schnell abgelöst, von genau ihr wisst es bestimmt von einer neuen, kleinen Straße.

Durch weitere Felder geht es jetzt, dann bisschen Wald und wieder Felder.

Ein halb Wiese, halb Schotter Weg bringt mich rauf zur Hauptstraße und an ihr entlang geht es weiter.

Kreisverkehr mit Supermarkt

Dann links und ich bin an der Gite.

Es ist eine Communale, mit netten Empfang, Frühstück und Abendessen.

Und dem SechsBettZimmer.

Alle Betten belegt, drei Bekannte Gesichter, zwei Neue.

Alle spielen mit dem Handy oder schreiben vielleicht genau wie ich vom heutigen Tag.


Hier sind sogar drei Deutsche, allerdings in einem anderen Zimmer.

Mit einem habe ich mich gerade lange Unterhalten.

Ist sein Dritter Camino und sonst ist er wohl auch mehr draußen als drinnen.

Morgen wieder so 30 Kilometer.


Oben über den Nachrichtfeld packe ich mal den Link zu der Tour, die jeden Tag schon erweitert.

Tag 23 Arzacq - Arthez de Bèarn

Kein WiFi, keine Fotos.

Heute war wieder ein langer Tag und dann habe ich noch lange mit Ralf gequatscht.

Ralf pilgert schon lange und wenn er nicht pilgert dann wandert er.*g*

Kommt aus Süddeutschland und war schon dreimal, auf verschiedenen Wegen in Compostela.

Dann kann Geschichte erzählen.


Zur heutigen 29,9 Kilometer Etappe fällt mir nur ein.

Es war wieder toll.

Wetter hat mitgespielt.

Der morgenliche Blick über eine hügelig Landschaft zu den teils verschneiten Pyrenäen war unglaublich!!!

Viel Asphalt 

Einige steile Anstiege und Abstiege

Etwas Wald, viele Wiesen, einige Äcker

Ein schöner See zum Tourbeginn 

Schotterpisten

Ein Kaffee am Wegesrad 

Lecker Wurst&Käse&Brot&Bier bei einer Omi in ihrem TanteEmmaLaden

Ein Ziel Ort wo es eigentlich nix gibt und was es gibt hat zu

2 Kilometer zum Supermarkt runter

Bier und Wein und Snack gekauft 

2 Kilometer wieder rauf

Was man nicht alles macht, nach 29,9 Kilometer 

Den Wein mit den sechs anderen Pilger geteilt 

Zum Glück wollten nur vier etwas und auch nur einen Schluck

Mehr für mich*gg*

Das soll reichen für heute

Morgen nochmal so 30 Kilometer 

Vielleicht haben die WiFi 


Tag24 Arthez de Bèarn - Navarrenz

Übernachtung, allerdings ohne Frühstück hat 13€ gekostet.

Also morgens zum Bäcker.

Einen Kaffee,Apfelsaft,halbes Baguette, Schokolade Croissant, Marmelade 6€


Über eine kleine Straße ging es raus aus dem Ort.

Runter, kurvig und mit geilem Blick auf die Pyrenäen.

Es folgt ein Wald&Wiesen Pfad, der mich an eine fette Hauptstraße bringt.

Verkehr wie auf der B1 morgens um 7.

Aber es gibt einen Zebrastreifen.

Ohne den würde ich wohl noch immer dort stehen.

Die Sonne lacht und es geht an einer weitere Straße rein nach Maslacy.

Hier ist mal so gar nix los.

Durch den Ort geduscht und über eine Schotterpiste durch ein kleines grünes Tal.

Dann geht es rauf.

Steil rauf, durch herrlichen frischen Wald.

Dann steiler und ich bin oben.

Über eine kleine Asphaltpisten komme ich ins Auenland.

Grüne Hügel, grüne Wiesen, grüne Bäume.

Steil runter und dann mal links, mal rechts, mal hoch, mal runter.

Dann wieder rauf und sowas vom rauf!

Wieder durch etwas Wald geht es in das nächste Tal,nach Sauvelade.

Hier steht eine Zisterzienserabtei.

Schöne Kirche haben die.

Etwas weiter gibt es an einer Gite einen kleinen Laden.

Mit Fassbier und unendlich viele Arten sich den Magen voll zu stopfen.

Ich wähle ein Baguette in dem sich ein Omlett befindet. 

Lecker.

Raus aus dem Dorf, eine Straße lang, rechts auf eine andere. 

Die geht wieder steil rauf, durch Felder, dann durch Wald.

Dann wieder runter in das nächste Tal, an einem echt schönen Gehöft vorbei.

Le Grand Saule.

Mann soll im Herbst vorbei kommen, dann färbt sich der Wein rot.

So lange kann ich nicht warten*g*

Also weiter und rauf und raufer.

Zum Glück das letzte Mal... für heute.

Oben angekommen geht es zu nächste höhehaltend durch einen Wald, dann immer leicht bergab nach Mèritein.

Über die kleine Ortsstraße wieder raus und durch etwas Wiese weiter.

Kurz bevor ich das Zentrum von Navarrenx erreichen biege ich links ab und gelange nach 1,5 Kilometer an die heutige Unterkunft.

Eine ganze Etage, mit riesen Wohnküche habe ich für mich alleine.

Bis später noch eine ältere französische Pilgerin auftaucht.

Wir bekommen lecker Abendessen und reden ein bisschen mit dem Google Übersetzer.

Wo kommst du her

Wo geht's du hin

Wie lange bis du schon unterwegs 

Pilgerkram halt

Zum Nachtisch können wir uns selber Creeps machen.

Morgen gehe ich wohl etwas früher los.

Erstmal soll es den ganzen Regen, vielleicht will man sich auch mal unterstellen und zweitens wird es wohl die längste Tour des Jahres.