Jakobsweg 2023

Fast genau vor einem Jahr ging unsere Tour in Lentigny zu Ende.

In drei Tagen ist es endlich wieder so weit und wir machen uns auf den  langen Weg nach Santiago de Compostela.

Also, zumindest in die Richtung.

Ankommen werden wir 2023 bestimmt nicht, es sind noch so 1600 Kilometer.

Aber der Weg ist das Ziel und jeder Schritt, jeder Kilometer, jeder Tag bringt uns ein kleines Stück näher.

 

Am Donnerstag geht es erstmal mit diversen Zügen bis nach Roanne, das wir wenn es klappt Abends erreichen werden.

Hoffen wir mal das keiner Streikt und das alle Züge so fahren wie sie sollen!

In Roanne haben wir eine Air B&B Unterkunft gebucht.

Freitag morgen geht es dann mit dem Bus oder einem Taxi weiter nach Lentigny und dort starten wir unseren Jakobsweg 2023.

Die ersten vier Tage haben wir schon mal gebucht.

Ein Chambre d´ Hotes (Zimmer bei Privatperson, mit Abendbrot & Frühstück), ein Wohnwagen auf einem Campingplatz (eventuell wird das aber auch eine kleine Pilgerunterkunft für bis zu 6 Leutchen, schauen wir mal), ein Gite de Groupe (Pilgerunterkunft mit mal mehr, mal weniger Betten in einem Schlafsaal, die hier hat 25 und Frühstück gibt es auch).

Das Gite in Le Puy-en-Velay hat 250 Betten!!

Das wollen wir auf jeden Fall ausprobieren.

In Montbrison, am 4 Tag der Tour, wurde noch mal über Air B&B eine kleine Ferienwohnung mitten in der Stadt gebucht.

Sah nett aus, ist günstig und liegt fast direkt auf unseren Weg.

 

Wie die Reise weiter geht entscheiden wir wieder spontan.

Ein Zelt werden wir wohl wieder einpacken.

Es gibt wohl ab Le Puy( was wir wohl am 04.05 erreichen) viele Unterkünfte in allen Preislagen, aber man kann ja nie wissen.

Ab hier befinden wir uns nämlich auf der Via Podiensis, eine der Hauptrouten Richtung Compostela und der Lieblingsweg der Franzosen.

Dazu kommen wir ins Zentralmassiv, was bedeutet es geht rauf und natürlich wieder runter, um wieder rauf zu gehen.

Bis auf über 1000 Hm, mit Tagesetappen von über 20 Kilometern bei Aufstiegen von mehr als 700 Hm.

Wenn man dann keinen Bock mehr hat... Zelt raus und fertig für heute.

 

Das soll es erstmal gewesen sein.

Rucksäcke packen wir Mittwoch Abend, viel darf ja eh nicht rein.

Jetzt darf das Wetter noch etwas besser werden, dann sind wir zufrieden.

Ich hoffe das ich es auch dieses Jahr wieder schaffe jeden Tag etwas zu schreiben und euch mit hoffentlich schönen Fotos und interessanten Eindrücken den Abend zu verschönern.

 

Also, ich sach mal bis Donnerstag oder Freitag nach der ersten Tour.

Au  revoir et bonne soirée.

 

Ach so.

Falls jemand Tipps für tolle Unterkünfte, super Restaurants oder andere wichtige Infos hat, einfach hier rein schreiben.

Danke schön!

Kommentare: 20
  • #20

    Tobi (Donnerstag, 18 Mai 2023 11:36)

    Leck mich fett, was für eine Odyssee, ey. Unglaublich.

    Und ich hab Euch gerne abgeholt, war cool, ein ganz kleiner Teil Eures Projekts gewesen zu sein. :-)

  • #19

    Mario (Sonntag, 14 Mai 2023 21:19)

    Ich schreibe kurz mal hier rein.
    Sandras Knie ist nicht besser eher schlechter geworden.
    Wollten heute mit einer kleinen Tour wieder anfangen.
    Keine Chance
    Sind jetzt auf einem sehr spannenden Weg zurück nach Witten.
    Später oder irgendwann dann mehr

  • #18

    Ploppi (Freitag, 12 Mai 2023 09:14)

    Ach Scheiße. Gute Besserung an Sandra!!! Hoffentlich wird das schnell wieder gut. Könnt Ihr nicht vielleicht nen Tag oder auch zwei Pause machen da?

    Und krass, dass es da so voll ist. Eigentlich ist es ja schon noch weit bis zum Ziel und bisher war es ja auch nie so. Kann ich gut verstehen, dass das frustrierend ist, von irgendwelchen Schönwetter-Wanderern und -busfahrern da behindert zu werden.

    Weiter alles Gute, vor allm für Sandra!

  • #17

    Georg (Donnerstag, 11 Mai 2023 21:35)

    Hallo Ihr beiden, die arme Sandra, hoffentlich gibt sich das wieder mit dem Knie. Ich wünsche
    ihr die beste Besserung und euch gute Erholung in dem Hotel.
    Immer auf das beste hoffen :-)

    GLG. Georg

  • #16

    Mario (Samstag, 06 Mai 2023 17:20)

    Ohne Stichpunkte.
    An Hand der Fotos, dem Wanderführer und meinen Komoot aufzeichnen.

  • #15

    Georg (Freitag, 05 Mai 2023 12:58)

    Hallo Ihr beiden, wieder ganz tolle Berichte und Fotos,
    sag mal wie kanst Du dir das alles so merken, dass Du das
    abends dann noch so ausführlich zu Papier bringen kannst??
    Machst Du dir Stichpunkte unterwegs ?? :-)
    GLG Georg

  • #14

    Ploppi (Freitag, 05 Mai 2023 08:16)

    Hammergeile Fotos und noch geilerer Bericht!

  • #13

    Doris Böhnke (Freitag, 05 Mai 2023 07:19)

    Guten morgen, gerade mal wieder den neuen Bericht gelesen. Immer wieder herrlich.
    Du hast aber auch ein Händchen für wunderschöne Bilder. Diese zum Teil einsamen Landschaften - fast schon kitschig - brauchte man manchmal im Büroalltag . Euch weiterhin eine gute Wanderung, trockenes Wetter und interessante Unterkünfte. GLG aus Witten

  • #12

    Mario (Montag, 01 Mai 2023 17:01)

    Wir planen gar nix.
    Pfingsten ist RHF, wir haben Karten....

  • #11

    Katja (Montag, 01 Mai 2023 10:57)

    Ich folge fasziniert jeden Tag. So schöne Fotos, Dankeschön!
    Wie weit habt ihr dieses Jahr geplant?

  • #10

    Mario (Sonntag, 30 April 2023 18:50)

    Danke dir Doris.
    Schön das es dir wieder gefällt.
    Danke auch an alle die heimlich mitlesen*gg*

  • #9

    Doris Böhnke (Sonntag, 30 April 2023)

    Guten morgen, schön dass der anfängliche nicht so gute Start vorbei ist und es jetzt richtig los geht.
    Ich kann immer wieder sagen, wie begeistert ich von der schönen Landschaft bin. (auch wenn ich immer wieder googeln muss wo das liegt) . Ich wünsche Euch eine tolle Wanderung und freue mich immer wieder über Eure Berichte und Bilder . GLG aus Witten

  • #8

    Ploppi (Samstag, 29 April 2023 10:10)

    Jetzt gehts endlich los. Lasst das AnreiseChaos hinter Euch, nun habt Ihr bestimmt nur noch tolle Wochen vor Euch. Zumindest bis zur Rückfahrt *g*

  • #7

    Georg (Samstag, 29 April 2023 09:34)

    Wie schön, das fühlt sich jetzt endlich wieder gut an, gut das
    Ihr das überstanden habt. Viel Spaß und gutes Wetter

  • #6

    Mario (Samstag, 29 April 2023 07:40)

    Jeder Leser ist herzlich willkommen und immer schön Werbung machen wenn es euch gefällt*gg*
    Jetzt wo die erste Etappe hinter uns liegt ist die Zugfahrt schon wieder vergessen.
    WITZ!!
    Das werden wir niemals vergessen

  • #5

    Tobi (Ploppi) (Freitag, 28 April 2023 15:03)

    Was für ein unfassbarer Scheiß. Aber nun geht es ja endlich dann los. Ganz viel Spaß und kommt gesund wieder. Ich schreib vielleicht nicht immer was, lese aber mit. :)

  • #4

    Tobi (Ploppi) (Freitag, 28 April 2023)

    Ich lese mit, auch wenn ich vielleicht nicht immer was schreibe.
    Viel Spaß und kommt gesund wieder!

  • #3

    Georg (Freitag, 28 April 2023 08:06)

    Oh mein Gott was für eine Sch.......
    Aber frei nach dem Motto das Beste hoffen aber das schlimmste annehmen :-)
    Es kann nur besser werden.
    Viel Glück jetzt mal.

  • #2

    Mario (Dienstag, 25 April 2023 15:31)

    Danke
    Ich werde mir alle Mühe geben täglich was zu schreiben.

  • #1

    Georg (Dienstag, 25 April 2023 10:56)

    Ich freue mich schon auf die Berichte :-)

Die Anfahrt

Ja, was soll ich sagen.

Bis zum heutigen Tag konnte ich nie was negatives über die Deutsche Bahn sagen.

Alle Verbindungen haben immer funktioniert, mal 5 oder 10 Minuten Verspätung, aber sonst ohne große Probleme.

Bis heute!!

Los ging es pünktlich um 11.33 von Witten nach Hagen.( Bei dem Bilderbuchwetter sehr schön, vorbei am Stadtpark, Haus Witten, dann immer an der Ruhr entlang nach Wetter, Harkortsee...)

Dort hatten wir ein bisschen Aufenthalt und fuhren pünktlich um 11.57 nach Köln, was wir um 12.46 erreichten.

Als die freundliche Stimme durch die Lautsprecher unsere Ankunft ankündigte, erwähnte er auch ein paar der Anschlusszüge.

Auch unseren.

Der hatte Verspätung.

100 Minuten.

In Worten.

Einhundert Minuten.

!!!!!!


Wir also raus aus dem Zug und direkt zum BahnMensch am Gleis.

Der empfahl wieder zurück in den gleichen Zug, weil der ja auch nach Mannheim fuhr, allerdings später dort ankommt(war nur ein IC und kein ICE), aber dann wären man ja wenigstens schon mal in Mannheim.

Gesagt, getan.

Im Zug zückte ich erstmal mein Smartphone und checkte die Lage.

Schnell wurde mir klar, das uns das nicht wirklich weiterbringt.

Aber von Köln nach Brüssel, dort in einen anderen TGV steigen und später in Lyon ankommen, das würde uns weiterbringen.


Also, in Bonn wieder raus und zurück nach Köln.

Auf der Rückfahrt nach Köln forschte ich weiter.

Allerdings nie über die DB Seite, sondern über Trainline.

Die DB Seite kann nur deutsche Verbindungen.

Zumindest wenn man keine 3 Tage Zeit hat, etwas anderes zu suchen.


Schnell fand ich heraus das nahezu alle TGVs ausgebucht waren.


In Köln gingen wir dann erstmal zur Info.

Wie die ca. 50 anderen Leute auch, die hier auch gestrandet waren, oder Ticket 2000 Beratung wollten oder ein einfaches Zugticket wollten...

Nach 25 Minuten waren wir dran.

Die Frau am Schalter bestätigte meine Recherchen.

Über Brüssel geht gar nix.

Zudem war die arme Frau offensichtlich erkältet und gehörte definitiv ins Bett!

Trotzdem war sie sehr freundlich und behielt die ganze Zeit ihren Humor!


Das beste was wir machen könnten, wäre doch weiter nach Mannheim zu reisen.

Dann nach Baden-Baden(wo wir eigentlich den TGV gebucht hatten) und da vor Ort alles weitere zu klären.

Eventuell dort ins Hotel und morgen weiter.


Da jetzt auch so langsam die 100 Minuten umwaren, bot es sich auch an den Zug zu nehmen den wir eigentlich gebucht hatten.


Alles klar bis jetzt?

Könnt ihr mir noch folgen?

Ich mach einfach mal weiter*gg*


Unsere reservierten Plätze waren noch frei und wir machten uns auf den Weg nach Mannheim. 

Ich forschte weiter und wurde fündig.

Ob das alles so klappt...

Schauen wir mal.


In Karlsruhe stiegen wir aus und fuhren weiter nach Baden-Baden.


Dort wieder in die Info.

Aus Köln hat man uns hierher geschickt, dann würden wir sehen wie es weitergeht! Sie stöhnt,aber lächent: ja, das machen die immer so!

Ich trug meine Vorschläge vor.

Sie wurden akzeptiert, aber ohne Gewähr.

Weil die junge Frau am Schalter ja nicht sehen kann, wann und wie genau die französische Bahn fährt.

Trainline schon.

Zumindest kann ich dort sehen, ob ich dort noch ein Ticket für einen TGV buchen kann oder ob der schon ausgebucht ist.


Weiter geht's.


Zunächst nach Appenweier und dann weiter nach Strasbourg.

JUHUH!!

Jetzt sind wir zumindest schon mal in Frankreich.

Inzwischen ist es kurz nach 19 Uhr und eigentlich wären wir jetzt schon kurz vor Lyon.


Der erste BahnMensch den wir treffen, hat keine Lust auf deutsche Touristen und schickt uns zum Ticketautomaten.

Der kann uns natürlich nicht helfen.

Der zweite BahnMensch ist freundlich und schickt uns zur Info(die Laut BahnMensch Nr.1 schon zu hat).


Wir erklären was los ist und wie wir uns unsere weiter Reise vorstellen.


Und so wird es auch gemacht.

Die netten Leute an der Info reservierten auch gleich noch ein Hotel, genau gegenüber vom Bahnhof.

Dort liege ich jetzt im Bett und schreibe diesen Bericht.


Nach dem Einchecken ging es noch kurz ins Restaurant, auf zwei lecker Bier und lecker Schmaus.


Morgen geht's dann früh weiter und wenn nix mehr dazwischen kommt bringt uns der TGV um 6.40 nach Lyon.

Eine Bimmelbahn bringt uns dann nach Roanne, was wir dann kurz vor 13 Uhr erreichen.

Dort müssen wir ein Taxi nach Lentigny nehmen, weil ist ja schon spät und so 15 km ist es noch bis zu ersten Etappe Ziel.

Schauen wir mal.

Gute Nacht.

Die Anfahrt Teil 2/ Erste Etappe

Die Nacht war kurz.

Erst das leckere Essen, dann noch alles schreiben, ein, zwei Täsken Wein und RuckZuck war es fast 1 Uhr.

Der Wecker klingelt um 5.15.

Erstmal Kaffee aus der Lobby geholt.

Dort steht ein Vollautomat wo dran man sich 24/7 dran laben kann.

Wir labten uns, mehrfach.


Frühstück gab es erst ab 7 Uhr, zu spät für uns.

Ausgecheckt und immer noch nix bezahlt.

Um 6.20 stehen wir wieder im Bahnhof.

Ein Croissant für jeden wir gekauft und direkt verzehrt.

Rauf zum TGV Bahnsteig und den BahnMensch unseren Zettel vor die Nase gehalten.

Er nickt und sagt: einsteigen und Platz suchen.

Wir gehorchen.

So nach 2,5 Stunden wurde dann erste Mal kontrolliert.

Wir nicht.


Pünktlich 11.58 hält der Zug in Lyon.

Jetzt haben wir 40 Minuten Aufenthalt und nutzen die Zeit um ein Wasser zu kaufen.

Im Bahnhof.

1l

3.80€


Dann geht es weiter.

Noch einmal Zug.

Der Kontrolleur schaut sich den Zettel wieder an und wünscht gute Fahrt.


Nach etwas mehr als einer Stunden sind wir endlich in Roanne.

Die Sonne scheint, es sind 18 Grad und wir kaufen uns erstmal ein kaltes Bier im selben Laden gegenüber vom Bahnhof wie letztes Jahr.

Und auch wieder ein korsisches, wie letztes Jahr.

Fast schon Tradition.*g*.


Wir haben inzwischen 13.30 Uhr und sind jetzt quasi 25h unterwegs, an Stelle von 8.

Wir bestellen ein Taxi um weiter nach Lentigny zu kommen.

Sind nur 10 Kilometer, aber die hängen wir heute nicht mehr an die geplanten Tour dran.


Der Taxi fahren bringt uns an dieselbe Stelle, an der wir 2022 unsere Tour beenden hatten.

Und dann kann der Jakobsweg 2023 beginnen!!


Zunächst gehen wir ins Rathaus und holen uns unseren ersten Stempel.

Dann weiter zum Supermarche und kaufen Baguette und Wein.

Schließlich sind wir in Frankreich.

Dann geht es zunächst über eine Betonpiste, die zum Feldweg wird im leichten auf & ab durch Felder und Wiesen.


Dann weiter über kleine Nebenstraßen bis nach 

Saont Joanne- Saint Maurice-sur-Loire.

Ein kleiner Ort, mit wunderschöner Altstadt, einer Burgruine und super Blick ins Loiretal.


Nun wandern wir ein Stück an einem kleinen Seitenarm des Flusses durch üppiges grün, dann steil über einen Trampelpfad rauf um oben angelangt den Jakobsweg zu verlassen.

Wir müssen nämlich zu unserer heutigen Unterkunft und die liegt etwas abseits vom Weg.


Über kleine und kleinste Nebenstraßen erreichen wir nach knapp 10 km unsereÜbernachtungsstätte.

Ein Chambre d' Hotes mit Pilgerzimmer.

5 Betten in einem kleinen Raum, mit Duschbad.

Ein Bett ist schon belegt.

Eine Französin  names Emelli, die bis Compostela durchpilgert.


Mit Sandras französisch Kenntnissen und Google Übersetzer geht alles.

Die Besitzer sind nett und waschen sogar unsere Wäsche.

Morgen um 8 gibt es Frühstück und dann geht es weiter, immer weiter, bis der Urlaub zu Ende ist.

Gute Nacht. 

Zweite Etappe

Um acht gibt es Frühstück, also um 7.15 Uhr raus aus dem Bett.

Unsere gewaschenen, getrockneten und gefalteten Sachen liegen schon unten vor dem großen Frühstücksraum.


Es gibt Kaffee aus einer echt coolen "Maschine".

Ein Original von Hellem von1950 erklärt uns Nathalie, die Frau des Hauses. Ein Brenner wird unter die untere Kugel gestellt, das Wasser kocht und wird durch den Druck in die obere Kugel mit dem Kaffee gepresst. Dann wird der Brenner entfernt und der Kaffee läuft über den eingebauten Filter zurück in die untere Kugel.

Das geht ziemlich fix und der Kaffee ist heiß und lecker.

Eine komische Firma namens Bodum hat wohl mal versucht sowas nachzubauen...

Ausserdem gibt es Brot, Baguette, Croissants kleine, frische und noch warme Pfannkuchen.

Dazu 8 selbst gemachte Marmeladen, Obst und Müslie.


Wir bezahlen 42€ für alles.

Saubere Wäsche inklusive.

Also, wenn ihr mal in der Nähe seid, unbedingt dort Übernachtung.

Nette Gastgeberin, ein echt cooles Haus, Ruhe und schöne Gegend.

"L' Eau du Puits" bei St-Jean-St-Maurice 


Der Himmel ist stark bewölkt, aber direkt nach Regen sieht es nicht aus.

Dafür hat es fast die ganze Nacht geschüttet und gedonnert.

Die Luft ist herrlich frisch und wir wandern los.


Zunächst ein Stück über Straßen, dann links auf eine kleine Nebenstraße die schnell zum Feldweg wird.

Wiesen, Felder und etwas Wald, dazu weite Blicke in die Ferne.

Auf Hügel oder Berge.

Hier und da ein kleines Gehöft oder Dorf.

Eine schöne Gegend.


Nun geht es runter in ein saftiges, grünes Tal.

Der Feldweg wird zum Pfad und der ist matschig.

Kein Wunder bei dem ganzen Regen der letzten Nacht.

Dann steil wieder rauf, über einen Holzsteg und noch weiter hoch, nun aber auf Asphalt.

Die Bio Hühner Farm lassen wir links liegen und wandern noch etwas weiter rauf und gelangen nach Bully.

Laut Wanderführer leben hier 400 Einwohner, wir begegnen niemanden.

Aber das kennen wir ja schon von unseren anderen Etappe auf dem Jakobsweg.

Kleine, verschlafene Orte.

Keine Kneipe (oder Bar wie das hier heißt), keine Geschäfte (außer dem Friseur natürlich) und kaum ein Mensch zu sehen.


Der Ort ist schnell durchquert, am Friedhof vorbei und am "Last house on the left" hört der Teerweg auf.

Es geht wieder rauf, über eine Schotterpiste.

Rechts grasen Kühe, links ein Teich voller Frösche, die ordentlich Radau machen.

Was sie hier übrigens an jedem Teich oder Tümpel machen, liegt wohl an der Jahreszeit, und wir kommen auch an vielen vorbei.

Ich glaube wir sind jetzt oben.

Also für heute*g*

520 hm liegt Dancè.

Eine schöne Kirche, ein paar Häuser und schon sind wir wieder raus.


Ab jetzt geht es nur noch runter.

Nicht steil, aber runter.

Wiesen, Felder, Kühe, Frösche.

Noch ein kleiner Ort wird durchquert, Amiens.

Am Rastplatz für Wohnmobile gibt es Trinkwasser und ein Klo.

Nehmen wir beides und machen Rast.

Plötzlich taucht Emelie auf und gönnt sich die Reste ihres Abendessen.

Wir haben noch Schokoriegel.


Dann verlassen wir Emelie und wandern weiter.

Queren eine breite Straße und gelangen über eine kleine Teerpiste in einen Wald.

Teer wird zu Waldboden und der ist schön weich.

Rechts die A72, links der Wald und immer gerade aus.

Dann unter die Autobahn nach recht, gleich wieder links und noch ein paar Meter weiter an der Schnellstraße entlang.


Dann geht es scharf nach recht, allerdings nicht ausgeschildert.

Das ist meine Chance!

Beim pilgerpassbestellen bekommt man immer einen Jakobswegaufkleber geschenkt.

Diesmal habe ich dran gedacht und einen mit in den Rucksack gepackt.

Und der klebt jetzt dort am Zaun, wo eine Wegmakierung fehlt.


Wer also dort mal rumwandert, gern geschehen!*g*


Weiter über schmale Pfade durch den Wald, dann über Teerpisten wieder durch Felder und Wiesen und direkt rein nach Pommiers-en-Forez.

Hier steht eine echt schöne, alte, ehemalige Abtei.

Wir bekommen einen Stempel und ein paar Meter weiter ein kühles Bier.


Noch fix über die L' Aix und wir haben fertig für heute.

Auf einem Campingplatz haben wir eine Pilgerunterkunft gebucht.

Jetzt sitzen wir auf der Terrasse eines nagelneuen Hobilheimes, mit Küche, großer Dusche und Fernseher.

Keine Ahnung warum.

Bezahlt haben wir die 40€ im Vorraus.

Mal sehen was morgen früh beim Au revoir sagen passiert.

Ist noch recht früh, aber trotzdem 

Gute Nacht

Dritte Etappe

Gestern Abend gab es ja noch Essen.

Ein bärtiger Mann, in Shorts und Flip Flops kam mit einem Tablett über den Campingplatz gelatsch und bracht....

Eine echt große und leckere Lasagne(selbst gemacht, nicht vom Lieferdienst), ein Baguette, zwei Stücke Käse, zwei Gläser Wein und Mango Joghurt.


Um acht Uhr gingen wir dann fertig Gepackt zur Rezeption und bekamen unser Frühstück.

Käse, Baguette, Schokolade Croissant, Joghurt und Obstsalat.

Dazu OSaft und natürlich Kaffee.


Wir bekamen noch einen Stempel und marschierten los.

Für 80€ kann man da echt nicht meckern.

Oder??


Der heutige Tag war Streckenmässig leider sehr monoton.

Kleine Straßen und Teerwege wechselten sich ab.

Dazu geradeaus, links, geradeaus, rechts, geradeaus und nochmal geradeaus dann wieder links.

Nicht wirklich spannend und ich muss gestehen das ich echt von den zweiten 5 Kilometern irgendwie nix mitbekommen habe.

Völlig in Trance, völlig krass.

Die Landschaft war auch wie gestern.

Wiesen,Felder,Felder und Wiesen.

Dazu allerdings tolle Fernblicke in die hügelige-bergige Landschaft.

Nach den ersten fünf Kilometer erreichten wir  

Bussy-Albieux, wo es eine kleine Bar gab.

Gleichzeitig war das auch der Tabakladen, Bäcker und Mini-Mini-Supermarkt.


Nun kam auch die Sonne richtig raus, aber wie schon geschrieben sonst habe ich nicht viel Mitbekommen.

Wir erreichten Arthun, hier gibt es nix.


Nun ging es an einem schönen Château vorbei und links ab in die Felder, über ein Schotterpiste.

Endlich mal etwas weiches unter den Füßen*g*


Dann kamen wir an einigen Seen vorbei.

Schöne Ecke.

Links, rechts, links, rechts immer weiter durch das üppige Grün der Weiden und Felder.


Dann mal wieder schnurgerade über eine recht breite Straße, zum Glück ohne viel Verkehr.

Weiter an einen schönen Bach, an einer großen Mauer vorbei, hinter dem sich noch ein Château versteckt.


Dann geht's in den Dschungel.

Eine schmaler, kurviger Pfad mitten durch einen Wald, mit Wasserlauf, Stegen, Büsche und sonstigen Gewächs.

Hier ist es mal so richtig schön.


Schnell an der Kläranlage vorbei und unsere Blicke erspähen das Ziel.

Pic de Montverdun.

Ein Vulkanhügel, 418 m hoch mit Kirche aus dem 8.Jahrhundert.


Über einen echt schmalen und recht steile&steinigen Pfad erklimmen wir den Gipfel.

Geile Aussicht und schöne Anlage.


Wir sind echt früh hier und im Gite de Groupe ist kein Mensch.

Nur ein paar Touristen und ein paar Partygäste von letzter Nacht.

Die haben wohl die Räumlichkeiten gemietet und packen ihre letzten Brocken zusammen.

Einige sehen echt gerädert aus.


Sandra greift zum Telefon und ruft an.

Nach 15 Minuten steht eine ältere Madame vor uns, zeigt uns alles und fährt wieder runter ins Dorf.

Aber sie kommt wieder, weil sie hier oben schläft.

Gerade verlassen die letzten Touristen den Ort und dann sind wir ganz alleine.

Auf einem Hügel, in einer alten Abtei mit Friedhof....

Vielleicht bis morgen

Gute Nacht

Vierte Etappe

Wir haben die Nacht überlebt!!

Außer einem Falken der in der Kirchenmauer nistet und ein paar Fledermäusen haben wir nix gesehen.

Um 19 Uhr sollten wir das Tor schließen, weil die Herbergs Mutti noch mal runter ins Dorf musste.

Beim ersten Glockenschlag des 19 Uhr gebimmels, warf Ssndra die letzten 5 Touristen raus, auf französisch!!


Wir genossen in friedlicher Stille unsere gebrachten Speise vom Nebenörtlichen Metzger.

Foie Gras, Kannichengulasch mit Kartoffeln, Bratapfel, Käse & Baguette.

Eine Flasche Rotwein hatten wit noch im Büro des Gîtes gekauft.


Um 7 Uhr klingelt der Wecker, runter ins Dorf und Frühstück beim Bäcker.


Dann über eine kleine Straße raus aus Montverdun, dann weiter über Gras & Schotter durch die üblichen Wiesen und Felder.

Nun ging es recht steil durch Wald aufwärts.

Ein Pfad war es nicht direkt, mehr eine Wasserrinne mit Steinen, Stöcken und Laub.


Dann über einen schönen Waldpfad höhehaltend weiter.

Rechts Wald und Links weite Blicke in die Roanneebene.

Sehr schön.

Dann wieder kurz rauf und über eine Asphaltpiste wieder runter.

Die Piste wird zur Nebenstraße und bringt uns nach Chalein-d' Uzore.

Hier gibt es mal wieder nix bis garnix.

Noch ein Stück über eine etwas breitere Straße und dann scharf links über Schotterwege in die Felder.


Wir überqueren einen Kanal, laufen mal links, mal rechts, nochmal über den Kanal und irgendwie sieht alles nach EmscherRadWeg aus.


Die Bahngleise werden unterquert und über einen schönen Wiesenweg parallel weiter verfolgt und wir erreichen Champdieu.

Ein schöner kleiner Ort.

Alte Häuser, ein kleiner Bach, Kopfsteinpflaster und ne schöne Kirche mit toller Krypta.

Leider nix mit kühlen Bier oder kleinen Snack.


Aber wir haben ja noch Käse-Schinken Croissant im Rucksack.

Dann essen wir eben die.

Nach der Pause geht es wieder raus aus dem Ort.

Erst natürlich über Asphalt, dann über Schotter.

Es geht rauf, an einem Weinberg vorbei und weiter rauf bis zu einem großen Bauernhof.

Hier links und höhehaltend in den schönen Kiefernwald.

Leicht rauf, leicht runter, mal links, mal rechts.


Der Wald lichtet sich und wir erblicken Montbrison.

Eine Stadt mit 16.000 Einwohner.


Über kleine Straßen, an vielen hübschen Bungalows vorbei.

Alle in Terrakotta gehalten und mit roten Ziegeln bedeckt.

Viele mit Gemüsegarten und viel Wiese.

Hier und da ein Pool.

Muss schön sein, wenn man reich ist.*gg*


Es geht immer weiter runter, immer über kleine Nebenstraßen und dann stehen wir plötzlich in der Altstadt vom Montbrison.

Enge Gassen, alte Häuser und ein gotische Kirche.

Notre-Dame-d'Espèrance ist ihr Name.

Und hier endet unsere heutige Etappe.

Unsere gebuchte Wohnung ist nur eine Straße weiter.

Achso, es ist Montag und Feiertag.

Hier hat mehr alles Alles zu.

Mal sehen ob wir gleich noch was zu beißen finden.

Sonst gibt es Baguette und Käse vom  morgendlichen Besuch beim Bäcker.

In einem kleinen Tabakladen, der mehr als überraschend geöffneten hatte, haben wir noch ne Flasche Wein klar gemacht und unser Ankomm-Bier getrunken.

Nein, Ihr wollt nicht wissen was das gekostet hat!*gggggg*


Bis Morgen

Fünfte Etappe

Nach einem selbst gekochten Essen in unserer Unterkunft ging es ins Bett, fast ausschlafen.

Es war kulinarisch natürlich großartig.

Nudeln mit Linsen und Würstchen aus der Dose.*g*

Baguette, Käse und Wein gehörte selbstverständlich auch dazu.


Um 8 Uhr ging der Wecker.

Einkaufen und Frühstück auf dem Zimmer.

Um 9.30 macht die Touristeninfo auf.

Pünktlich sind wir da und holen uns einen Stempel.

Dann geht es los.

Heute werden es wohl 21 km mit ordentlich Höhenunterschied.


Über eine breite, gut genutzte Straße geht es schnurgerade, leicht bergauf.

Viele alte Häuser, nicht immer schön, einige Baustellen.

Dann endlich mal etwas schönes.

Eine alte Römer Therme direkt neben der Hauptstraße.


Dann links nach Moingt, ein schöner Ortsteil von Montbrison.

Alter, schöner Turm, mit etwas Stadtmauer und eine kleine Kirche.

Weiter über kleine Nebenstraßen, wieder leicht rauf, durch Felder und Wiesen.

Nun über einen Schotterweg direkt über eine saftig grüne Wiese.

Wir überqueren eine Landstraße und sind sofort wieder in den Feldern.

Die Sonne scheint und es sind nur wenige Wolken unterwegs, es geht ein leicht bis mäßiger Wind und wir haben so 17 Grad.

Es ist herrlich.

Weiter über tolle Feldwege, mal rauf mal runter.

Dann kreuzen wir wieder eine Straße.

Plötzlich hält ein Auto.

Ein ältere Franzose grüßt freundlich und spricht auf englisch weiter.

Er wünscht uns einen guten Weg und bemerkt die tolle Landschaft durch die wir wandern.

Er verabschiedet sich und fährt weiter.

So cool!!


Nun kommen wir an einem schönen See vorbei,laufen ein kurzes Stück am Ufer lang und knicken wieder in die Felder ab.

In ein schönes Tal runter, über einen kleinen Steg und wieder rauf.

Wir kommen nach St-Thomas-la-Garde.

Den Rest gibt es erst morgen.

Wir sitzen bei einem älteren Ehepaar,ehemalige Pilger.

Die erzählen so viele Sachen natürlich auf französisch aber ist trotzdem sehr cool.


Da bin ich wieder.

Wir haben bis kurz nach 23 Uhr tolle Tips und viel Info bekommen.

Mit Google Übersetzer ist das echt lustig.

Aber mit Sandras und Birgits Französischkenntnissen noch viel besser.

Achso, Birgit.

Wir waren beim Essen im Dorf.

Dort serviert der Sohn? der beiden Gastgeber ein einfaches, aber gutes Pilgeressen.

Die Tür ging auf und eine Pilgerin stand im Laden.

Der Inhaber brachte sie zu uns an den Tisch und sagte, hier sitzen schon  zwei Pilger.

Wir begrüßten uns, auf französisch.

Nach drei Sätzen wurde klar, das es niemanden Muttersprache ist.

Birgit kommet aus Düren und pilgert ab jetzt durch bis Compostela und schläft da wo auch unser Bett schläft.


Aber erstmal zurück zum letzten Tag.

Wo war ich?

Ja genau, in St-Thomas-la-Garde.

Kurz in die Kirche rein, Foto gemacht und weiter.

Auf einem Pfad steil rauf und über einen Teerweg wieder runter.

An ein, zwei Bauernhöfen vorbei und wieder rauf und wir wandern über die Hauptstraße nach St-Georg-Haut-Ville.


Im Rathaus lassen wir uns Stempel geben und gegenüber im kleinen Dorfladen kaufen wir zwei kühle Bier und rasten auf dem Kirchplatz.


Raus aus dem Dorf und über eine Nebenstraßen wieder hoch, dann über einen Feldweg weiter rauf.

Wir kommen an eine Gabelung.

Der Jakobsweg geht nach rechts und einen Hügel rauf.

Die Abkürzung geht nach links, nicht über den Hügel.


Suchen wir im Leben nicht immer nach Abkürzung um schneller Vorran zukommen.

Nie den schweren Weg, immer schnell ans Ziel??

Ist der Jakobsweg nicht auch dafür gut, um mal den schweren Weg zugehen, sich der Herausforderung zustellen, zumeister??

Wir gehen links.

NATÜRLICH NICHT!!*gg*


Über einen leicht ansteigenden, sehr, schönen Pfad Schrauben wir uns hoch und einmal um den Hügel rum.

Es erwartet uns eine schöne Kapelle, aus dem 12. Jahrhundert auf dem Monsup-Hügel.

Leider verschlossen.

Aber es gibt ein Fenster und einen Lichtschalter und man kann ins innere sehen.

Dazu hat man eine supergeile Aussicht von hier oben!


Dann wieder runter und über kleine Asphaltpisten in die grasige Ebene.

Weiter über Feldwege und Schotterpisten und schon haben wir Margerie-Chantagret erreicht.

Hier gibt es mal wieder wenig und wir verlassen den Ort ansteigend über eine schmale Teerpiste.


Ab jetzt geht es immer weiter rauf, nicht wirklich steil, aber ständig.

Zunächst parallel zur D5, dann wieder über steinige Pfade, mal breit, mal schmal, durch Felder und Wiesen.

An einem kleinen Bach vorbei, über eine alte Römerbrücke, an schönen alten und älteren Häusern vorbei.

Der Pfad wird enger, so eng das nicht zwei Füße nebeneinander passen.

Zum Glück führt er mitten durch ein Feld und ist wunderbar.

Dann wieder ein Schotterweg, der steil nach St-Jean-Soleymieux rauf für.


Die Kirche betritt man, in den man drei Stufen runter geht und eine weitere Treppe bringen mich in die Krypta.


Eine steil ansteigende Nebenstraße bringt uns wieder raus aus dem Dorf und steil rauf geht es weiter.

Jetzt durch Wald und über einen holprigen Pfad.

Dann noch mal hanghalten ein Stück weiter und wir stehen vor einem verwüstet Waldhang.

Bäume und große Äste liegen kreuz & quer herum.

Zum Glück hatte man den eigentlichen Pfad schon etwas frei gelegt und so kommen wir gut durch den Hang.

Vor einer Woche hat ein andere Pilger hier ne dreiviertel Stunde zu kämpfen gehabt.


Dann nochmal runter in einen kleinen Baranco.

Ach ne, wir sind ja gar nicht in Spanien.

Also runter in ein waldiges, feuchtes Tal und auf der anderen Seite wieder hoch, steinig und steil.

Dann raus aus dem Wald und über einen Feldweg noch ein Stück höher.

Uns bietet sich ein imposanter Ausblick.


Dann geht es über eine Teerpiste leicht runter nach Marols, was auf 840 hm liegt.

Unsere heutige Unterkunft liegt kurz vor dem sehr sehr schönen Dorf und ist wie schon erwähnt bei einen ehemaligen Pilger Pärchen.


Wir werden herzlich Empfangen, mit einem kühlen Rootbier und von der ersten Minute an mit Infos versorgt.

Sechster Tag

Gut geschlafen in unserem Etagenbett haben wir.

Es ist kurz nach sieben und die Sonne lacht schon von einem strahlend blauen Himmel.

Das Frühstück ist französisch knapp.

Aber wir bekommen noch Eier gekocht für den Weg.

Und nicht von irgendwelchen Hühner, sondern von denen die hier im Garten rumlaufen.

 

Wir sind heute zu dritt unterwegs und es geht kurz rauf auf 1165 hm.

Wir erinnern uns, Marols liegt auf 840 hm.

 

Über waldige Waldpfade, Schotter, Wurzeln und Asphalt Schrauben wir uns rauf und haben nach 6 km Montarcher erreicht, den höchsten Punkt der Tour. 

Die Aussicht ist unbeschreiblich und schwer auf ein Foto zu bannen.

Tut mir leid, da müsst ihr schon selber hoch.

Na gut, eins habe ich gemacht*gg*

Die Kirche ist auch echt hübsch und schön schlicht.

Im Rathaus, der Ort hat 60 Einwohner holen wir uns ein Stempel.

Dann geht es wieder runter.

Wie gesagt wir waren ja zu dritt unterwegs und haben viel gequatscht und noch mehr gesehen.

Waren ja auch 25 km.

Die Sonne schien den ganzen Tag von einem strahlend blauen Himmel.

In der Sonne war es schön warm und im Schatten der vielen Wälder angenehm kühl.

Sind viel rauf und runter und runter und rauf gewandert.

Die Landschaft war unfassbar schön und stellenweise noch schöner.

Die kleinen Orte waren alt & hübsch und wirkten oft wie aus dem Eisenbahnwunderland.

Fast künstlich und doch so echt.

Wenn alte Steine sprechen könnten.

Ich lass mal Bilder sprechen.

Achso, schnell noch zur Unterkunft heute abend.

Ein Chambre d'Hôtes direkt am Weg.

Tolles Zimmer, wohl kürzlich erst renoviert.

Super nettes älteres Ehepaar, die uns ein tolles Abendessen servierten.

Morgen gibt es noch Frühstück und dann geht es wieder weiter.

Gute Nacht

Siebte Etappe

Wir haben wunderbar geschlafen.

Das Les Trois Terrres ist ein Chambre d'Hotes, liegt direkt auf dem Jakobsweg in Pontempeyrat.

Das ältere Ehepaar ist super nett und versorgte uns mit einem leckeren Abendessen.

Eine Quiche, dann grüne Linsen mit Wurst(Spezialität der Region), danach Käse und zum Abschluss noch Schokomouse.


Das Zimmer war recht neu mit großem Bad und asiatisch angehaucht.

Jedes Zimmer ist hier nach einem Thema eingerichtet.

Eine Buddha Figur, chinesische Lampe und Bilder und ein paar Masken an den Wänden..

Nach dem typisch französischen Frühstück und eine herzliche Verabschiedung ging es los.

Laut dem Rother Wanderführer mit leichten Steigungen und mäßigen Auf & Ab.


FALSCH!!

Aus den 330 hm im Aufstieg wurden über 500 hm und mäßig waren auch nur wenige.


Zunächst über die Brücke in den Ortskern und im Dorfladen nach Baguette gekauft.

Die vielen Wurst und Käse Sorten aus der Region mussten leider in der Auslage bleiben.


Dann ein kurzes Stück über die Hauptstraße und scharf nach links steil den Berg hoch.

Erst über einen Wiesenpfad, dann über eine Teerpiste.

Danach ging es in den ersten Wald des Tages, es sollten noch viele Folgen.

Heute geht es oft über den Chemin de Cäsar, eine römische Verbindungsstraße zwischen Lyon, Aquitanien und Spanien.


Orte bekommen wir heute kaum zu sehen, höchsten aus der Ferne.

Nach dem Wald folgt eine große Ebene mit vielen Feldern und Wiesen.

Hier und da mit Kühnen dekoriert.

Nun wieder steil rauf auf einen steinigen Pfad und auf der anderen Seite des kleinen Hügels wieder runter und in den nächsten Wald.

Diesmal fast nur Fichten und der Boden ist weich und voller Nadeln.

Eine längere Strecke geradeaus im leichten auf und ab.

Ist wohl die Stelle aus dem Rother*g*.

Wir überqueren die D9 und wandern über eine Teerpiste immer rauf, zum Glück nur mit leichter Steigung.

Die Teerpiste, die durch Felder führte, wird zum sandigen Pfad und führt uns in einem lichtdurchfluteten Mischwald.

Der Boden unter den Bäumen ist voller Moos oder Blaubeeren.

Natürlich noch ohne Beeren.


Wir kommen zu einem Abknick.

Wer möchte kann hier einen Umweg über Chomelix machen.

Die Hauptroute führt gerade aus weiter und wir wählen diese.

Kurz die D 35 überquert und ein Schotterweg bringt und in ein schönes, grünes Tal.

Ein Bach, eine Brücke, eine Bank,  Pause.

Die letzte Nacht draußen gelassene gewaschenen Wäsche kriegt hier auch noch mal ne Chance trockener zu werden.

Schließlich scheint wieder die Sonne von einem spärlich mit Wolken versehen Himmel.


Da wir ja in einem schönen Tal waren geht es wieder ansteigenden raus und zwar über einen schmalen Pfad zwischen Büschen.

Die Büsche weichen, die Steigung nicht.

Jetzt über eine Asphaltpiste noch etwas rauf und über einen kleinen, steinigen Weg der zwischen Steinmäuerchen eingefasst ist noch etwas raufen.


Eine super Aussicht bietet sich.

Grüne Wiesen, kleine Wäldchen, hier und da ein kleines Gehöfft, ein paar Kühne grasen im Schatten von Bäumen.

Schön ist es hier.

Keine Frage.


Über eine staubige Piste wieder runter, durch einen kühlen Nadelwald, dann wieder eine Teerpiste und etwas rauf in ein kleines Dorf.

Oder besser gesagt 6 Häuser an einer Straße.

Peugnet heißt die Siedlung.

Nach dem Ort scharf nach links und über eine Asphaltstraße runter in das nächste Tal.

Der Asphalt wird zu Schotter, der Schotter zu Sand.

In kleinen Kurven geht es an einzelne Gehöfft vorbei, mal an einem Bach vorbei.

Viel Wald links und rechts.

Zwei größer Hügel werden umrundet, dann nimmt der Pfad wieder etwas an Höhe zu und wir landen in Le Cros.


Hier gibt es nix, aber ein Gite und dort schlafen wir heute Nacht.

Birgit ist schon da und so wir beim einfachen, aber gutem Essen natürlich viel gequatscht.

Heute waren es 26 Kilometer und die hatten es echt in sich.

Morgen geht es nach Le-Puy-en-Velay.

Ein großer Pilgerort und das Ende auf dem französischen Jakobsweg, der uns von Straßburg bis hier her brachte.

Also kommen wir morgen auch irgendwie an.

Natürlich noch lange nicht am Ziel, aber schon wieder etwas näher dran.

Gute Nacht.

Achte Etappe

Heute sind wir eine Woche unterwegs und in Le Puy-en-velay angekommen.

Ein wunderschöner Ort.

Umgeben von kleinen und großen Hügeln liegt er in einem großen Tal.

Seid hunderten von Jahren ein Wallfahrtsort.

Hier endet der französische Jakobsweg, der in Straßburg beginnt.

Unser Weg begann ja schon in Witten.

2019 starteten wir unseren Pilgerweg von der Haustür aus oder halt unser großes Wanderabenteuer.

Nennt es wie Ihr wollt, ich weiß noch immer nicht ob wir Pilger oder Wanderer sind.

 

Jetzt ist 2023 und wir sind hier.

Irgendwie ein bisschen wie angenommen und morgen geht es weiter.

Wir sind am Ziel und morgen ist wieder Start.

Echt komisch.

 

Wir haben 1740 Kilometer zurückgelegt, viele tolle Orte gesehen und noch mehr wunderschöne Landschaften durchquert.

Wir haben einige Menschen unterwegs getroffen und mit einigen bis heute noch im losen Kontakt.

 

Als wir Anfang der Woche zum ersten Mal in einer Unterkunft nicht bezahlen mussten, sondern Spenden sollten, habe ich Barbara angetextet um nach Rat zu fragen.

 

Eine Stunde später hatte ich Antwort.

Danke noch mal dafür!!

 

Im Sommer wollen uns die beiden aus unserem ersten Jahr besuchen kommen.

 

Es waren anstrengende Tage und Wochen.

Aber es waren auch unglaublich tolle Tage und Wochen.

Wir haben so viel Erlebt.

 

Das Sandra diesen Trip mitmacht ist so toll und vor allem das Sie mich und meinen Dickkopf aushält.

Sie hat Blasen und läuft weiter.

Sie hat Schmerzen und läuft weiter.

Ich liebe dich dafür!!!!

 

Morgen geht's weiter.

Auf der Via Podiensis, die bist Saint-Jean-Pied-de-Port geht.

Wie weit wir diesmal kommen werden wissen wir noch nicht.

Was wir aber wissen.

Das Ziel ist Compostela und da werden wir irgendwann sein.

So, jetzt aber Schluss damit.

Hier noch Fotos der heutigen Tour.

Gute Nacht

 

Neunte Etappe

Heute war ein besonderer Tag.

Wir sind nicht gläubig, aber trotzdem haben wir das heute morgen mitgemacht.

Es hat sich gelohnt.


Um 5.30 Uhr ging der Wecker, 6.15 Uhr Frühstück im Gîte.

Wir hatten ein Gîte in der Nähe des Doms gebucht.

25 Person können dort in einem Schlafsaal pennen.

Jeder hat ein kleines Schlafabteil.

Bett,Tisch,Stuhl mit Vorhang zum Gang.

Waren so 10,13 Leute dort.

Es war nicht direkt laut, aber doch ungewohnt.


Nach dem Frühstück gingen wir samt Rucksack in den Dom, zur Pilgermesse.

Waren bestimmt 60 Pilger vor Ort.

Alle mit Rucksack und natürlich entsprechend gekleidet.

War schon ein cooler Anblick und spätestens jetzt war klar:

Alleine werden wir ab jetzt nicht mehr unterwegs sein.


Messe war typisch katholisch.

Dann wurde das Abendmahl serviert.

Heißt glaube ich so, ist schon lange her.

Im dem Zuge konnte man sich als Pilger den Segen abholen, ohne Brot*g*.

Einfach Arme kreuzen und Segen abholen.


Haben wir auch gemacht.

Dann war die Messe zuende und der Priester fragte wo die Leute so her kommen.

Klar, Franzosen waren am meisten da.

Sechs Deutsche, zwei aus Dänemark, eine Frau aus Schottland, ein ältere Dame aus Neuseeland und ein Kanadier!!!.

Den Kanadier haben wir Stunden später in einer Bar getroffen und er fragte uns was wir sagen und hob sein Glas.

"PROST"

Er sagte in Kanada gäbe es nur Wanderungen mit Zelt in der Wildniss und hier in Frankreich so schöne Unterkünfte.


Dann konnte man sich noch eine kleine Medaille der schwarzen Madonna, Schutzengel der Stadt abholen.


Und dann kam der Hammer!

Im Mittelgang der Kirche ging plötzlich ein riesiges Gitter auf und gab den Weg über eine Treppe direkt aus der Kirche frei.

Wir gingen durch ein extra Tor und kamen über die große Freitreppe runter in die Stadt.

Es schwierig zu beschreiben, aber es war schon beeindruckend wie die ganzen Pilger, egal wo her sie kommen, egal wie weit sie gehen, egal wer sie sind zusammen dort runter gingen.


Und dann ging sie los unsere erste Etappe auf der Via Podiensis.

Zunächst kurz durch die echt schöne Altstadt von Le Puy-en-velay, über Kopfsteinpflaster und enge Gassen.

Dann auf eine etwas breite Gasse die uns rauf bracht, also RAUF.

Die Gasse wurde zur kleinen Straße und ging weiter RAUF.

Dann waren wir oben, aber nur kurz.

Zunächst genossen wir aber den Blick zur Stadt.

Sahen noch mal den Dom und die imposante Marienstatue.

Ein kleines Stück höhehaltend über einen Schotterweg, der aber nach kurze Zeit wieder anstieg.

So blieb es lange.

Aber bei der Aussicht und der Landschaft war es fast egal.

Immer weiter rauf, meist zum Glück mit mäßiger Steigung.

Meist über Schotter oder kleine Asphaltpisten, aber auch über schöne Feldwege wurden wir immer sehr gut Ausgeschildert geleitet.


Dann erreichten wir La Roche und jetzt wird es mal so richtig toll.

Über einen schmalen Pfad, leicht kurvig und immer schön durch kleine Büsche gehen wir an einer beeindruckenden Schlucht vorbei.

Dann weiter durch Felder und Wiese, wir kommen nach Saint-Christophe-sur-Dolaison.

Hier gibt es einen kleinen Laden mit Bar.

Etwas Marschverpflegung, 2 Kaffee und 2 Bier werden geordert.


Nach der Pause geht es kurz durch den Ort, durch einen kleinen Tunnel unter der Durchgangsstraße hindurch und wieder in die Felder.

Schöne, moosbewachsene Mäuerchen grenzen die großen Felder ean und später auch unseren Weg, der mitunter sehr schmal wird.


Dann auf eine staubige Piste durch kleine Weiler, wo es nix gibt.

Halt.

In einem dieser Miniatur Dörfen ist an einem kleinen Hof plötzlich ein kleiner "Biergarten".

Vier Stühle, zwei Tische und eine Omi die aus einer Holzhütte Getränke veräußert.


Es geht fast die ganze Zeit leicht rauf.

Jetzt steil.

Über eine lange Asphaltpiste steil rauf nach Montbonnet.

Ein kleiner Ort mit hübschen Häusern und einen schönen Gîte direkt am Weg.

Hier werden wir wohl nicht nächtigen, sind noch 7 Kilometer bis zu unserem Ziel, aber das Gîte ist auch die Bar des Ortes und schon gut von Pilgern belagert.

Ich bestelle zwei große Bier.

Hier treffen wir gleich den Kanadier. 


Die Bier Energie können wir gut brauchen, die nächsten 3 Kilometer geht es nun richtig rauf.

Über einen breiten Schotterweg, ohne wirklich richtige Richtungsänderungen rauf,rauf,rauf.

Dann ein kurzer sehr steiler Anstieg und wir sind oben.


Ein Stück  höhehaltend über weichen Nadelboden durch herrliches Nadelgehölz und dann wieder runter.

Wir haben eine supergeile Aussicht über ein grünes Tal und die Berge von Morgen.


Kurz vor dem Ziel wird es nochmal anstrengend.

Über einen steinigen, wurzeligen Pfad geht es noch tiefer runter, über einen kleinen Steg der über einen plätscherten Bach führt.

Dann ein kurzes Stück über eine Teerpiste nochmal rauf und wir stehen in Saint-Privat-d'Allier.


Eine kleine, kurvige Hauptstraße und bestimmt 6 Unterkünfte.

Wir haben heute mittag eine reserviert.

Denn hier wimmelt es fast vor Pilgern.

Einer macht nur Pause, andere kaufen im kleinen Laden Vorräte, aber die meisten werden die Nacht hier verbringen.

Apropo Nacht.

Gute Nacht.

Zehnte Etappe

Draußen regnet es.

Nicht viel, aber Regen.

Das schöne an dem Regen, sind die Wolkenfetzen die zwischen den Hügel hängen und alles so ganz anders aussehen lassen wie gestern. 

Fast etwas mystisch.

Das nicht so schöne an dem Regen, ist der Regen.*g*


Und der Unterschied zu einem Sonntagmorgen zu Hause ist wir gehen weiter und bleiben nicht auf dem Sofa und gucken Fernsehen.


Rucksack mit Regenschutz versehen, Regenjacke an und los.


Natürlich erstmal hoch.

Über die nasse Asphaltstraße raus aus dem Dorf und nach ein paar Kurven geht es in die Botanik.

Über einen steilen, steinigen und feuchten Pfad geht es aufwärts.


Vor uns nasse Pilger, hinter uns nasse Pilger.

Ja, alleine sind wir seid gestern echt nicht mehr.

Man grüßt sich beim überholen, man wird gegrüßt wenn man überholt wird.

Regen.

Egal.

Die Stimmung ist gut auf dem Camino.


Weiter hoch, nun über Asphalt an ein paar Häusern vorbei, mit tollen Ausblicken in das grüne, nebelige Tal und die Hügel auf der anderen Seite.

Eine Schotterpiste bringt uns noch etwas höher, aber schön sanft.

Wir queren eine Landstraße und wandern parallel zu ihr durch herrlichen Wald.

Alles riecht frisch, nass und toll.


Nun geht es wieder runter und wie!

Über einen wurzeligen, holprigen, kurvigen Pfad durch den Nadelwald runter.

Es kommt Kanarenfeeling auf, nur etwas 

Ein  paar natürliche Steinstufen bringen uns schließlich aus dem Wald, auf eine kleine Asphaltpiste.

Der Regen hat aufgehört und wir wandern weiter sachte runter durch nasse Wiesen, an einigen kleinen Ansiedlung vorbei nach Monistrol-d'Allier, den tiefsten Punkt des Tages und der einzige kleine Ort durch die wir kommen

Er liegt auf 619 hm und hat so 200 Einwohner.


In einer kleinen Bar direkt man Weg gibt es erstmal einen Kaffee.

Hier kann man auch einkaufen und Essen und schlafen.


Weiter über eine schöne Eisenbrücke,die Pont Eiffel, die uns über den Allier bringt geht es weiter.

Kurz durch den Ort, rauf und raus und über einen echt spannenden Pfad weiter hoch.

Steinig im Hang gelegen, links steile Felswände, rechts nix.

Also, wenig.

Ein paar Büsche, etwas Boden und unten der Fluss. 

Geil!


Neuer Regen setzt ein.

Jetzt gibt es nur noch eine Richtung und die heißt hoch.

Von 619 hm auf 1022 hm in 4 Kilometern.

Über nassen steinigen Schotter, mal über Asphalt, mal über Sand oder Gras, durch Wald oder Wiese.

Wir kommen durch einen kleinen Weiler der hier irgendwie am Hang klebt, dazu die Aussichten in die Wolkenverhangenden Berge, der Nieselregen.


Dann wieder es etwas flacher und es geht auf einer matschigen Sandpiste weiter.

Der Regen wird heftig und wir stellen uns unter einen schönen Baum, der echt viel Regen abhält und warten erstmal ab.


Nach so 20 Minuten wird es weniger und wir wandern weiter.

Noch sind wir nicht oben, aber hier geht es zum Glück nur noch mit leichter Steigung und auf einer kleinen Straße auf 1085 hm.


Wir sind fast in Rognac angekommen, den höchsten Punkt der Tour als wir an einen Bar im Nichts vorbei kommen.

Obwohl "Bar" ist vielleicht zu viel gesagt.

Auf einem kleinen Gehöft, recht alt und auch nicht wirklich schön, hat der Besitzer in einem Anbau, der an eine große Garage erinnert ne Theke aufgebaut. 

Flaschenbier, Kaffee und sogar einen Stempel hat er hier.

Wir nehmen alles drei.*g*


Die letzte Meter rauf kriegen wir auch noch hin und dann über steinige Pfade durch immer noch tolle Landschaft runter ins nächste Tal.

Das letzte für heute, wir kommen nach Saugues.

Der Ziel dieser Etappe.

21 Kilometer, 900 hm rauf, 800 hm runter.


Hier in Saugues gibt es die Legende von "Bête du Gèvaudan", die Bestie von Saugues.

1764 bis 1767 wurden über 100 Kinder und Frauen ermordet und verstümmelt.

War es ein großer Wolf, eine Rudel Wölfe oder ein irrer Massenmörder??

Bis heute es die Sache nicht geklärt...

Passiert ist es aber wirklich,  denn selbst der König Ludwig XV  schickte Männer aus, um der Sache auf den Grund zu gehen.


Und mit dieser unheimlich Geschichte schick ich euch jetzt ins Bett

Gute Nacht

Elfte Etappe

Heute sind wir 33 Kilometer gewandert. 

Um 9 Uhr los und um 19 Uhr angekommen.

So 700 hm rauf und runter.

Es war alles so beeindruckend, daß mir die Worte fehlen.

Und WLan haben wir auch nicht*g*

Gerade waren wir lecker Essen und jetzt geht's gleich ins Bett.

SORRY


Hallo da bin ich wieder.

Immer noch kein WLAN, aber ich schreibe mal ein bisschen.


Obwohl wie schon erwähnt, ist die Landschaft kaum in Worte zulassen.

Wunderbar weiche, sandige Wege führten uns durch herrlichen Kieferwald.

Oft rauf, aber meist ohne steile Anstiege.

Viele moosige Steinmäuerchen flankierten die Wege.

Ja, natürlich gab es auch wieder Asphaltpisten und kleine Straßen, aber nur wenige.

Wenn es mal nicht durch den Wald ging, wanderten wir durch üppige Wiesen, an Kuhweiden oder gepflügten Feldern vorbei.


Dann die Aussichten!

Weit konnte man schauen.

Auf bewaldete Hügel, entfernte Ansiedlungen oder grüne Wiesen.


In einem kleinen Dorf stand vor einem Haus ein Tisch mit Kaffee in Thermoskannen, heißes Wasser für Tee oder ein paar kalt Getränke.

Dazu konnte man selbst gemachte, stabile Plastikbecher mit Pilgermotiven erwerben.

Alles ohne Preise, gegen eine Spende.

Dann ging ein Fester am Haus auf und eine Frau fragte ob noch genug von allem da wäre.


Im nächsten Dorf, hatte ein Mann seinen Garten in einen Bierggarten verwandelt.

Tische und Bänke standen dort.

Bier 2€, Kaffee 1€


Man merkt auf diesem Jakobsweg schon das viel mehr los ist und das hier natürlich auch mit den Pilgern Geld verdient bzw. dazu verdient wird.

Pilger Tourismus.


Es gibt auch einen Bus der nach einem Fahrplan viele Orte auf so 150 Kilometer anfährt um Pilger irgendwo hin zu bringen oder abzuholen.

Nicht jeder schafft hier jede Etappe.


Gepäcktransfer gibt es natürlich auch.

Eine Unterkunft zu finden gestaltet sich auch so langsam schwierig.

Vieles ist ausgebucht.

Wir haben ja ein Zelt dabei, aber im Moment regnet es fast täglich.

Nicht viel und auch nicht ständig, aber nach 25 oder mehr Kilometer vielleicht im Regen ein Zelt aufzubauen ist jetzt auch nicht wirklich prickelnt.

Und Nachts auf über 1000 Meter ist auch nicht so wirklich warm.


Aber diese unglaubliche Landschaft und die freundlichen Personen hier, sind schon was besonderes.


Vorgestern standen zwei Mädels mitten im Wald und hatten einen Versorgungstisch aufgebaut.

Die wollten gar nix dafür!!

Es gab Kekse, Wasser,Tee.


Gestern Abend waren wir noch Essen.

Das etwas größere Restaurant im Dorf Aumont-Aubrac hat zu, aber zwei Häuser weiter gab es ein Gîte-Bar-Restaurant.

Wir also rein.

Am Zapfhahn stand ein ältere, etwas grimmig gucken der Typ, an einem Tisch eine ältere Frau und lass Zeitung.

Wir fragen den Typ ob es noch etwas zu Essen gäbe.

Er guckt die Frau an, die guckt uns an und sagt 

"Klar. Ist ja ein Restaurant" und grinst uns an.


Es gab drei Menüs.

14, 16, 24 Euro und alle lassen sich irgendwie gleich.

Wir bestellen das günstige.

1.Gang

Blätterteigtschen mit Tomaten-Ziegenkäsexfüllung an Salatgarniur

2. Lachsfilet/ Rindersteak, überbackender Brokkoli, Tomaten-Couscous-Bällchen und würziger Reis.

3. Vier riesen Stücke Käse

4. Gugelhupf mit getrockneten Früchten in Sirup


Alles rustikal serviert, aber sehr lecker.


Wahrscheinlich habe ich 100 Sachen vergessen, was wir alleine gestern so erlebt haben.

Aber ich hoffe der kleine Einblick hat euch gefallen.

Wenn es wieder Wlan gibt, gibt es natürlich auch noch die Fotos.


Hier mal als kleine Entschädigung, der Link zu unseren ersten Tagen auf dem Jakobsweg 2023.

www.komoot.de/collection/2089974/-jakobsweg-2023


Da sind auch Fotos*g*

Gute Nacht



Zwölfte Etappe

Kommt bestimmt morgen.

Ich habe WLAN und jetzt wird schwierig.

Am Rechner kann ich später Sachen einfügen, am Handy nicht.

Egal.

Ich haue jetzt erstmal Fotos von den letzten drei Tagen raus.

Und wenn ich ehrlich bin, kann man das gesehen und erlebte gar nicht in Worte fassen.

Die Landschaft ist so unfassbar schön, jeden Tag anders.

So hier kommt der elfte Tag 

Jetzt Tag 12.

Dreizehnte Etappe

Das Netzt bricht zusammen!!*gg*

Jetzt habe ich WLan und kann euch berichten.

Aus dem Ort geht es über ein, zwei kleine Gassen.

Aber halt, erstmal noch was zur Übernachtung.

Vor zwei Tagen haben wir in der Unterkunft, war so eine Art Jugendherberge einen Zettel mitgenommen.

Selbstgemalt, ein kleines Haus war zu sehen, der Ort und ne Telefonnummer.

Auf dem Weg gab es dann im Wald immer wieder Holzschilder mit dem gleichen gemalten Haus.

Irgendwann, nach einigen fehlschlägen beim Buchen, riefen wir dann dort an.

Ja, ist noch was frei, ihr seid zu zweit, dann mach ich das Doppelzimmer für euch fertig, bis dann, Tschüss.

Gestern Abend standen wir dann in der Straße und suchten das besagte Haus, als ein Auto neben uns hielt.

Es war die Gastgeberin.

Waren schon am Haus vorbeigelaufen, weil es keine Hausnummer und auch keinen Namen gab.

Ja,ja ich weiß.

So fangen Horrorfilme an*g*

 

Aber es war nicht "Bates Motel", sondern ein sehr schönes, sehr altes Haus und eine gerade erst aufgemachte Unterkunft.

Es passen woll so sieben Leute rein, wir waren zu dritt.

Ein Franzose, Sebastian, mit guten Englischkenntnissen mit dem  wir schon vor ein paar Tagen etwas geplaudert hatten.

 

Abendessen und Frühstück gab es auch.

Die Frau hat für uns und sich und ihren Mann, der später auch noch auftauchte gekocht. Es gab unter anderem selbstgemachte Wurst und vier verschiedene Mettwürste aus dem Glas. 

Die Unterhaltung ging auf französisch und englisch.

Die Unterkunft gibt es erst seid zwei Wochen, aber wir waren nicht die ersten Deutsche die hier geschlafen haben.

Das Nebenhaus, eine alte Scheune aus Stein soll auch noch für Pilger umgebaut werden.

Das erste Bild ist übrigens die Unterkunft.

Hat 45€ pro Nase gekostet, aber war ja auch HP und Doppelzimmer mit Bettwäsche und Handtüchern.

 

Nach den Gassen kommen wir mal wieder auf eine Durchgangsstraße, die uns aus dem Ort bringt.

Kurz an den Eisenbahnschienen vorbei, nach rechts durch eine Unterführung und über einen sandigen Weg einen kleinen Hügel rauf und in einen kleinen Nadelwald.

An einer Autobahn führt der Weg nun vorbei, dann drunter her und schnell davon weg.

Nun wieder durch Kiefernwald,  auf einem schönen, weichen Boden.

Wir erreichten Chaze-de-Peyre, schön aber sonst nicht viel.

Es geht wieder leicht bergauf, über eine Asphaltstraße.

Auf einer Straßekreuzung steht eine kleine Kapelle.

Sehr Schmuck, was nun kommt nicht so.

Über einen Kilometer an einer gut befahrener Landstraße entlang.

Zum Glück gab es einen recht breiten Randstreifen, was bei den rasant fahrenden Franzosen sehr praktisch ist.

 

Dann links in eine Nebenstraße, die schnell zum Schotterweg wird und uns an einigen schönen Feldern und Baumgruppen vorbeiführt.

Einen steilen Schotterweg rauf und über eine Sandpiste weiter.

Schöner Nadelwald begleitet uns.

Nach gut einen Kilometer zieht sich der Wald zurück und macht Platz für neue Wiesen und Felder.

Dann erreichen wir eine Wegkreuzung, mit passenden Namen.

"Les quatre Chemins"

Noch ein Stück über eine Asphaltpiste und dann links ab in die Highlands.

Über einen schnörkelingen Pfad geht es zunächst durch einen kleinen Wald der aus krummen, alten, vom Sturm gepeinigten Bäumen besteht.

Dann eine weite,  oft nur mit Büschen oder kleinen Bäumen bestückte grasige Fläche.

Unser sandiger, schmaler Pfad, durch kleine Steinmäuerchen oder Zäune eingesperrt führt uns Kilometerweit durch diese Landschaft.

Mal über kleine Holzstege, um sumpfigen Untergrund zu überqueren, dann in kleinen Kurven einen Hügel rauf.

Hier und da muss ein Gatter geöffnet und wieder geschlossen werden (Wichtig!Nicht vergessen) um Tiere dort zu lassen wo sie hingehören.

Heute sind leider keine da.

 

Wir überqueren eine Straße, hier mitten im Nichts.

Halt.Stop.

Hier steht ein offenbar bewohnten schönes, altes Haus und ein Auto.

Nun wird es etwas steiniger und wir gehen einen Hügel rauf und durch die immer noch unfassbar geile Landschaft weiter.

Dann ein Dorf.

Finieyrols.

Oder doch ein Freilichtmuseum.

Bin mir echt nicht sicher.

 

Die Landschaft bleibt, hügelig, grün, grün und hügelig.

Allerdings wandern wir jetzt auf einer Asphaltpiste die sich wie eine schwarze Schlange durch die Gegend schlängelt.

Wir kommen an eine schöne Brücke die uns über den Bès bringt.

Dann nochmal rauf, zunächst über Schotter, dann über Asphalt.

Wir passieren Montgros.

Nochmal runter und wieder rauf und wir sind endlich in Nasbinals angekommen.

26 Kilometer waren wir heute unterwegs und heute schlafen wir in einer großen kommunalen Pilgerunterkunft.

Haben aber ein Vierbettzimmer für uns allen.

Gute Nacht

Vierzehnte Etappe

Heute geht es wieder früh aus den Federn.

Weil in Saint-Chèly-d'Aubrac, nach 16 Kilometern schon alle Unterkünfte ausgebucht sind müssen wir weiter.

Weiter bis Saint-Côme-d'Olt.

Noch mal 17 Kilometer, denn auch die zwei, drei Möglichkeiten da zwischen sind voll.

 

Jeder soll ja Pilgern oder wandern wie er kann & mag.

Aber so langsam kann ich die Hater in einigen Foren & Facebook Seiten verstehen.

Wir quälen (natürlich freiwillig) uns mit 12 oder 15 kg schweren Rucksäcken ab und wollen jeden Meter des Weges erfahren, spüren, genießen und einige (viele??) lassen ihr Gepäck mit Bussen von A nach B bringen oder fahren Teile des Weges mit dem Pilgerbus.

Die Gîtes und Herbergen sind dann schon früh voll.

Morgen haben wir mit Ach & Krach noch was gefunden, übermorgen noch nix.

Eigentlich will man ja jeden Tag losgehen und schauen was so geht.

Aber, ich nenne es jetzt mal gebuchte Pilgerreisen mit All In Packet machen das hier eigentlich unmöglich.

Vielleicht scheint morgen die Sonne, man fühlt sich super und läuft einfach 30 Kilometer oder es stürmt und hagelt und man will nach 12 Kilometern nur noch eine warme Dusche und ein Bett.

Pech gehabt.

 

Naja, so ist die Welt halt.

Machen wir das Beste draus.

 

Um 8 Uhr geht's es los.

Über die übliche Dorfstraße raus.

Dann ab in den Wald und über einen mehr als feuchten Waldweg sofort rauf.

Es  nieselt schon den ganzen Morgen und tiefe dunkle Wolken bedecken den Himmel.

 

Nach dem Waldweg folgt eine Schotterpiste und die bringt uns an Weiden vorbei.

Kühe und ein paar Pferde lassen sich genau wie wir nass regnen.

Es geht erstmal abwärts, in ein saftig grünes Tal, dann über eine kleine Brücke und wieder rauf.

Der Schotterweg geht in leichten Kurven den Hang hinauf, ein Zaun wird passiert und wir stehen am Rande einer riesigen Wiesen- oder besser gesagt Weidefläche.

Nun geht es auf teils matschigen Pfaden, oder auch ohne Pfade auf diese unfassbare Hochebene.

Weiden so weit das Auge reicht.

Es nieselt kaum noch, dafür hat der Wind zugenommen und die Wolken wollen auch nicht heller werden.

Die nächsten Kilometer bleibt der Weg so.

Hier und da müssen wir Bäche queren, die den Hang runter fließen.

Mal mit Hilfe von Steinen, mal einfach durch oder drüber hüpfen.

Diese Landschaft, bei diesem Wetter ist echt krass.

 

Wir kommen an einen kleinen Eichenhain vorbei, müssen  mal steil rauf oder höhehaltend weiter durch diese unwirkliche Gegend.

Dann geht es nochmal richtig rauf und wir haben mit so 1410 hm den höchsten Punkt der Tour erreicht.

Gestartet sind wir heute morgen auf 1180 m.

 

Nun geht es wieder runter, zunächst weiter über die Weiden, dann über eine Straße und wir gelangen nach Aubrac.

Hier gönnen wir uns erstmal einen warmen Kaffee, allerdings auf der Terrasse des Restaurants.

Die Kellnerin will wohl das wir drinnen sitzen, aber wir verneinen.

Sind ja nicht zum Spaß hier*gg*.

 

Wir verlassen den Ort über die Hauptstraße und natürlich wieder raus.

Allerdings nur kurz, den heute geht es langsam runter von Höhen über 1000 Meter.

So langsam werden die Wolken auch heller und etwas, also ein ganz kleines bisschen weniger.

 

Wir biegen von der  Straße ab und befinden uns jetzt auf einem Waldweg mit Tendenz nach unten.

Auch hier fließen die Bäche von rechts nach links über den Weg.

Der Wald bleibt hinter uns und über einen Schotterweg geht es nochmal leicht rauf.

Dann bleiben wir an einer Abbruchkante stehen und genießen die unfassbare Weite die uns hier geboten wird.

Wälder soweit das Auge reicht und das beste daran, sie liegen unter uns.

Das Glück wärt nur kurz.

Die nächsten 5 Kilometer geht es runter.

Mal steil, mal flach, mal in kleinen Serpentinen.

Aber immer auf nassen, glitschigen großen oder kleinen Steinen.

Wenn die Steine mal Pause machen, machen sie den Weg frei für glatte Felsen und fette Wurzeln.

 

Irgendwann haben wir die optisch sehr schöne Strecke hinter uns.

Über eine Asphaltpiste gelangen wir nach Saint-Chèly-d'Aubrac.

Der Laden mit Snacks & Co hat zu, aber wir haben Glück.

Der Besitzer macht für uns nochmal schnell auf und wir essen ein Thunfisch Sandwich und gönnen uns ne eiskalte Coke.

Ein Grad kälter und man könnte sie lutschen.

 

Jetzt zu traurig Teil der Geschichte.

Sandras Knie macht schon seid Tagen Probleme, aber sie ist mehr als tapfer immer weiter gelaufen.

Die fünf Kilometer des Abstieges haben nicht dazu beigetragen das es besser wird.

An der schönen und als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragenen Pilgerbrücke aus dem 16.Jahrhundert lass ich sie zurück.

Natürlich nur um zurück in den Ort zugehen um die Apotheke aufsuchen und dort eine Kniebandage zu erwerben.

Drei Tage Voltaren haben nur wenig geholfen.

Hose runter und Bandage an und weiter.

Doch nur kurz, es Hilft alles nix.

Hier müssen wir abbrechen.

Vielleicht nur für heute.

Mit dem Taxi fahren wir zum eigentlichen Zielort, dem Kloster und Hotel in Saint-Côme-d'Olt ( alles andere war auch hier ausgebucht) und checken früher ein als geplant.

 

Birgit, die wir seid unseren 33 Kilometern wieder eingeholt haben ist noch unterwegs.

Wir teilen uns heute ein Dreibettzimmer.

Morgen soll es auf ne 20 km Tour gehen.

Wir werden sehen und ihr lesen.

 

 

 

Das Ende

Das Knie ist über Nacht leider nicht besser geworden.

Sandra humpelt zum Frühstück und wird sofort von einer Nonne angesprochen.

Was denn sei und ob sie einen Arzt rufen sollen.

Wir frühstücken erstmal und eine andere Nonne kommt zu uns.

Sie spricht englisch und tröstet Sandra erstmal.

" Wenn das jetzt nicht dein Jahr ist, dann ist nächstes Jahr dein Jahr. Das ist nicht schlimm, der Jakobsweg wartet auf dich."

Dann versuchen die echt hilfsbereiten Leute einen Arzt zu erreichen.

Der kann aber erst um 17 Uhr.

Jetzt ist es 8.30 Uhr.

 

Wir bestellen uns ein Taxi, das gleiche Unternehmen wie gestern, weil hier in Saint-Còme d`Olt gibt es kein Taxi, auch keinen Bus geschweige den einen Arzt.

Das Taxi kommt zügig und wir verabschieden uns von Birgit.

Im Nachbarort gibt es ein Krankenhaus, da wollen wir hin.

Heute morgen hatten wir noch die Krankenkasse angerufen, um Dinge zu erfahren.

Mit der Karte kann man in Europa zu jeden Arzt oder Krankenhaus gehen und die wird dort akzeptiert.

Oder auch nicht.

Is mal so oder so.

Ne Krankenzusatzversicherung haben wir über die Kreditkarte und Ich sogar über meinen Premium Account über Komoot.

Schauen wir mal.

 

Der Taxifahrer hört sich unsere Geschichte an und hält Rücksprache mit wem auch immer, er telefoniert halt.

Dann sagt er, das er uns nicht zum Krankenhaus bringen möchte, lieber zu einem Arzt.

Der kann sich das erstmal anschauen und uns gegebenenfalls ins Krankenhaus überweisen. 

Also, auf zum Arzt.

Der ist in Espalion, dort ist auch das Krankenhaus was wir ansteuern wollten.

Er parkt genau vor der Praxis, kommt mit rein und erklärt der Sprechstundenhilfe was das Problem ist.

Coole Aktion.

 

Nach 10 Minuten sitzen (ich) bzw. liegen (Sandra) im Behandlungsraum.

Der Doc, spricht auch englisch und biegt und dreht das Bein und das Knie.

"Überanstreng, nicht so schlimm, zwei Tage Ruhe, dann könnt ihr weiter!

Dann schreibt er noch Schmerzmittel und eine Salbe auf und verordnet mindestens einen Liter Sprudelwasser zutrinken.

 

Gegenüber ist direkt eine Apotheke.

Mit dem Google Übersetzter wird uns hier die Einnahme und Benutzung der Medikamente erklärt.

Dann kaufen wir noch ne richtige Kniebandage, die auch passt.

Alles zusammen hat uns 34€ gekostet.

Achso, der Arzt wollte 25€ von uns.

 

Wir humpeln ein Stück weiter und gehen erstmal ein ein Café und schlürfen einen Kaffee.

Die Besitzerin war bestimmt schon 90 Jahre jung, die Tassen auch.

Echt schöne schwarze Tassen mit Goldrand.

Beim bezahlen fragen wir ob Sie uns ein Taxi rufen könnte, sie holt die Gelben Seiten und schlägt die richtige Seite auf.

Im Ort gibt es 6 Taxiunternehmen.

Ein Gast gibt uns noch ne Visitenkarte mit einer weiteren Nummer.

Wir fangen an zu telefonieren.

Anrufbeantworter, keine Verbindung oder erst ab 17 Uhr. Es ist so 10 Uhr.

Kein schönes Ergebnis.

 

Sandra beschließt zur Touristen Info weiter zu gehen, die haben vielleicht noch andere Ideen.

Wir wollen übrigens so 12 Kilometer weiter, nach Estaing.

Dort hatten wir mit Birgit zusammen Bettchen in einem Gite gebucht, also schon vor zwei Tagen.

 

Die Frau in der Touri Info sagt, Busse fahren nicht, aber Sie könnte ein Taxi organisieren.

Da bin Ich ja mal gespannt.

Sie telefoniert bestimmt 20 Minuten, spricht auf diverse AB´s und kriegt dann doch echt noch ein Taxi.

Zwischen 14.30 und 15 Uhr holt es uns hier ab.

Also, Zeit totschlagen.

Gegenüber ist gerade Markt.

Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Käse, Käse, Käse.

Wir schlendern oder humpeln langsam an den Ständen vorbei, gehen durch kleine Gassen an alten Häusern vorbei.

In einem kleinen Supermarkt kaufen wir Sprudelwasser.

Übrigens das erste in den letzten zwei Wochen.

Wir hatten immer nur "Kraneberger" im Gepäck.

 

In einem Restaurant machen wir Rast, trinken erstmal noch einen Kaffee, dann ein Bier und dann bestellen wir das Tagesmenü.

Salat mit Ziegenkäse-Blätterteig-Teile, Roastbeef mit Bratkartoffeln, Schokotörtchen mit flüssigem Salzkaramellkern.

Für 14€ ohne Getränke natürlich.

Diese Tagesmenüs sind echt immer gut, lecker, preiswert und auf gar keinen Fall Touristen Abzocke!

Beim Schmausen buchten wir noch eine Unterkunft für zwei Tage, im selben Ort wie eigentlich geplant.

Zwei Tage in einer Pilgerunterkunft rumzuhängen ist bestimmt nicht ganz so lustig, also wird es ein **Hotel.

 

Draußen geht gerade die Welt unter und Birgit kommt rein.

Wir hatten Sie vorhin angeschrieben und gesagt wo wir abhängen.

Als es draußen wieder heller wird, wandert Sie weiter und wir gehen langsam zur Touristen Info.

Um 14.50 kommt das Taxi und der Fahrer fragt wie er fahren soll.

Den direkten Weg oder über den Jakobsweg.

Wir wählen Tor 2.

Eine coole Fahrt auf meist kleinen Straßen und über Wege, wo ich nicht herfahren würde.

Wir überholen einige Pilger, Birgit ist nicht dabei.

Dann kommen wir in Estaing an.

Ein echt sehr geiler, kleiner Ort mit einer Burg, am Fluss mit sehr cooler, alten Steinbrücke, kleine Gassen und alten Häusern.

Irgendwas zwischen "Der Herr der Ringe" und "Game of thrones".

Fantastisch.

 

Unser kleines, schnuckeliges Hotel ist mittendrin, urig und unser Zimmer ist im 2. Obergeschoss.

Am nächsten Morgen kommt Birgit zum frühstücken zu uns, weil in ihrer Unterkunft keines Angeboten wird.

Dann macht Sie sich wieder auf den Weg, auf den Weg nach Compostella.

Sandra legt sich wieder hin und schont ihr Knie und ich mach eine Runde durch die Umgebung.

www.komoot.de/tour/1116188136?ref=aso

 

Dann planen wir den nächsten Tag.

Wir buchen eine Unterkunft in Golinhac, knapp 14 Kilometer weiter.

Abends gönnen wir uns ein leckeres Abendessen im Hotel.

 

Morgens ist das Knie schlimmer als die letzten zwei Tage.

Sandra kommt kaum die Treppen runter und wir machen das einzig richtige.

Wir brechen ab.

 

Wir bezahlen die Hotelrechnung und die freundliche Dame an der Rezeption versucht uns hier wegzukriegen.

Es ist Sonntag und Busse gibt es hier sowieso nicht.

Sie versucht zwei Plätze im Pilgerbus zu buchen.

Der fährt täglich von Le Puy bis Conques und wieder zurück.

Ans Telefon geht keiner und Onlinereservierung ist auch nicht Möglich.

Sie sagt wir sollen zur Haltestelle gehen und bis 11 Uhr dort warten, dann kommt der Bus und erklären das wir nicht reservieren konnten.

Es ist kurz nach 9 Uhr und ein Taxi wollen wir erstmal nicht rufen.

 

Um 10.30 hält ein Bus, nicht auf den wir warten, aber der fährt auch dort hin wo wir hin wollen.

Keine Ahnung wo der jetzt her kommt, aber egal.

Rein und wech.

Pilger steigen ein, steigen aus, wir bleiben bis zu Schluss sitzen.

Wir sind in Conques und das ist noch cooler als Estaing.

Einmal quer durch den Ort, was zum Glück nur kurz ist.

Nun stehen wir wieder an einer Bushaltestelle, als zwei kleine 6-Sitzer-Busse mit Gepäck und Pilger eintrudeln.

Auch wenn ich diese Art von Pilgern oder Wandern nicht gut heißen kann, könnte das eine gute Chance sein, hier weg zukommen.

Unser Bus kommt erst in gut 1,5 h.

Sandra fragt die Fahrerin, die ruft in der Zentrale an und fragt nach.

Für 52€ können wir mit, Sie muss aber unterwegs immer wieder anhalten um Koffer ein und auszuladen.

Der andere Bus kostet 64€ und nachher kommt der nicht, weil Sonntag ist oder aus anderen Gründen.

Wir steigen ein.

 

2,5h später und viele Stopps später sind wir in Figeac.

Was die arme Frau in dieser Zeit an schweren und sehr schweren Koffern rein und raus geschleppt hat, ist unvorstellbar.

Wir sind natürlich heute mehr als froh das wir hier mitfahren durften, aber was diese Menschen in einem Wanderurlaub so alles mit schlörren ist echt nicht nicht zu verstehen.

 

Wir werden direkt vor dem Hotel, was wir noch schnell unterwegs gebucht haben rausgelassen.

Mit dem anderen Bus hätten wir bestimmt quer durch die Stadt laufen müssen.

Unser Plan ist, heute hier zu übernachten um dann morgen früher oder später Richtung Heimat zu fahren.

Von unterwegs hatten wir schon mal auf diversen Seiten und Apps geschaut, könnte schwierig werden.

 

Wir bestellen erstmal zwei Bier und gehen dann aufs Zimmer.

Extra mit Wasserkochen und Tee/Kaffee Sortiment gebucht.

Nix da.

Runter und nachgehakt.

Er gibt mir Dinge und organisiert einen Wasserkocher.

Erstmal ein Kaffee.

Es gibt nur Tee und Zucker.

So langsam dreh ich durch!

Runter.

Er hat kein Kaffee.

Er besorgt welchen.

Dann halt ein Bier.

Auf der Terrasse suchen wir nach einem Zug.

Nix.

Alles ausgebucht und die Buchung bricht beim bezahlen zusammen.

Der Kaffee kommt und er bringt ihn aufs Zimmer.

Wir versuchen es weiter.

Nix.

Da ist ein Zug!

Heute Nacht um 23.55 bis Paris.

Egal.

Wir brauchen den Nachtzug nach Paris.

Das Zimmer hat 66€ gekostet.

Zumindest haben wir jetzt Kaffee.

Wir bestellen etwas zu Essen und suchen weiter.

Bei BlaBlaCar bietet einer ne Fahrt nach Schwerte Morgen Vormittag für 60€ an.

Die buchen wir.

Eine Minute später bekommen wir ne Nachricht mit einem Link von dem Typ.

Vor zwei Minuten habe ich gelesen das man auf gar keinen Fall auf eine Nachricht mit Link von Fahrer reagieren soll.

Typ gemeldet und weiter gesucht.

Ein BlaBlaBus fährt morgen um 9 Uhr von Paris nach Essen.

11h ohne Umsteigen für 220€.

Der wird gebucht.

Wir bezahlen unser Zimmer und das Essen und erklären warum wir schon heute Nacht abreisen müssen und ich versprechen natürlich den ganzen Kaffee auszutrinken.

Die beiden Angestellten sind echt betroffen und entschuldigen sich bei uns.

Die Biere müssen wir nicht bezahlen.

Es waren drei pro Nase.

Große.

Das ist alles so verrückt.

Wir Duschen und liegen noch ne Stunde auf dem Bett.

Dann geht es durch eine fast menschenleere Stadt, durch kleine und kleine Gassen mal links, mal rechts auf den kürzesten Weg zum Bahnhof.

Zum Teil mit Taschenlampe, weil es in machen Gassen stockdunkel ist.

Der Bahnhof ist mit einem Bauzaun eingezäunt und genauso dunkel wie die Gassen.

Wir suchen einen Eingang und finden auch einen.

Eine Stunde noch, dann kommt der Zug.

Kein Mensch weit und breit.

30 Minuten noch bis der Zug kommt.

Kein Mensch weit und breit.

10 Minuten noch bis der Zug kommt.

Kein Mensch weit und breit.

5 Minuten bis der Zug kommt.

10 Leute hängen auf einmal hier ab.

 

Der Zug kommt pünktlich und wir rauschen durch die Nacht.

Irgend wann schlafen auch wir ein.

Ich werde wach und draußen graut schon der Morgen.

Um 6.55 Uhr erreichen wir pünktlich Paris.

Bis zum BlaBlaBus sind es nur knapp 1,5 Kilometer und wir haben noch 2h Zeit.

Wir nehmen ein Taxi, nach der Zugfahrt macht das Knie keine 100 Meter mehr.

 

Ein unterirdischer Busbahnhof erwartet uns.

Flixbus, BlaBlaBus und diverse andere Unternehmer fahren hier in 10 Minuten Takt rein und raus.

Viele Leute suchen ihren Bus, viele Bettler suchen ne Kippe oder ein paar Cent.

Der Bus fährt pünktlich um 9 Uhr ab.

Wir halten  an sechs Bahnhöfen, unter anderen in Brüssel, Liege, Köln und Düsseldorf und kommen PÜNKTLICH um 19.50 Uhr in Essen an.

 

Der Tobi bringt uns die letzten Kilometer bis nach Witten (auch hier noch mal DANKE) und dann sind wir zu Hause.

Die komplette Abreise war glaube ich spannender als vierzehn Tage Jakobsweg.

 

Gestern waren wir im Krankenhaus.

Außen Meniskus ist wahrscheinlich hin, in zwei Wochen ist MRT und dann wird wohl operiert.

300 Kilometer in 14 Etappen haben wir geschafft und sind wieder ein Stück näher dran.

Nächstes Jahr geht es weiter, den der Jakobsweg wartet auf dich!!