In zwei Tagen geht es auf des Deutschen Lieblingsinsel.

Nach Malle!

Wir werden unsere Tage aber bestimmt nicht am Ballermann verbringen, im Sangria Eimer ertrinken oder morgens um 5 unsere Handtücher auf Poolliegen platzieren.

Dafür gib es einfach viel zu viele schöne Landschaften auf der 3642 km2 großen Insel.

Die Serra de Tramuntana soll erkundet werden.

Ein fast 90km langes und 20 km breites Gebirge.

Der GR-221 führt auf ca.130km durch die bestimmt imposante Gegend.

"Gran Recorrido" ist der offizielle Name des Fernwanderweges, aber "Ruta de Pedra en Sec" hört sich doch viel schöner an, oder?

Von Port ´Andratz über Sant Elm, den Coll de sa Gramola, Estellencs, Esporles, Valldemossa, Deiá, Sóller, sen Cúber Staudamm, Luc bis Pollenca führt die "Route der Trockensteinmauern" von Südwesten nach Norden.

Aufgeteilt ist die Strecke zwischen 8 und 12 Etappen.

Da wir nur von Mittwoch bis Mittwoche auf Mallorca verweilen werden wir nicht alles schaffen.

Stress machen wir uns auch nicht, geplant ist fast nix, schauen wir mal.

 

Unser kleines Hotel steht in Peguera, was zwischen Palma und Port d´ Andratx liegt.

Der Ort wurde natürlich schon so gewählt, das man nah am Startpunkt des GR-221 ist.*gg*

Schlafsäcke, Zelt, Gaskocher und Kaffee Kanne sind natürlich auch im Gepäck.

Falls wir das brauchen ist gut, falls nicht ist auch gut.

 

Wenn es die Umstände erlauben, gibt es dann ab Mittwoch oder Donnerstag hier aktuelle Tourenberichte oder nur Fotos von lecker Essen, kleinen Spaziergängen oder doch leeren Sangria-Eimer.

Kommentare: 3
  • #3

    Doris Böhnke (Mittwoch, 05 Oktober 2022 06:41)

    wie immer wunderschöne Bilder und Berichte. Wünsche Euch einen guten Heimflug.
    Freue mich Freitag auf Deine mündlichen Erzählungen. LG

  • #2

    Doris Böhnke (Freitag, 30 September 2022 07:03)

    wieder einmal herrlich so eine schöne Frühstückslektüre zu haben. So leckere Fischgerichte - voll meins -
    da läuft einem das Wasser im Mund zusammen . Weiter schöne Tage GLG

  • #1

    Georg (Donnerstag, 29 September 2022 17:40)

    Oha, gut das ich beim vordrängeln nicht dabei war.
    Aber Mut wird ja meistens belohnt :-)
    Viel Spaß euch noch

Die Anreise

Um 2 Uhr geht der Wecker.

Wach werden, Kaffee, Kaffee, Kaffee und die letzten Sachen packen.

Um 3.30 ist das Auto am Düsseldorf Flughafen geparkt und wir gehen zum Sky Train. 

Der fährt aber nicht oder noch nicht. 

Egal, wir gehen die paar hundert Meter zum Terminal.

Gestern noch schnell geschaut, wann man so da seinen soll. 

2 Stunden vorher reicht Stand auf der Homepage des Veranstalter.

Unser Flug geht kurz nach 6, also alles gut. 

FALSCH!!!


Vor den Schaltern 104 bis 110 stehen gefühlt 100000000000 Menschen. 

Pünktlich um 4 Uhr werden die Schalter geöffnet. 

Also 3 werden geöffnet.

Im Schneckentempo geht's voran.

Also, im Tempo einer schlafenden Schnecke.

Ich hab Puls!!

4.55 Uhr wir geben die Rucksäcke ab.


An der Zollkontrolle stehe alle Leute die vor uns waren, plus alle anderen. 

Jetzt reicht es!

Freundlich, aber bestimmt wedel ich mit den Bordkarten und füge ein

"Unser Flieger geht in 15 Minuten. Sorry aber wir drängeln uns mal vorbei" 

Klappt ganz gut und in einer Minute sind wird fast an der Spitze der Menschenmassen. 


Es ist fünf Uhr zehn, das Boarding fängt in 15 Minuten an. 

Zeit für das obligatorische Bier am Flughafen.

So viel Zeit muss sein*g*.


Der Flieger hebt pünktlich ab. 

Der Flieger landet pünktlich. 

Hallo Malle! 

Wir sind da! 


Die Rucksäcke lassen sich Zeit, kommen dann aber doch auf dem Förderband an. 

Auf zum Transferbus, der kommt auch nach knapp 15 Minuten. 

Leider fährt er nicht sofort los, sondern wartet noch auf andere Gäste. 

So warten wir über eine Stunde im oder vor dem Bus. 

Nächstes Mal und wie eigentlich sonst auch immer gibt es einen Mietwagen. 


Nach einer kleinen, aber schönen Rundfahrten kommen wir am Hotel an. 

Wir sind die letzten I'm Bus*g*

Unser Hotel wurde nach zwei Kriterien ausgewählt. 

Günstig und nah am Gr221. 

Wir sind in Peguera. 

Das liegt zwischen Palma und Andratx.

Allerdings auch direkt an oder sogar auf der Promenade.  

Unser Zimmer ist recht gross und hat einen schönen Balkon. 

Direkt zur Promenade ! 

Gegenüber ist das "Thüringen Land". 

Ne Pommesbude die Deutsche anzieht, die es nicht schaffen in einem Spanien Urlaub auf ihre geliebte Currywurst und Pommes rot/weiß verzichtet zu können. 

Die meisten Gäste sind wohl ruhig & anständig. 

Aber natürlich nicht alle. 

Von diesen DWT (DeutscheWurstTempel) gibt es vier hier. 


Sonst passiert am ersten Tag nicht viel. 

Einchecken, bisken flanieren und lecker Essen. 

Natürlich kein German Food. 




GR 221 1.TAG

Nach einem Standard Frühstück geht es zur naheliegend Bushaltestelle.

Natürlich nicht nachgeschaut wann der Bus kommt, ist ja Urlaub.

Wir warten 2 Minuten (ist das schon warten?) kommt der Bus.

Wir bezahlen bar und kommen für 4,50€ bisnach Port Andratx. 

Dort beginnt der Gr221. 


Zunächst geht es am Jachthafen vorbei und dann steil rauf. 

Wir wandern über eine Straße durch ein Villengebiet. 

Moderne und Klassik wechseln sich ab. 

Immer höher schraubt sich die Straße, bis wir vor eine Absperrung gelangen.

Gilt bestimmt nur für Autos.

Also weiter.

Die Straße wir schlechter, die Umgebung schöner.

Wir wandern weiter durch lichten Wald, jetzt auf einer Betonpiste.

Hier und da gibt es Stromverteiler.

Höchstwahrscheinlich sollte dieses Gebiet wohl mal für noch mehr Villen urbar gemacht werden.

Jetzt wirkt es wie ein Lost Place.


Aus der Piste wird ein steiniger Wanderweg. 

Der führt uns noch etwas höher und weiter durch den Wald. 

Wir überholen eine recht große Wandergruppe und gehen nun über breite Wege durch traumhafte Landschaft.

Kiefern, Buschwerk, weite Blinke runter zum Meer und über die Ausläufer des Tramuntana Gebirge.


Noch ein Stück rauf und wir stehen auf einem Bergrücken und schauen auf Sant Elm und La Dragomera, eine kleine Insel vor der Küste. 

Ein großartiger Ausblick!


Nun geht es wieder runter. 

Auf schmalen Pfaden, dann wieder auf breiten holprigen Forstpiste. 

Durch lichten Kiefernwald. 

Immer wieder Blicke auf Sant Elm oder das Tramuntana Gebirge.


Wir sind auf Meereshöhe und unten. 

Über kleine Straßen geht es nun zum Strand und zum Zentrum von Sant Elm. 

Nach einem kühlen Bier mit Meerblick geht es mit dem Bus zurück nach Andratx.

Von dort bringt uns ein weiterer Bus zurück nach Peguera.

Bei diesen Busfahrten nutzen wir unsere Bankcard.

Beim Einstieg kurz über den Scanner gehalten und beim Ausstieg das gleiche nochmal.

Fertig.

So einfach kann das sein!


Heute waren es so 8km, aber für den ersten Tag völlig OK.


Morgen geht es dann mit großem Gepäck so weit die Füße tragen. 

Zelt und Schlafsack sind dabei. 

Gute Nacht. 

Halt 

Stop


Nach einem leckeren Essen sitzen wir gerade auf dem Balkon. 

Ich schreibe das hier und blicke auf das Thüringen Land und frage mich dauert

WARUM ESSEN LEUTE DA CURRYWURST UND POMMES WENN ES  GLEICH UM DIE ECKE STEAK, FISCH, PAELLA GIBT???


Gute Nacht

GR221 2.Tag

Der Wecker klingelt um 7.30 Uhr, um 8.00 Uhr sind wir pünktlich beim Frühstück.

Es gibt das eine oder andere was es gestern nicht gab. 

Also wird für etwas Abwechslung gesorgt.


Die großen Rucksäcke werden zu Ende gepackt, denn heute oder vielleicht sogar morgen kommen wir nicht zurück. 

Dann geht es zur Bushaltestelle. 

Da der Bus alle halbe Stunde fährt haben wir natürlich nicht nachgeschaut wann er fährt. 

Vor 2 Minuten*g*

Zum Glück hat er Verspätung und kommt nach 4 Minuten. 

Danke dafür. 


Wir fahren bis Andratx und von dort weiter nach Sant Elm.

Leider fährt dieser Bus nicht alle halbe Stunde und so warten wir 50 Minuten.

Ein Taxi kommt leider nicht vorbei, eins gesucht oder eins angerufen haben wir trotz der langen Wartezeit irgendwie nicht.


Um 11.30 steigen wir aus dem Bus und sind direkt am kleinen Badestrand und der Mini-Promenade von Sant Elm, genau dort wo wir gestern aufgehört haben.


Heute soll es soweit gehen wie wir es bei Tageslicht schaffen. 

Zelt ist dabei und das Wissen das Zelten verboten ist, das es teuer werden kann und es wohl auch Gewehr-tragende-Landbesitzer gibt auch.

Und die gibt es wirklich!!!


Ein Stück an kleinen Geschäften, Bars und Restaurants vorbei geht es ein Stück rauf, über die Promenade.

Dann nach rechts, weiter rauf und über kleine Straßen durch den Ort.

Es gibt keine einzige Wegmarkierung oder sonst einen Hinweis wo es lang geht.

Der GR 221 ist wohl vom Prinzip fertig, aber auf vielen Teilstück schlecht bis gar nicht ausgeschildert.

Internet Empfang gibt es auch nicht immer.

Eigentlich kann man hier nur mit irgendeiner WanderApp und offline gespeicherten Karten wandern.

Haben wir alles und trotzdem bleibt es oft spannend, wenn das GPS Signal plötzlich weg ist und auch gewisse Zeit nicht wieder kommt!


Das Dorf ist schnell durchquert. 

Weiter durch Nadelwald, über kleine Wege die oft steinig sind.

Nach gut 3 Kilometern verschwindet der Wald und macht Platz für Steine.

Große Steine, kleine Steine, riesige Steine, Felsen.

Weg nicht mehr zu erkennen.

GPS auch weg.

Leichter Regen.

Rutschig

Glitschig

Rauf

Rauf

Runter weil es hier nicht weiter geht

Rauf

Runter weil es hier auch nicht weiter geht

Rauf

Rauf

Oben


Es waren wohl nur knapp 1,5 Kilometer, die hatten es aber in sich.

Es war eher Bergsteigen als Wandern. 

Langsam wir klar warum viele Leute den Trockenmauerweges erst ab Estellencs oder Valldemossa beginnen.

Ganz oder gar nicht ist unsere Devise.

Aber gegen das was uns noch alles erwartet, war das ein Witz, aber das zu Glück erst morgen! 


Oben ist aber auch nicht oben, sondern nur  La Trapa, eine Klosterruine auf 270 m.

Hört sich gar nicht so hoch an, oder?

Wenn man mit dem Auto hoch fährt oder auf schönen, breiten, ausgeschilderten Wegen rauf geht stimmt das auch. 


Bei einer kurzen Rast sprechen wir mit anderen Wanderen, die hinter uns waren. 

Die sind der gleichen Meinung wie wir. 

Zusammen raten wir einen anderen Wanderpärchen doch lieber woanders runter zugehen. 

Weil runter über die nassen Felsen würde keiner von uns wollen. 


Nun geht es auf zunächst breiten Wegen, dann wieder schmalen Pfaden weiter hoch. 

Hier gibt es sogar richtige Schilder. 

Zunächst!

Auf 490 m umrunden wir den Puig de Basses.

Kurz vorher könnte man zu einem Mirador ein Stück vom Weg weg weiter gehen.

Ich frage mich nur warum.

Hier ist jeder Schritt, jeder Blick ein Mirador.

Unfassbare Blicke auf die tief unten liegenden Küste, weite Blick Kilometer weit in die Ferne.

Was sagte der Mann bei La Trapa noch

"Hier gibt es nichts, nur schön"

Er hat mehr als recht!!


Ab jetzt geht es nur noch runter, was es aber auch nicht immer einfacher macht. 

Der Wind bläst uns ins Gesicht, der Pfad ist steinig und auch mal von dichten Grasbücheln kaum zu erkennen.

Der Wind lässt plötzlich nach und die Sonne knallt ganz schön auf uns.

Weiter auf eine breite, holprigen Piste.

Immer leicht runter.

Ungefähr nach 10 km kommen auf eine breite Straße.

Die Ma-10.

Auf der führt der GR 221 uns jetzt gut 2 km weiter. 

Wenig Verkehr, breite Straßen und nach den ganzen steinigen Pfaden super angenehm zu laufen. 

Links und Rechts steile Felsen und hohe Berge.

Dazu etwas Gehölz, kleine Wiesen oder buschige Flächen.

Dann knickt der Gr 221 rechts ab und führt direkt über das Gelände der Finca Ses Fontanelles.

Weit und breit die einzigste Übernachtungsmöglichkeit.

Gestern wohl spontan & spät eine Mail hingeschickt, aber keine Antwort bekommen. 

Auf einer kleinen Mauer stehen Wasserflaschen(2l 1€) und an der Wand eine Glocke, an der Check In steht.

Ich glocke. *g*


Ein Mann kommt aus dem Haus, der Besitzer.

Er kommt aus Deutschland und so ist das Gespräch einfach.

Es gibt hier einen Schlafraum mit sechs Etagenbetten, mit Duschen & Klo.

Kostet 25€ pro Nase.

Essen hätte man vorbestellen können.

Und es gibt sogar noch frei Betten.


Der Tag war lang und anstrengend und wir überlegen nicht lange. 

Kaufen noch zwei kalte Estrella (0,33l 2€)

und dann zeigt er uns den Schlafsaal. 

Ein anders Wanderpärchen ist schon da, sonst alles leer. 

Wir sollen bitte nicht so lange duschen, weil es wenig Wasser gibt. 

Wir sollen unseren Müll wieder mit nehmen, weil es keine Müllabfuhr gibt. 

Alles was er sagt und wie er es sagt, macht jetzt nicht den freundlichen Eindruck. 

So richtig Bock auf das was er hier tut, scheint er auch nicht zu haben. 


Wir haben ein Bett und unseren Gaskocher dürfen wir auch, draußen auf der Terrasse benutzen. 

Mehr brauchen wir nicht. 

Später kommt noch eine Wanderin an, die um 16.30 ihr gebuchtes Abendessen telefonisch abgesagt hat, weil sie nicht genau sagen konnte ob sie es bis 20uhr schaffe. 

Die wurde erstmal zusammen gestaucht. 

Auf ihrem Weg zur Unterkunft wurde sie von anderen Wanderer schon vor gewarnt, das der Gastgeber "speziell" sei.


Gute Werbung ist was anderes, aber wenn man die einzige Herbege weit & breit ist braucht man das wohl auch nicht. 


Als ich sagte das wir auch zur Not ein Zelt dabei hatten, wurde er etwas aufgeregt.

Ist verboten, er hasse Zelter, die machen nur Dreck, alles Privatbesitz auf der Insel, die Gewehr-ins-Zelt-halten-Geschichten sind nicht erfunden.

Da wir wissen wie es auf so Aussieht in der Natur, leere Plastikflaschen, Taschentücher und aktuell Gesichtsmasken auf den Wegen, kann man auf solch eine Reaktion gar nicht böse sein. 

DANKE AN ALL DIE SCHWEINE DA DRAUSSEN


Wir kochen unseren Nudelbecher, trinken noch einen Kaffe und ne Flasche Wein und gehen schlafen.

Natürlich haben wir das alles mit, ist ja Urlaub*g*

Gute Nacht 

GR221 3.Tag

Heute werden wir ohne Wecker wach.

Das andere Pärchen will früh los, sind sehr leise und packen ihren Kram sogar draußen zusammen.

Wie geplant werde ich auch wach, mache erstmal Kaffee und wecke Sandra.

Es ist kurz nach acht, schlürfen das Heißgetränk und essen Brot & Käse.

Dann wird gepackt und wir verlassen um kurz vor 9 als letztes die Herberge.


Zunächst geht es über einen schönen Waldweg leicht bergauf, der Wald lichtet sich und wir wandern weiter rauf, umgeben von herrlicher Bergkulisse.

Da geht es nun weiter rauf.

Eigentlich Weglos.

Hier und da eine kleine Steinpyramide, die den Weg weist, da mal ein ausgetretender Pfad, kaum sichtbar unter dem hohen Grasbüscheln.

Immer wieder schau ich auf mein Handy ob wir noch richtig sind. 

Das Gras verschwindet, weiter über Geröll und große Steine. 

Ohne Wanderstöcke und festes Schuhwerk meiner Meinung unmöglich. 

Um eine Felsnase rum, weiter hoch.

Jetzt gibt es gar keinen Weg mehr.

Nur Steine, Felsen und Felsen und Steine.

Immer weiter rauf.

Zum Glück kaum Wind und strahlend, blauer Himmel.

Gestartet sind wir auf 160 hm, irgendwann sind wir auf 890 hm.

Klettern, krakzeln, gehen.

Alles ist dabei.

Es ist anstrengend und unfassbar schön.

Wir umrunden den Mola de s'Esclop.

Allerdings nimmt der Wind spürbar zu und pfeift uns ins Gesicht.

Aus dem steinigen Berpfad auf dem wir inzwischen sind geht es nun wieder runter.

Aus dem Pfad wird eine Piste.

Steinig ist es immer noch, aber man kann mal wieder normal laufen.

Die Landschaft ist karg und doch faszinierend.

Kein Mensch weit und breit.

Nur der abnehmen Wind und wir.

Kilometer sind erst knapp sechs auf der Uhr, die sich anfühlen wie 12.


In der Ferne, weiter unten erkennt man eine breite Piste mit vier Wanderen drauf. 

Da müssen wir jetzt auch runter. 

Durch hohes Gras, auf steinigen Untergrund geht es runter und wir erreichen die Piste. 

Hier gibt es auch wieder Schilder und Markierungen. 


Zunächst mit mäßigen Gefälle umrunden wir einen Hügel, kommen zu einem geschlossenen Refugium. 

Dann steil eine Forstpiste runter, die sich in Serpentinen durch herrlichen Wald schlängel.


Wir stehen auf der Ma-10 halten uns rechts und gehen einen guten Kilometer über die Küstenstraße.

Der GR 221 knickt nach links ab, wir auch. 

Über eine schmale Betonpiste, in weiteren Serpentinen runter und wir erreichen Estellencs. 

Der Wanderweg führt direkt durch den Ort und direkt an einem kleinen Restaurant mit Terrasse und Meerblick vorbei. 

Da kann man ja gar nicht vorbei gehen. 


Es waren eigentlich nur knapp 12 Kilometer bis hier hin. 

Wisst ihr noch wann wir gestartet sind?

Richtig, um 9 Uhr.

Jetzt ist es 16 Uhr!!!

Bei einem Hopfenkaltschale überlegen wir wie es weiter geht. 

Man könnte hier in den Bus steigen und über Palma zurück nach Peguera fahren.

Man könnte hier ein Hotel suchen.

Ab 130 € geht das Los!!!

Aber es ist erst 16 Uhr

Aber eigentlich haben wir eine echt anstrengend Tour gemacht.

Man könnte einen Ort weiter laufen, laut Hinweisschilder 2,25 Stunden, recht wenig Höhenmeter.

Aber eigentlich reicht das auch bis hier hin.


Wir gehen weiter. 

Der letzte Bus in Banyalbufar fährt um 20 Uhr.


Wir verlassen den Ort über die Hauptstraße, gehen runter in einen  kleinen Barranco und auf der anderen Seite wieder  rauf, überqueren die Ma-10, wandern eine echt steile Betonpiste rauf, umrunden eine große Villa und stehen plötzlich in La Palma.

Die Sonne knallt vom Himmel, der tolle Waldpfade führt uns durch herrliche, dufteten Kiefernwald, der Boden ist zum teil weich von den Nadeln.

Immer wieder gibt es tolle Blicke auf das Meer, was links von uns liegt.

Hier ist auch alles toll markiert, keine Chance sich zu verlaufen.

So geht es eine ganz Weile weiter.


Mal leicht Bergab oder kurz wieder rauf. 

Ein herrliches Wandern. 

Dann runter in einen Barranco. 

Feucht und kühl ist es hier unten, aber nur kurz. 

Noch einmal gut 150hm rauf, über kleine holprige Serpentinen und weiter durch Wald. 

Über eine Olivenbaumplantage, an einer mehr als imposanten Villa vorbei die mit grossen Terrassenfeldern aufwarten kann, steil & holprig runter.

Runter, runter, runter.

Ein mehr als steiles Stück Betonstraße für uns wieder an die Ma-10 und direkt nach Banyalbufar.

Es ist 19.10 Uhr und wir haben nochmal 7 km geschafft. 

Keine Ahnung wie. 

Ein Dose Estrella hilft beim Warten auf dem Bus, der uns um 20.05 einsammelt. 

Um 21 Uhr sind wir im Unterirdischen Busbahnhof von Palma, wo wir um 21.10 in den 102 einsteigen, der uns nach Peguera bringt. 

Heute reicht ne Pizza, für eine großartige Essenplanung haben wir keine Lust mehr. 

Die ist aber auch lecker und wenn ich drüber nachdenken das erste was wir seid dem Frühstück gegessen haben. 

Außer den Müsliriegel irgend wann nachmittags.

Auf dem Balkon gönnen wir uns noch eine Flasche Wein, beobachten die Currywurst Esser und wissen, 

Wir haben heute alles richtig gemacht.

Und morgen machen wir nix.

Gute Nacht

GR221 4.Tag

Heute machen wir die letzte Tour auf dem Trockenmauerweges. 

Aber wir kommen wieder, so viel steht fest!

 

Der Wecker geht um 6, also wie an jedem Montagmorgen. 

Da es um diese frühe Stunden noch kein Frühstück gibt, mache ich Kaffee auf dem Balkon. 

Wofür hat man den einen Gaskocher, ne Kanne und Kaffee. 

 

Um 7.10 Uhr stehen wir an der Bushaltestelle, um 7.17 Uhr sitzen wir im Bus nach Palma.

Auf den Anschlussbus nach Banyalbufar müssen wir nicht warten, er steht schon bereit.

Klapp super.

Bis jetzt.

In "La Granja", kurz nach Esporles ist Schluss.

Der nächste Bus fährt erst weiter nach Banyalbufar.

Hätte man mal den Fahrplan gelesen und wäre nicht einfach losgefahren...

Naja, so gibt es Brot & Käse auf einer Bank und RuckZuck sind die 45 Minuten auch schon rum. 

 

Um kurz vor 10 steigen wir aus und wandern los.

An der Kirche links hoch und über kleine, sehr kleine Sträßchen rauf, immer weiter rauf und aus dem Dorf raus.

Aus der Straße wir ein Weg, aus dem Weg ein Pfad.

Der führt weiter rauf in den tollen Wald. 

Trockenmauern links, Trockenmauern rechts und der Boden besteht aus zusammengefügten Steinen. 

Hier sind wir richtig. 

Es geht rauf auf 510 hm, immer umgeben von tollenm, alten Wald. 

Knochige Bäume, zum Teil mit Moos überwuchert, Steine und Felsen mit dem gleichen Kleid. 

Es ist feucht, frisch, duftig.

Hier und Da mit Blicken ins bewaldete Tal.

Herrlich!!

 

Dann wieder runter. 

Mal holprig, mal über weiche Nadeln oder Blätter. 

Wir queren die MA-1100, wo wir heute morgen mit dem Bus raufgefahren sind und wandern über einen steinigen Pfad parallel zur Straße.

Nochmal über die Straße, einen Hang rauf und wieder runter.

 

Über eine Mini-Straße gelangen wir nach Esporles, das auf ca. auf 250 hm liegt.

Der erste Teil der heutigen Tour ist geschafft.

Nach gut 8 km gönnen wir uns ein Bier und ein Pa amb oli.

Eine traditionelle mallorcinische Spezialität.

Geröstetes Brot, mit frischen Tomaten abgerieben, Knoblauch, Olivenöl drauf und dann das Topping. 

Auf unseren waren Thunfisch, eingelegte Sardellen, Lachs und Kabeljau. 

Geht auch mit Salami, Schinken und und und. 

Sehr lecker. 

 

Über kleine Straßen verlassen wir den schönen Ort und bewegen uns wieder raus aus dem Tal. 

Durch Olivenhaine geht es zügig nach oben. 

An Obstbäumen jeglicher Art vorbei. 

Nicht zu vergessen die stattlichen Anwesen, alten Gehöfte und kleinen Häusern. 

 

Den Moleto de Son Cabaspre (593) lassen wir rechts liegen und gehen über eine mehr als desolate Betonpiste weiter. 

Rechts von uns ein schönen Tal mit weiteren sehr schönen Anwesen. 

Die Piste macht eine lange Linkskurve, wir verlassen sie jetzt und knicken scharf nach rechts ab.

 

Ab hier ist Schluss mit lustig. 

Keine Schilder, keine angehnemes rauf und auch keine Besiedlung mehr. 

Gut 12 Kilometer sind wir jetzt unterwegs und so auf 480 hm.

 

Kleine Steinpyramiden und rote Wegpunkte weisen uns den Weg. 

Durch herrlichen Steineichenwald, über große und kleine Steine & Felsen geht es jetzt rauf.

Nicht direkt Weglos, aber auch bestimmt nicht jedermanns Sache.

Egal.

Es ist einfach nur schön.

Auf einem kleinen Plateau blicken wir zurück in das schöne Tal.

Dann geht es weiter durch die einsame Bergwelt.

 

An alten Köhlerbehausungen vorbei, immer weiter rauf. 

Hier und da Blicke in bewaldete Täler. 

An einer imposanten Steilklippe noch ein Stück höher. 

Nun wieder abwärts. 

Über eine alte Mauer geklettert, durch einen kurzen, aber engen Canjon über Steine gekämpft und noch weiter runter.

 

Zum Glück nur auf 530 hm.

Den jetzt muss noch der Mola de sa Communa bewältigt werden. 

Es geht auf 714 hm. 

Knackig Steil und quasi Weglos. 

Danke an die Steinpyramidenbauer!!! 

 

Der Grad ist jetzt nicht unfassbar schmal, aber das reicht uns. 

Über Wurzel und Steine wieder runter. 

Meist recht flach, zum Teil aber auch steiler.

Die Steineichen machen Kiefern und anderen Bäumen Platz.

So geht es immer weiter Richtung Valldemossa, was zum Glück nicht im Tal sondern so auf 430 hm liegt.

 

Noch mal über schmale Waldserpentinen, wurzelig & steinig und dann endlich über eine kleine Straße mitten in das quirlige Bergdorf.

 

Die Bushaltestelle liegt direkt am Weg. 

Es ist kurz vor 18 Uhr und wir haben 17,3 Kilometer geschafft und das mit fast 1000 hm im Anstieg.

 

Busfahren klappt wieder gut, in Palma auf den Bus nach Peguera gewartet und um 21 Uhr wieder am Hotel gelandet. 

 

Nach einer üppigen Fleischplatte, zwei große Bier und Meerblick geht es unter die Dusche und dann ab ins Bett.

Ein anstrengender und toller Tag mehr ist geschafft.

 

Morgen noch ne Runde im Ort und dann geht es leider auch schon wieder nach Hause. 

Aber wir kommen wieder, denn der Trockenmauerweg ist noch lange nicht zu Ende. 

 

4 Etappen und 56,5 Kilometer haben wir geschafft. 

Es fehlen also noch so knapp 80 Kilometer.

Vielleicht sind wir im Herbst 2023 wieder hier und wandern den Rest.

Es gibt bestimmt noch einiges zu entdecken.

 

Mallorca wir sehen uns wieder.

Buonas noches, adios y Hasta luego

 

Die Tour auf komoot