Der Weg nach Compostela ist abgeschlossen!

Vergessen werden wir ihn nie!

Aber was machen wir jetzt....

Nochmal drei Monate machen wir uns nicht auf den Weg.

Nur ein "normaler" Wanderurlaub.

Am 16. Mai geht es auf jeden Fall los.

Gute zwei Wochen werden wir unterwegs sein.

Wohin??

An die schöne Mosel.

Auf den Moselsteig.

Wir starten in Koblenz und hoffen bis nach Trier zukommen.

Die ersten Tage schlafen wir in Koblenz und nehmen nach jeder Etappe den Zug zurück.

Morgens dann wieder mit dem Zug zum Endpunkt der Etappe.

Ab Montag dann mit ganzen Gepäck weiter.

Gebucht haben wir nichts weiteres.

Wir lassen uns überraschen.

Darum ist das Zelt auch wieder dabei, man kann nie wissen ob man es braucht.

 

Dann lassen wir uns mal überraschen.

 

Kommentare: 4
  • #4

    Mario (Dienstag, 20 Mai 2025 17:21)

    Immer wieder gern

  • #3

    Georg (Dienstag, 20 Mai 2025 11:01)

    Hallo Ihr beiden,
    ach was ist das wieder herrlich eure Bereichte zu lesen, sehr spannend. :-)
    Bitte weiter so.

    Liebe Grüße, Georg

  • #2

    Mario (Montag, 19 Mai 2025 07:14)

    Dankeschön für deinen Kommentar!

  • #1

    Doris Böhnke (Montag, 19 Mai 2025 06:40)

    Guten morgen, herrlich wieder diese Morgen-Lektüre von Euch zu haben. Interessante Wegbeschreibungen, herrliche Bilder und Marios lustige Kommentare. Ich wünsche Euch eine tolle Wanderung und freue mich auf alle Berichte.

Tag 1

Pünktlich um 12.33 Uhr verlässt der Zug den Wittener Hauptbahnhof und bringt uns nach Hagen.

Also fast.

Unser Zug hat 6 Minuten Verspätung, darum nehmen wir einfach den RE nach Hagen, der 10 Minuten Verspätung hat aber früher fährt.


Der ICE nach Koblenz ist nur 5 Minuten später dran und kommt mit 20 Minuten Verspätung in Koblenz an.

So ist das halt mit der Bahn.


Unsere Unterkunft für die nächsten 3 Tage liegt quasi direkt am Hauptbahnhof.

Ein Apartment, über AirB&B gebucht und für 66€ die Nacht.

Kurz vor Reisebeginn wurden wir noch mal upgegradet.

Größer und mit Terrasse.

Große Küche, großes Schlafzimmer und große Terrasse.

Sehr schön!


Dann ging es über die Einkaufsmeile, an schönen, alten Häusern vorbei zum Deutschen Eck und über diverse Straßen wieder zurück zur Unterkunft.

Kurz in den Supermarkt, Getränke und Snacks eingekauft.

Dann zurück in die Stadt um zu dinnieren.

Wir entscheiden und für das "Alt Coblenz", ein Wirtshaus an und auf einen schönen Platz.

Eine gute Wahl.

Sehr leckeres Essen und sehr freundliches Personal.


Nun sitzen wir auf der Terrasse mit einem Glässchen Wein und lassen den Tag ausklingen.


Morgen geht es dann auf die erste Etappe des Moselsteiges.

Von Koblenz nach Kobern-Gondorf

Um 7.45 Uhr geht der Wecker, aber sitzen schon um 7.30 Uhr auf der Terrasse und trinken Kaffee.

Dann wird ein kleiner Rucksack gepackt, weil wir ja hier in Koblenz bis Montag gebucht haben können die großen hier bleiben.


Zunächst geht es zum Bäcker um zu frühstücken.

Rühreibrötchen und ein lecker Croissant mit frischen Erdbeeren gefüllt, dazu Kaffee.

Dann weiter durch die Stadt und wieder zum Deutschen Eck.

Hier startet oder endet der Moselsteig.

Allerdings nicht offiziell, wie wir überraschend feststellen müssen.

Hier ist nur ein Zuweg zum eigentlichen Steig.

Der Moselsteig beginnt wohl erst in Koblenz-Gülz.

Warum?

Keine Ahnung.

Niemand fängt dort an.

Die Mosel fließt am Deutschen Eck in den Rhein und hört nicht plötzlich in Güns auf.

Ja, der Weg nach Güns ist jetzt nicht wirklich toll und es geht auch nicht irgendwelche Hügel rauf oder runter, aber den Start oder Ziel Punkt nicht an das Ende der Mosel zu setzen ist mir unbegreiflich.


Also auf nach Güns.

Gut 10 Kilometer lang auf asphaltierten Wegen fast immer mit Moselblick.

Durch kleine Grünanlagen, an alten und hübschen Villen vorbei, an neuen und nicht immer hübschen Villen vorbei.

Auch "normale" Einfamilienhäuser und hier und da Mietskasernen gibt es zu sehen.


Nach den wir den Touriströmen zu Beginn der Tour entkommen sind, ist es meist einsam.

Hier und da ein Radfahrer und ein Hund mit Besitzer.

Dann wechseln wir die Flussseite und gelangen über eine alte Stahlbrücke nach Güns und finden auch eine Art "Moselsteigstarttafel".

Nicht schön, steht aber hier trotzdem rum.

Zwischen einem Neubaugebiet und ein paar anderen Häusern, umringt von parkenden Autos.


Über eine Schotterpiste raus aus dem Ort und rein in die Natur.

Wiesen und Obstbäume und die ersten Wanderer gibt es zu sehen.

EIn Trupp von so 8 Leuten und Neonorangen Shirts.

"Gut Fuß" Wanderverein.

Erstmal Pause machen, damit der lautstarke Haufen wech ist.*g*

Als wir auf der Bank sitzen, kommt ein Wanderer vorbei mit echt großem und vollen Rucksack.

Wir grüßen, er grüßt zurück.

Als er an uns vorbei ist, sehen wir eine Jakobsmuschel an seinen Rucksack.

Später macht er Pause und wir laufen vorbei.

Ich grüße laut und fröhlich mit "Boun Camino".

Er ist völlig verwirrt, schaut auf seinen Rucksack und sagt "Äh, Ja".

Naja, er war wohl noch nicht soweit, für ein längeres Pilgergespräch.


Aber wieder zurück zu unserer Pausenbank.

Noch ein Stück weiter durch die Wiesen und Obsthaine.

Dann geht es zum erstenmal rauf, auf den ersten Weinberg.

Erst über eine Schotterpister, dann über Asphalt.

An alten Mauern vorbei, an alten und neuen Weinreben vorbei.

Dann erste Blick auf Winningen, unten an der Mosel.

Für uns geht es aber noch etwas weiter rauf und dann weiter durch Wald.

Dann wieder runter.

Über eine Asphaltpiste kommen wir an eine Bundesstraße und wandern ein Stück, auf einen kleinen Weg daneben wieder rauf.

Scharf links und durch Wald weiter.

Nun höhehaltend über schöne Waldpfade und raus auf die Felder.

Über eine Hochebene mit Raps und Weizen, über holprige Wege weiter Richtung Winningen.


Dann kommt es zu einem Vorfall, der uns wohl nur in Deutschland passieren kann.

Zumindest ist uns so etwas noch niemals irgendwo anders passiert.

Und wir waren schon oft woanders.

Von weiten kann man schon viele parkenden Autos auf den Wiesen eines Bauernhofs sehen und auch ein paar weiße Zelte sind zu erspähen.

Da gibt es bestimmt was leckeres zu trinken oder zu essen.

Der Moselsteig läuft direkt auf das, was es auch immer ist drauf zu.

Vor uns macht der Wanderweg einen Knick nach links und ich sehe ein Durchgangverboten Schild, das auf einen Absperrgitter geschraubt ist.

Man kann oder könnte aber dran vorbei gehen.

"HALT" höre ich hinter uns.

Ich Blicke mich um und sehe eine Secruity-Tante.

"Da geht es heute nicht weiter. Nur mit Eintritt."

Warum frage ich.

"Da ist heute das Steil-Lagen-Fest".

Aber wir wollen nur durch.

"Das geht nicht.Nur mit Eintrittsgeld"

Hinter der SecTante sehe ich jetzt einen Stand, mit Kasse, Weingläser und eine zweite Frau die auch nicht so genau weiß, was sie sagen soll.

Was soll das den überhaupt kosten, frage ich und gehe zur Kasse.

Die SecTante hat uns fest im Blick.

"Drei Euro und 5 mit Weinglas. Das ist ja echt doof irgendwie, das man da jetzt nicht so durch darf" sprich die freundliche Dame hinter der Kasse.

Ich kombiniere schnell.

Ein leeres Weinglas für 5 Euro, kann man bestimmt dort hinter dem Stacheldrahtzaun mit Schießbefehl mit lecker Zeug füllen.

Ja dann nehme wir doch zwei Gläser und lassen unsere Getränke im Rucksack, sagte ich noch fröhlich gelaunt.

"Der Rucksack bleibt draußen! Kein Essen und Trinken erlaubt" sagt die Uniformierte.

Ich kaufe hier doch ein Glas, will eigentlich nur durch und lass den Rucksack natürlich zu, erwieder ich.

"KEIN RUCKSACK"

Wir gehen einen anderen Weg.

Wir gehen NIEMALS wieder nach Winningen!

Wir werden diesen Ort vor der Karte löschen!

Morgen werde ich ne Mail an der Bürgermeister schreiben und mich nicht freundliche äußern.

Ich hoffe das alle anderen Wanderer genauso reagieren und das der Ort pleite geht.

Wir waren echt Sauer und wir sind nicht oft Sauer.

Gibt einen Deutschen ne Uniform....


Zurück zum Wandern.

Kurz über Asphaltpisten und wir erreichen die

Moseltalbrücke.

Ja genau, das ist die Autobahnbrücke der A61 und der Moselsteig führt direkt über den Rastplatz und unter der Brücke her.

Auf dem Rastplatz gibt es erstmal ein kaltes Radler.

Direkt nach der Autobahn geht es  in den Wald.

Vorher allerdings gibt es einen Superblick in das Moseltal.

Der oft schmale Waldweg bringt uns zunächst rauf und dann runter und zwar richtig runter.

Auf sehr schmalen, oft steilen und auch mal rutschigen Pfaden geht es steil runter.

Von 320 hm auf so 100 hm und das auf knapp 1 Kilometer.


Und wieder rauf.

Zum Glück nicht so steil und auf recht breiten Pfaden und fast immer in schönem, schattigen Wald.

Wetter ist aber perfekt zum Wandern.

Bevölkt, mal mehr, mal weniger und so 18-20 Grad.


Dann sind wir oben und es geht im leichten auf und ab durch Weizenfelder.

Allerdings über sehr holprige Traktorspuren.

Nun kurz über eine kleine Asphaltstraße und weiter durch Felder, dann wieder Wald.

Das heutige Ziel kann man schon sehen, aber was heißt das schon.

Über einen schmalen, steinigen Pfad geht es wieder runter um direkt wieder rauf und das mit unter auch mal steil.


Wir kommen durch die Oberburg von Kobern-Gondorf.

Hier gibt es eine schöne, kleine Kappelle.

Leider geschlossen.

Der schöne, kleine Biergarten direkt daneben hat auf.

Zwei kühle Weizen werden verhaftet.


Dann weiter runter.

Holprig, steinig, steil.

Dann wieder rauf und über einen schmalen Waldpfad oberhalb von Kobern-Gondorf ohne viel Sicht auf den Ort.

Über kleine Straßen kommen wir wieder runter und gelangen zum Bahnhof.

Das muß aber auch reichen.

Eigentlich wollten wir nur bis nach Winningen (letzte mal das ich diesen Ort erwähne), da hatten wir aber erst kurz nach zwölf.

Hier am Bahnhof ist es 18.30 Uhr und wir haben knapp 30 Kilometer hinter uns und sind echt fertig.


Mit dem Zug geht es wieder zurück nach Koblenz, neue Getränke kaufen und einen Dönerteller verspeisen.




Von Kobern-Gondorf nach Löf

Der Wecker ging um 7.40 Uhr.

Ich mach in aus.

Um 9 Uhr sitzen wir mit einem Kaffee auf der Terrasse und lassen es ruhig angehen.

Dann geht es zum Bahnhof, Frühstück und Zugticket gekauft.

Der Zug kommt pünktlich und so gehen 11.30 Uhr steigen wir in Kobern-Gondorf aus dem Zug.


Über eine Brücke gelangen wir auf die andere Moselseite und biegen kurz nach dem Ortseingangsschild von Niederfell von der Hauptstraße ab.

Eine kleine Anliegerstraße bringt uns leicht ansteigenden in ein immer enger werdenes Tal.

Ein schmaler Durchgang zwischen zwei Häusern bringt uns kurz, aber steil in den Wald.


Nun geht es über schmale Waldpfade immer weiter hoch und wir kommen an den ersten von vielen Aussichtspunkten.

Ein toller Blick über die Mosel wird geboten.

Es ist stark bewölkt und knapp 16 Grad warm, der Blick ist trotzdem schön.


Weiter durch oder am Rande vom Wald geht es weiter.

Mal rauf, mal runter hangelt sich der Pfad oft nur knapp an der Felskante entlang.

Dann geht es über breite Wege durch Wiesen, an einer Kuhherde vorbei und wieder rauf, wieder durch Wald.

Heute sind einige Wanderer und Spaziergänger unterwegs, aber voll wird es nie.


Immer weiter rauf bringt uns der nun breite Waldweg und spuckt uns auf ein Hochplateau wieder aus.

Am Rande von Weizenfeldern geht es weiter und auch weiter hoch, aber schön gemütlich.

Der nächste Aussichtspunkt erwartet uns, samt Schützhütte.

Wir sind jetzt so auf 370 hm.

Feldwege bringen uns weiter, aber nicht mehr höher.

Der Weizen verabschiedet sich und macht Platz für einen Mischwald, der einen recht gesunden Eindruck macht.

Alles ist saftig und grün hier oben.

Die Wege sind breit und verlaufen mal rauf, mal runter.


Dann kommt der erste Abstieg des Tages.

Zunächst über eine recht breite Schotterpiste, die immer schmaler, immer steiler wird.

Kurz vor Oberfell ist der nun holprige, mit losen Gestein übersäte Pfad fast nur noch so breit wie ich und wird noch etwas steiler.

Puh!

Geschafft.

Der Moselsteig geht nach links.

Wir gehen nach rechts und haben Glück.

Ein kleiner Wein und Gedöhns Laden hat offen.

Es gibt einen Bierggarten und zwei Weinschorlen für uns.


Wieder zurück auf dem Moselsteig geht es wieder rauf.

Durch Wald, über schmale Pfade, oft steil.

Anstrengend und doch schön.

Immer wieder gibt es schöne Blicke runter ins Moseltal, auch ohne Aussichtspunkt.

Nun macht der Weg, der zwischenzeitlich etwas breiter geworden ist einen scharfen Kick nach links und beschert uns einen super Blick auf die Burg Thurant, eine alte Kirche und den Ort Alken.

Alles von dichtem Wald umgeben.

Wo kein Wald ist, gibt es Weinberge.

Das einzige was dazwischen liegt ist ein enges Tal und da müssen wir natürlich runter und dann wieder rauf, weil die Burg standesgemäß auf einen Hügel thront.


Zunächst geht es über steinige Pfade hanghaltend weiter und wir erreichen zunächst die schöne alte Kirche.

Die ist sogar geöffnet.

Die Kirche liegt direkt am Mosel-Camino, der uns jetzt ein Stück begleitet.

In der Kirche gibt es sogar einen Stempel für den Pilgerpass.

Den haben wir aber auf dieser Tour natürlich nicht dabei, aber schön zu wissen das man hier einen Stempel kriegen könnte.

Man weiß ja nie was man so als nächstes macht.*gg*.


Von der Kirche geht es steil runter in die Weinberge.

Steinig ist es, holprige ist es, aber zum Glück nicht nass.

Bei schlechten Wetter möchte ich nicht hier runter.

Dann kurz Alken gestreift und wieder steil rauf.

Zunächst über eine paar Stufen, die uns direkt an die sehr alte Mchaelis Kirche des Ortes bringt.

Die ist auch offen, allerdings nur Sonntags von 14-17 Uhr.

Sie wird von einem Privaten Verein seid 1981 renoviert und restauriert.

Innnen st es echt sehr beeindruckend und ein Vereinsmitglied erklärt uns sogar etwas über die Instandsetzung des alten Gotteshauses.

Für alle Pilger, hier gibt es auch einen Stempel.


Und weiter rauf.

Schmale und holprig Waldpfade bringen uns zur Burg rauf.

Für 5 € kann die besichtigt werden und das lohnt sich echt.

Liebevoll ist hier alles gestaltet und hübsch gemacht.

Ohne Führung kann man hier rumlaufen und sich alles anschauen.

Einen kleinen Laden mit Ausschank gibt es hier auch.


Die asphaltierte Zufahrtsstraße der Burg bringt uns zügig runter und eine breite Brücke wieder auf die andere Moselseite, nach Löf.


Am Bahnhof müssen wir leider 40 Minuten auf den Zug warten.

Hier hält leider nur einer pro Stunde, der RB81.

Quasi die MoselSBahn.

Hält an jeden Baum und bringt uns in 35 Minuten zurück nach Koblenz.


Grillteller, Steak mit Spargel, Erdbeeren zum Nachtisch, Schnaps und Espresso.

Man gönnt sich ja sonst nix!*gg*

Von Löf nach Moselkern

Heute heißt es Zimmer räumen und die großen Rucksäcke aufsetzen.

Wir verlassen Koblenz und die echt gute Air B&B Unterkunft.

Zwei neue Übernachtungen sind gebucht.

Für heute haben wir das Landhotel Ringelsteiner Mühle kurz hinter Moselkern gebucht und morgen ne Unterkunft in Pommern.


Um 8.20 stehen wir am Ticketautomat im Koblenzer Hauptbahnhof und stellen fest das der Zug in 5 Minuten abfährt.

Der nächste in 65 Minuten.

Zwei Tickets gekauft und zum Bahnsteig 9 gejoggt.

Wir sitzen und der Zug fährt los.


In Löf geht es erstmal 1km durch das Dorf und wir sind wieder auf dem Moselsteig.

Natürlich beginnt es wie immer wenn man in einem Städtchen auf diesem Wanderweg ist.

Heißt ja auch "Steig" und nicht "flach" oder "Talweg" oder " spazieren am Ufer" oder..

Es geht rauf!


Durch schönen, frischen, morgendlichen Wald.

Aber rauf.

Ein breiter Wanderweg, der auch der Kreuzweg von Löf ist.

Alle paar hundert Meter gibt es einen kleinen Schrein mit Jesus auf seinem Weg zum Kreuz.

Und das hatten wir hier schön öfters, so einen Kreuzweg.

Die haben immer 12 Stationen und dann ist Mann oder Frau oder Divers in der Regel oben.


Der Waldweg bleibt breit und geht in einigen kleinen Kurven stetig rauf.

Ich glaube bei Station 9 oder 10 biegen wir links ab und gehen über schmale Pfade noch etwas weiter hoch.


Nun über oder am Rande von Feldern, meist höhehaltend oder  nur noch leicht ansteigend.

Überqueren eine Landstraße und gehen weiter durch die Felder dieser Hochebene.


Nach so 5 Kilometern kommen wir an den Aussichtspunkt "Rabenlay".

Eine kleine Schützhütte gibt es hier und natürlich viel Aussicht.

Dann kommt ein älteres Wanderpärchen vorbei, grüßt und erblickt mein Jakobsweg-Bandana und kommt aus dem Reden gar nicht mehr raus.

Wo waren wir unterwegs und wann und wie und überhaupt und jetzt, wo geht es hin....

Die beiden waren schon dreimal in Spanien auf dem Camino Francès und einmal mit dem Rad auf dem Camino Norte.

Da gibt es viel zu erzählen und die kleine Pause wird viel länger als geplant.

Aber egal, solche Gespräche sind toll und machen Spaß und wenn wir später ans Ziel kommen, kommen wir später ans Ziel.


Nun geht es runter nach Hatzenport und das über schmale bis sehr schmale Pfade.

Steil und holprig und mitunter auch mal mitten durch die Weinreben.

Kurz vor Schluss wird es dann richtig steil, fast schon klettern, dann sind wir unten.

Hier gönnen wir uns erstmal ein kühles Radler, direkt am Weg ist ne Pizzeria.


Als es gerade steil runter ging und ich das Wort "klettern" benutzt habe, hatte ich keine Ahnung was uns jetzt erwartet.


Also wenn ich das Live schreiben würde und nicht abends bequem im Bett*gg*


Über eine kleine, harmlose Treppe geht es wieder rauf und raus aus Hatzenport.

Dann über eine senkrecht stehende Leiter(4 Stufen) weiter rauf, über eine senkrecht stehende Leiter (8 Stufen) weiter rauf, über blanke Felsstufen weiter rauf, über blanke Felsstufen mit StahlSeilFestHaltHilfe weiter rauf, über ausgesetzten, blanken Fels mit StahlSeilFestUndHochZiehHilfe weiter rauf.


Diese Strecke war nicht mehr als 300 Meter lang, aber mit 13 Kilo Rucksack auf dem Rücken und völlig unerwartet war es schon sehr krass.


Nun gemütlich durch Wiese und Weinberg, wieder runter und ein kleines Stück an einer Straße lang.

Hier erblicken wir dann ein Schild( quasi im Rücken) das Wanderer darauf aufmerksam macht das auf den nächsten 600 m es steil und schwierig wird und wer das nicht kann oder will, sollte doch lieber hier unten die alternative Route nehmen.


Wir können bestätigen, das diese Schild völlig gerechtfertigt ist.

Ob wir das Schild in unserer Laufrichtung übersehen haben oder ob da keins war kann ich nicht sagen.


Über eine längere Strecke geht es jetzt über Asphalt wieder rauf, dann über eine Schotterpiste noch etwas weiter rauf.

Ohne Schatten.

Heute sind es so 20-22 Grad, sonnig, kaum Wolken.

Dann endlich ein paar Bäume, die sich schnell in luftigen Wald verwandeln.

Der Pfad ist schmal und steigt noch weiter an.

Dann sind wir oben, auf einer Hochebene mit Feldern.

Über einen Feldweg geht es fast eben weiter und dann über kleine Straßen in das Dorf Lasserg.

Kein Mensch weit und breit zu sehen, alles völlig still.


Über eine weitere kleine Straßen verlassen wir das kleine Örtchen.

Nun wieder über Feldwege durch Felder.

Gerade aus, links, rechts, gerade aus, links, rechts, mal leicht runter, mal leicht rauf.

Felder so weit das Auge reicht.


Nun beginnt der Abstieg von dieser Hochebene.

Zunächst flach abfallende Waldpfade, dann steiler werdene Schotterserpentinen.


Noch ein kurzes Stück an einem Bach entlang, der Elzbach und wir stehen auf dem Parkplatz der Ringelsteiner Mühle.

Erstmal ein kaltes Bier, dann aufs Zimmer duschen und zurück ins Restaurant.

Heute wird es deftig.

Rinderroulade und Wildschweinragout.



Von Moselkern nach Pommern

Um 7.40 Uhr sitzen wir im gemütlichen Frühstücksraum vom Hotel.

Das leckere Rührei wird für jeden Gast frisch zubereitet und den Honig kann man direkt aus der Wabe schaben, die man übrigens mit essen kann wie auf einem Schild verkündet wird.


Dann geht es los, zunächst über einen breiten Schotterweg direkt am Bach entlang.

Über ein paar Stufen kommen wir höher und auf einem schmalen Waldweg gewinnen wir weiter an Höhe.

Nun meist höhehaltend durch den Wald, unten gurgelt der Elzbach.

Kurz steil hoch und nach links.

Ein breiter Waldweg bringt uns jetzt im leichten auf und ab weiter durch den luftigen Forst.


Dann lichtet sich der Wald, der Weg geht kurz steil nach unten und wir stehen vor einer Brücke.

Unter uns die Elz, über uns Burg Elz.

Was für ein Anblick!

Kurz steil die Stufen rauf und wir stehen vor dem Eingangstor, bzw. vor dem Torbogen und da hinter das Kassenhäuschen.

Es ist kein Mensch zu sehen!

Wir waren schon zweimal hier und viele von euch bestimmt auch schon mal.

Aber ohne Leute gibt es das hier eigentlich nicht, oder??

Ja, es ist erst kurz vor 10 Uhr aber trotzdem!.

Wir wollen heute nicht rein und setzen und auf eine Bank und lassen die Burg, den Wald, die Hügel, die Ruhe auf uns wirken.


Jetzt kommen auch die ersten Touristen und die Shuttlebusse und es wird Zeit zu gehen.


Weiter geht es kurz über einen breiten Schotterweg und dann über einen schmalen Waldpfad runter auf eine große, bunte Blumenwiese mit Bach.

Kitschig und schön.

Ein kleiner Pfad bringt uns zurück in den Wald, steil ansteigenden und schmal.

Dann weiter rauf, rauf, rauf nicht mehr steil, aber stätig hoch.

Kurz durch ein kleines Feld und wir stehen auf einer Landstraße.

Links geht es auf dem Moselsteig über Müden.

Runter, runter, runter, rauf, rauf, rauf und dann nach Treis-Karden.

Rechts geht es auf dem Mosel-Camino runter, rauf nach Treis-Karden.

Und da wir Morgen nach Cochem wollen, 20 Kilometer mit so 700 hm rauf und runter gehen wir nach rechts.


Wer uns seine Empörung mitteilen will, bitte gern per Mail oder hier auf der Seite.


EIn kurzes Stück über die Landstraße, dann auf Feldwegen durch Felder.

Mal rauf, mal runter, alles bequem.

Dann mündet der Camino wieder auf den Steig und es geht durch Wald weiter.

Breite Wege, schöner Wald, tolle Aussicht ins Moseltal.

Der Weg wird zum Pfad und es geht wieder steil abwärts.


Über kleine Straßen gelangen wir nach Treis-Karden.

Hier gibt es erstmal eine kühle Hopfelkaltschale mit Blick auf die Kirche und alten, schönen Häuser.

Beim bezahlen fragt die Bedienung ob wir einen Pilgerstempel haben wollen, wegen der Jakobsmuschel auf Sandras Rucksack.

Wir lehnen dankbar ab, aber merken uns das Gasthaus.

Vielleicht geht's mal auf den Mosel-Camino!?


Kleine Straßen bringen uns raus und rauf und eine breite Schotterpiste noch weiter rauf und ein schmaler, sehr schmaler Pfad noch weiter rauf und einige Serpentinen immer Wald noch weiter rauf und ein weiterer Waldpfad noch etwas weiter rauf.

Das kühle Getränke gab es auf 140 hm, jetzt sind wir auf 320 hm.


Weiter auf der Hochebene.

Kein Schatten, keine Wolke, 23 Grad.

An einer alten, rekonstruieren Römervilla vorbei.

Dann zum Glück wieder Wald und über einen moderat, abfallenden Weg kommen wir runter nach Pommern.


Hier gibt es nix.

Also eigentlich gar nix.

Außer ein paar Ferienunterkünfteb, diverse Weinkeller, ein Café und ein Campingplatz mit Restaurant.

Das Café hat von 12 bis 17 Uhr auf und serviert nur GutmenschenZeug.

Wir nehmen zwei alkoholfreie Weizen.

Unsere Unterkunft ist nicht billig, aber sehr schön.

Das Restaurant ist ein Schnitzelhaus.

Nicht falsch verstehen, aber ich würde es als große Pommesbute mit Tischen bezeichnen.


Wir bestellen zwei Schnitzel, gefülhlt sind es sechs*gg*.


Es kommt ein Pärchen auf die Terrasse und sucht einen Tisch, alles belegt.

"Kommen Sie hier zu uns, wir wollen gleich gehen, nur noch austrinken und zahlen."

Sie setzen sich zu uns.

Wir reden über Urlaub, wandern, campen,..


Nach 1h gehen wir.


Von Pommern nach Cochem

Um kurz nach 8 Uhr machen wir uns auf den Weg.

Frühstück gibt es hier im Ort nicht, aber in der super eingerichtet Ferienwohnung gibt es eine Kaffeemaschine und sogar Kaffee.

Erst auf kleinen Straßen dann auf einer breiten Landstraße verlassen wir den Ort.

Natürlich rauf.

Dann geht es über einen Feldweg durch den Wein.

An der Sonnenuhr von Pommern vorbei und leicht ansteigenden weiter.


Nun geht es in den Wald und über einen schmalen Pfad ansteigend am Schilzergraben, einen kleinen Bach immer weiter rein in eine grüne Schlucht.

Der Pfad schlängelt sich, immer mit Blick auf den Bach die Schlucht rauf, von knapp 210 hm auf fast 320 hm und das auf 1,5 Kilometern.


Nun stehen wir mal wieder auf einem Hochplateau, wenden uns nach links und kommen nach Kail.

Ein kleiner Ort mit 291 Einwohner( Wiki, Stand 2023).

Auf der Hauptstraße geht es durch den Ort.

Dort befindet sich eine uralte ehemalige Tankstelle, jetzt ein Café.

Es ist offen, also eigentlich offen.

An der Tür hängt ein Zettel " bin im Garten, bitte klingeln"

Wir klingen

Wir warten

Wir klingen 

Wir warten 

Wir warten

Wir klingen 

Wir warten

Wir warten 

Wir gehen

Schade für uns kein Strammer Max und ein Pott Kaffee 

Schade für die, kein Verdienst.


Über die Hauptstraße verlassen wir den Ort wieder und gehen im ZickZack durch Felder und gelangen an einen kleinen Wald.

Müsliriegel statt Spiegeleier!


Weiter am Rande des Waldes, dann wieder durch Felder, Felder und noch mehr Felder.

Zwischendurch gibt es auch ein paar schöne kurze Momente in schattigen Wald, aber Wiesen & Felder sind klar der Gewinner auf dieser Hochebene.


Dann geht es runter.

Oft schmale Waldpfade, über einen kleinen Steg, ein kleines Bächlein unter uns, kurz steil rauf, dann höhehaltend und steil weiter runter.

Schotter und loses Schiefergestein hat den harten Waldboden abgelöst, das Gefälle nimmt zu und zügig gelangen wir weiter runter. 

Durch eine schöne, kleine Schlucht, feucht, grün, saftig.

Dann stehen wir an der B49.

Ein schmaler Weg zwischen Leitplanke und Bahndamm bringt uns nach Klotten.

Diesmal geht der Moselsteig sogar ein gutes Stück durch den Ort, wo er sonst meistens die Ortschaft nur Streift.

Zumindest bis jetzt.


Heißt also man kommt bestimmt an den einen oder anderen Biergarten, Restaurant oder Straußenwirtschaft vorbei.

Die erste hat Ruhetag.

Der zweite macht um 18 Uhr auf.

Der dritte öffnet am Donnerstag.

Der vierte und fünfte ist für immer geschlossen.


An der Hauptstraße, unten an der Mosel gibt es zwei die offen haben.

Wir sind aber schon im oberen Drittel und haben keine Lust runter zu gehen.


Also, weiter hoch und wieder raus aus Klotten.


Ein kurzes Stück über den Seitenstreifen einer breiten Straße.

Dann nach links und steil und steiler durch etwas Wald, über eine Forststrasse weiter rauf.


Die nächsten Kilometer geht es auf einen Hügelrücken, mal rauf, mal runter durch Wald.

Durch die Bäume kann man des öfteren schon das Ziel erblickt, Cochem.

Wir sind oben, Cochem unten.

Über Schotter und Waldwege geht es nun wieder runter.

An der Seilbahnstation von Cochem gönnen wir uns ein kühles Radler.

0,4l für 7 Euro.

Willkommen in der Touristenhochburg!


Dann noch mal holprig, mitunter steil runter, über ne Hauptstraße und wir stehen in der Fußgängerzone.


Über Treppen rauf, über Treppen runter und wir haben unsere Unterkunft erreicht.

Ein altes, sehr altes Haus mitten in der Altstadt.

Zimmer mit Terrasse.

Für zwei Tage.

Duschen und ab ins Gewühl.

Ist aber gar nicht so voll, wie erwartet.

Ist ja auch Mittwoch.

Was Essen!!

Aber was??


Und dann passiert (endlich??) das was uns noch nie passiert ist.

Wir entscheiden uns für ein Restaurant mit Moselblick, an der Promenade.

Gut besucht, sieht ganz cool aus und es ist....

...eine Touristenfalle.


Wir bestellen Bruchetta, Spießbraten und Backfisch.

Bruchetta könnte noch so gerade durchgehen, der Rest ist TK, tot frittiert, Pommes halb roh.


Haben wir das auch endlich mal erlebt*gg*


Anmerkung von Sandra: Kapitän Iglo Backfisch in Remoulade ertränkt, der Teig teilweise noch matschig, yummi!!



Von Cochem nach Beilstein

Heute ist ein Pausetag.

Ohne Wecker aufstehen, was dann aber auch schon um 8 Uhr war.

Kaffeemaschine an und in Ruhe auf der Terrasse das Heißgetränk genießen.

Bisken im Internet surfen.

Was muss ich dann erfahren?!

Der Moselsteig ist zwischen Cochem und Beilstein wegen eines Bergrutsches gesperrt und man muss die halbe Etappe unten an der Mosel über den Radweg gehen.

Das ist irgendwie auch doof.

Also machen wir doch lieber ne Bootstour in die Richtung.

Wenn auf dem Camino Portuges und auf dem Norte kleine Abschnitte mit Fähren offiziell anerkannt sind, dann hier bestimmt auch.


Erst mal ins Cafe direkt gegenüber und Frühstück.

2 Brötchen, 2 Scheiben Brot,1 Ei, Wurst, Käse, Marmelade, Nutella, 1 OSaft, 1 Cappuccino 

17€ pro Nase


Dann ein wenig durch die Gassen, der echt schönen Altstadt geschlendert und runter an die

Anleger und gucken was da so geht.


Cochem-Beilstein (Rückfahrt individuell planbar, also wenn ein Boot fährt) Hin und Zurück  19€ pro Nase


Gemütlich schippern wir die Mosel rauf, an kleinen Orten vorbei und an großen Hügeln, passieren eine Schleuse und landen in Beilstein.


Kleiner, aber sehr schnuckeliger, mittelalterlicher Ort mit Kloster und Burg.


1 Glas Wein, 1 Bailys Kaffee, 1 Waffel mit Sahne und heißen Kirschen, 1 warmer Apfelstrudel mit Sahne und Vanilleeis  28€


Schöne, alte Häuser, schmale Gäschen, tolle Kirche.

In eigentlich jedem Haus ist entweder ein Cafe, ein Hotel, ein Restaurant, ein Weinladen oder ne Pension.


2 Gläser Steillagen grauschiefer Riesling und ein mal Toilettennutzung 17€

(ja, etwas günstiger gab es auch *g*)


Und wieder zurück.

Diesmal gucken wir gegen die Fahrtrichtung, man will ja viele Eindrücke gewinnen.


Da wir gestern gelernt haben, gucken wir vorher mal bei Google wo man hier essen gehen sollte.

Der Laden von gestern, hatte eine 1,5 Bewertungen bei 1100 Bewerten.

Wusste gar nicht das es sowas schlechtes überhaupt geben kann, zumindest nicht lange.


Wir gehen ins "Zom Stüffje", müssen 10 Minuten warten und betreten dann das uralte Gasthaus.

Holz, gemütlich, alte Bilder, alte Dinge überall, nette Bedienung, toller Service und lecker Essen.


Vorspeisenteller : etwas Saumagen, kleine, selbstgemachte Frikadelle, Krautsalat, etwas Brot

Schweinesteak in Pfeffersosse, Bratkartoffeln und Kaisergemüse

Winzerröllchen (Schweineroulade mit Mett, Käse & Dörrfleisch), Bratkartoffeln und Salat

Flasche Wasser

Flasche Wein

2 Mosel-Trester

90€


Morgen geht es dann mit dem Bus nach Beilstein und dann weiter mit den Füßen.


Wie man eventuell an meiner Preisauflistung erkennen kann, ist ein Urlaub hier an Mosel echt nicht billig.

Klar, muss es kein Glas Wein für 7€ sein, aber unter 5€ einen zu finden ist schon schwer.

Mann oder Frau hat ja auch nicht immer Bock bei Backwerk & Co zu frühstücken und selbst die haben ihre Preise angezogen.

Was man hier und nicht nur hier, als Kaffee angeboten kriegt, da würden sich mache Europäer nicht mal die Füße mit waschen.

Und dann nehmen die auch noch 3€ oder mehr dafür.

Der Cappuccino im Cafe heute morgen hat 4,95€ gekostet.


Viele Hotels hier in Cochem und auch in Beilstein wollen für ne Übernachtung 130€ und mehr haben, ohne Frühstück.

Wir haben ja wieder das Zelt mit, leider ist für die nächsten Tage Regen und Temperaturen unter 8 Grad möglich.


Etwas günstiges zu finden ist echt schwierig.

Heute beim weiterplanen, waren wir kurz davor abzubrechen und nach Malle zufliegen.

Am Wochenende steigen die Preise oft auch an noch und trotzdem ist alles voll.

Verstehe ich nicht so ganz, aber anscheinend geht es vielen Rentner gar nicht so schlecht.


Das durchschnittliche Alter der Touristen hier würde ich so auf 63 Jahre schätzen.


Ich weiß auch dass, das jetzt natürlich wieder alles sehr pauschalisierend ist, aber diesen Eindruck kann man schon bekommen.


Aber genug gemeckert, wir machen das beste draus.

Auch wenn es der letzte Urlaub in dieser Form in Deutschland werden könnte.

Was schade wäre.


Von Beilstein nach Edinger-Eller

Erstmal zum Bäcker, Kaffee, Brötchen und was für später gekauft und dann zum Bussteig.

Der 712'er fährt pünktlich ab und um kurz vor 9 Uhr stehen wir am Fähranleger in Beilstein, den dort ist auch die Bushaltestellen.


Erstmal die Brötchen verdrückt, dann geht es los.

Über eine kleine Gasse rauf und über Treppen höher.

Die Burgforte (also ein Stahlzaun) ist noch geschlossen, machen erst um 10 Uhr auf.


Also noch weiter rauf, über Schotter.

Nach rechts hoch und wir stehen auf der anderen Seite der Burg.

Hier ist es auch noch keine 10 Uhr.

Dafür gibt es einen schönen Blick über die Mosel, Beilstein und Ellenz-Poltersdorf.


Ein weiterer Schotterweg bringt uns leicht ansteigend weiter und in den Wald.

Ein Warnschild warnt uns das es jetzt in einen Steilhang geht mit schmalen Wegen.

Naja, dafür sind wir ja hier.*g*


Der wirklich schmale Pfad bringt uns oft hanghaltend oder im leichten auf und ab durch den Wald.

Steil geht es nach rechts runter, steil geht es nach links rauf.

Das Schild hat nicht gelogen.

Der ganze Spaß geht so 2 Kilometer lang, gab aber schon schlimmeres auf dem Moselsteig 


Nun auf Feldwegen durch Wein, kurz über eine Asphaltpiste runter und wieder rauf und weiter durch die flachen Weinhänge.

So erreichen wir Mesenich.

Hier geht es kurz rauf und dann über einen breiten Schotterweg höhehaltend durch weitere Weinberge.

Schöne Aussicht in das Moseltal.

Auf diesem Weg wird gerade ein Fest aufgebaut.

Weinbuden, Bierwagen, Essensstände und Bierzeltgarnituren.

Ein SteilLagenFest findet das ganze Wochenende hier und in Senheim statt.

Noch ist nix abgesperrt!!


Achso, die Stadt Winningen hat sich auf meine Beschwerde Mail zurück gemeldet.

Langer, guter Text.

Man entschuldigt sich vielmals für die Unannehmlichkeiten, das sollte so nicht sein und man wird den Veranstalter darauf aufmerksam machen das es so nicht geht und Wanderer natürlich durchgelassen werden müssen.

Sie hoffen so etwas kommt nie mehr vor und wünschen uns trotzdem noch schöne Tage auf dem Moselsteig.

Die Mail klingt zumindest sehr überzeugend.


Dann geht es wieder runter vom Weinberg, runter nach Senheim.

Der Moselsteig lässt den Ort links liegen, überquert die Bundesstraße und führt direkt am kleinen Moselhafen weiter.

Nun geht es über die breite Moselbrücke.

Vorher gönnen wir uns noch zwei kühle Weizen im Restaurant am Campingplatz, direkt am Hafen und an der Moselbrücke.


Ein kurzes Stück durch Senhals, eine steile Asphaltstraße rauf und dann gemütlich durch weitere Weinreben.

Dann geht es nochmal richtig hoch.

Über einen Wiesenweg steil den Hang hoch.

70 hm auf 400 Meter.

Nun oberhalb der Weinberge, auf einem Schotterweg weiter rauf, aber nur leicht.


Dann wieder durch Wald und runter vom Hügel, natürlich nicht um ab und zu auch mal rauf zu gehen.

Nach dem Waldstück über einen breiten Schotterweg weiter Richtung Edingen.

Dann stehen wir oberhalb des recht großen Ortes, müssen aber noch einen großzügigen Schlenker wieder weg ins Hinterland machen um eine kleine Schlucht zu umrunden.

Dann geht es aber endlich ins Dorf hinein.


Unsere gestern gebuchte Unterkunft, eine Pension liegt mitten im Ort.

Wir werden sehr freundliches begrüßt und beim Einchecken erfahren wir das die Pension schon seid den 80zigern existiert und bis vor 6 Jahren von einem englischen Ehepaar geführt worden ist.

Die hatten aber wohl nicht mit so viel Arbeit gerechnet und verkaufen sie an die heutigen Besitzern.

Dazu gab es noch eine Restaurant Empfehlungen die wir auch nutzen.

Ein uriger Gewölbekeller mit entsprechender Einrichtung.

Leider alles voll und wir setzen uns auf die Terrasse.

Frisch geräucherte Forelle für Sandra und gebratene Blut und Leberwurst für mich.

Alles sehr lecker, genauso wie die Vorspeisen.

Winzerkäse mit "Musik" und Gulaschsuppe.

Der Wein hat auch gemundet und war natürlich direkt von hier.


Da es wieder schwierig wird, eine neue Unterkunft zu bekommen haben wir noch ne weitere Nacht hier gebucht.

Zum Glück ging das.

Also morgen mit leichten Gepäck und mit dem Zug wieder hier hin zurück.

Von Edinger-Eller nach Bullay

Frühstück gibt es erst um 8.30 Uhr, also können wir quasi ausschlafen.

Neben dem üblichen Kram gibt es noch körnigen Frischkäse mit Kurkuma und Gewürzen, gekochte, geviertelte Eier mit Olivenöl und Oregano, Bananenbrot und selbstgemachte Marmeladen.


Wir bekommen noch ein Gäste-Ticket das uns während des Aufenthalt in der Unterkunft ermöglicht alle Busse & Züge umsonst zu nutzen.

Echt toll!!


Dann gehen wir gut 2 Kilometer durch den sehr schönen, alten Ort und gelangen wieder auf den Moselsteig.

Der verläuft wie so oft oberhalb in den Weinbergen.


Unter der Eisenbahnbrücke hin durch, nach rechts und steil den Hügel rauf, weiter hoch, über teils blanken Fels, mal mit  Seil gesichert rauf.

Der Wind bläst ordentlich heute und macht den Aufstieg noch etwas spannender.

Nun durch Wald hoch, hoch, hoch.

Wir sind jetzt wohl so auf 400 hm.

Heute ist einiges Los auf den Wanderwegen und immer wieder kommt es zu Begegnungen mit anderen Wanderern.

Nun höhehaltend durch den luftigen Forst.

Immer wieder großartige Ausblicke auf das weit unten liegenden Moseltal, die Flussschleifen, die Dörfer, die Weinberge.


Auf schönen Wegen weiter durch den Wald.

Dann stehen wir über dem steilten Weinberg Europas.

Der Calmont, zum Teil 67% hanglage.

Hier oben gibt es ein Gipfelkreuz, Tische und Stühle und einen Weinbude.

Zwei Weinschorlen mit Blick über das Moseltal.

Herrlich!!


Über weitere Waldwege geht es weiter, kurz über eine windinge Hochebene und wieder runter ins Tal.

Auf schmalen Pfaden, wieder durch Wald geht es oft steil hinab.

Dann weiter über Schotterwege durch flache Weinreben und über eine Brücke nach Neef.


Hier geht es eigentlich wieder steil rauf und oberhalb des kleinen Dorfes weiter.

Wir entscheiden uns aber für das Dorf und zwei kühle Hopfelkaltschalen.


So langsam glaube ich das der Moselsteig wohl ein Fernwanderweg ist, aber eigentlich für Tages oder Wochenende Wanderer geplant wurde.


Wenn man die über 350 Kilometer am Stück machen will, muss man nicht unbedingt JEDEN Weinberg mitnehmen und fast jeden Ort auslassen.

Also, von der Wegführung her.

Es ist ja niemand gezwungen nicht in ein Dorf zu gehen.

Wenn mann aber ein schönes Fleckchen besuchen will und jeden Meter des Steiges gehen will, ist die Strecke wohl so 450 oder mehr Kilometer lang.


Weil bleiben also unten, gucken schöne, alte Häuser und trinken was.

Dann geht es ein Stück weiter an der Mosel und über Asphaltpisten wieder rauf.

Nach ein paar Kilometern kommen wir wieder auf den Steig.

Jetzt wird es bis zum heutigen Ziel fast schon unspektakulär.

Breite Waldwege, Forstpisten, und kleine Teerwege bringen uns hauptsächlich durch Wald und das auch ohne nennenswerte Anstiege.

Wir umrunden Bullay ein Stück und verlassen den Moselsteig und gehen über den Mosel-Camino in das Dorf.

Auf den letzten Kilometern hat es angefangen zu regnen.

Als wir am Bahnhof stehen wird der Regen kräftiger.


Wir müssen knapp 25 Minuten auf unseren Zug warten.

Da gesellt sich eine Pilgerin zu uns und begrüßt uns mit "Bon camino"

Habe mein Regencape vom Jakobsweg noch an.

Wir erklären das wir im Moment nur Wanderer sind, aber letztes Jahr auf dem Camino waren.

Sie auch

Wir erzählen wo wir waren

Sie ist irgendwann in Genf gestartet und bis Pamplona gekommen.

Jetzt wird es verrückt.

Letztes Jahr ist sie in Aumont-Aubrac, in Frankreich wo auch wir losgegangen sind, gestartet nur so drei Wochen später.

Die Wartezeit wird mit Camino Anekdoten überbrückt.


In gut 10 Minuten hat der Zug sein Ziel erreicht und wir steigen aus.

Jetzt regnet es richtig und wir gehen die zwei Kilometer zurück zur Unterkunft.

Auf dem Weg dorthin, halten wir noch im Gutshof Zens.


Vesperplatte

Trester Gulasch und Winzerschnitzel

Dazu einen lecker Weinchen, der hier im Haus gepflügt und gemacht wird.

Also, gepflügt jetzt nicht hier direkt im schönen Gewölbekeller, aber auf den eigenen Weinbergen.


Wie es weiter geht wissen wir noch nicht.

Morgen und eigentlich die ganze Woche soll es mehr oder weniger durch regnen und das bei so 15 Grad.


Schauen wir mal.